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Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Titel: Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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Walkürenstärke sorgte dafür, dass der Bibliothekar mehrere Schritte nach hinten taumelte. Er warf ihr einen verdrießlichen Blick zu und verzog missbilligend das Gesicht.
    Daphne packte meine Hand, und ihre Sorge überschwemmte mich. Es war ein schönes Gefühl – auf eine panische, ängstliche Art.
    »Mir geht’s gut«, sagte ich und drückte ihre Hand. »Wirklich, mir geht’s gut.«
    Ihre Miene entspannte sich ein wenig. »Das sollte es auch besser. Du bist meine beste Freundin.«
    »Und du meine«, flüsterte ich, während mir heiße Tränen in die Augen stiegen. »Du bist auch meine beste Freundin.«
    Daphne verstärkte ihren Griff um meine Finger, und ihre Walkürenstärke quetschte mir die Knochen zusammen, aber ich ließ meine Hand, wo sie war. Ich wusste, dass ich morgen blaue Flecken haben würde, doch das war mir egal. Im Moment war ich einfach zufrieden damit, in ihrer warmen, glücklichen Erleichterung zu baden. Wir verharrten eine Weile in dieser Haltung, bevor die Walküre sich zum ersten Mal im Raum umsah.
    »Was ist los?«, fragte sie. »Wieso ist hier die große Professorenversammlung?«
    Metis strich sich eine schwarze Strähne aus dem Gesicht, die ihrem Knoten entkommen war. »Nickamedes und ich haben Gwen gerade darüber informiert, was während der Lawine passiert ist und was wir für den Auslöser halten.«
    »Sie meinen die Explosion«, korrigierte Daphne sie. »Jemand hat eine Bombe oben auf dem Berg gezündet, richtig? Ich meine, plötzlich sind einfach Flammen in die Luft geschossen, als wollten sie nie wieder enden.«
    Nickamedes und Metis wechselten wieder einen Blick. Sie dachten offensichtlich darüber nach, wie viel sie Daphne erzählen wollten – und ob sie der Walküre zutrauten, es hinterher allen anderen Schülern weiterzutratschen. Aber entweder trauten sie ihr oder sie wussten einfach, dass ich es ihr später sowieso erzählen würde, denn schließlich nickte Nickamedes.
    »Ja, wir glauben, dass es eine Art absichtlich herbeigeführte Explosion gab, die speziell dazu gedacht war, die Lawine auszulösen«, sagte der Bibliothekar.
    Daphne verdrehte die Augen. »Natürlich war es so. Wenn Schnitter versuchen, Leute umzubringen, fahren sie immer schwere Geschütze auf.«
    Erwischt. Ich war absolut und total aufgeflogen.
    Ich wusste in dem Augenblick, als die Worte Daphnes Mund verließen, dass es unmöglich war, sie zurückzunehmen – oder mich vor einer Erklärung zu drücken.
    »Schnitter?«, fragte Nickamedes scharf. »Was für Schnitter?«
    Daphne runzelte die Stirn, und ihr hübsches Gesicht verzog sich zu einer verwirrten Miene. » Der Schnitter. Derjenige, der versucht, Gwen umzubringen. Der, der sie fast mit einem Auto überfahren hätte und dann an diesem Abend in der Bibliothek der Altertümer auf sie geschossen hat …«
    Die Stimme der Walküre verklang, als sie bemerkte, wie konzentriert Nickamedes und Metis sie anstarrten. Sie erwiderte den Blick für eine Sekunde, dann drehte sie sich zu mir um. »Du hast ihnen nichts von dem Schnitter erzählt? Du hast mir gesagt, du würdest mit Metis reden!«
    »Und ich habe mich anders entschieden«, murmelte ich. »Das Recht habe ich, weißt du. Freier Wille und so. Wir haben erst neulich in Mythengeschichte darüber geredet.«
    Daphne stemmte die Hände in die Hüften und starrte mich böse an. Die rosafarbenen Funken um ihre Fingerspitzen knisterten und verbanden sich zu winzigen Blitzen, was mir verriet, wie sauer sie im Moment war.
    »Und ich habe dir gesagt, dass man bei Schnittern kein Risiko eingeht, besonders wenn einer davon versucht, dich umzubringen«, blaffte die Walküre.
    Metis ging um das Krankenhausbett und legte eine Hand auf Daphnes Arm. »Ich denke, ihr beide solltet uns erzählen, was los ist. Jetzt sofort.«
    Jepp, ich konnte nicht mehr entkommen – nicht, wenn die Professorin mich aus zusammengekniffenen Augen scharf durch ihre Brille anstarrte. Und besonders nicht, wenn Nickamedes mich mit Blicken aufspießte, während seine Augen so blau und kalt waren wie der Schnee auf dem Berg.
    Ich seufzte und erzählte ihnen die gesamte Geschichte, vom Fast-Überfahrenwerden vor Grandma Frosts Haus über den Pfeil in der Bibliothek bis zum Fenriswolf, der im Skiresort gelauert hatte, und schließlich der Lawine. Als ich fertig war, rief Metis Trainer Ajax ins Zimmer und zwang mich, ihm das Ganze noch mal zu erzählen.
    »Warum hast du bis jetzt niemandem davon erzählt?«, fragte Trainer Ajax, als ich endlich

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