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Frostglut

Frostglut

Titel: Frostglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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Schülerin ermordet haben. Jasmine Ashton, eine Walküre, die mit Ihnen den zweiten Jahrgang besuchte. Der Anklage zufolge hat Jasmine herausgefunden, dass Sie letzten Herbst ein Artefakt aus der Bibliothek gestohlen haben, das die Schale der Tränen genannt wurde. Jasmine hat versucht, Sie davon abzuhalten, eine andere Schülerin namens Morgan McDougall Loki zu opfern, und Sie haben sie deswegen getötet. Ist das korrekt?«
    Ist das korrekt … korrekt … korrekt …
    Seine Worte hallten wieder und wieder durch meinen Kopf. Es war fast, als hätte er eine Fremdsprache gesprochen, denn es kostete mich mehrere Sekunden, seine Worte zu verarbeiten. Zu verstehen, was er da sagte – und was er mir vorwarf.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein … auf keinen Fall. Ich habe nichts davon getan. So war es nicht … nicht im Geringsten. Jasmine war diejenige, die die Schale der Tränen gestohlen hat, nicht ich. Ich war diejenige, die festgestellt hat, dass sie Morgan opfern wollte. Ich war diejenige, die Jasmine aufgehalten hat, nicht andersherum.«
    »Warum hätte Jasmine Morgan töten wollen?« Dieses Mal war es Inari, der die Frage stellte. »Unseren Berichten zufolge waren die Walküren befreundet – sie waren sogar beste Freundinnen.«
    »Weil Jasmine herausgefunden hat, dass Morgan mit ihrem Freund Samson Sorensen rumgemacht hat«, erklärte ich. »Und weil Jasmine ein Schnitter war und Schnitter so etwas nun einmal tun. Das wisst ihr Kerle doch besser als jeder andere.«
    »Behalten Sie Ihre Meinung für sich, Miss Frost«, ermahnte mich Linus. »Wir sind nicht diejenigen, die hier vor Gericht stehen – sondern Sie. Das sollten Sie nie vergessen.«
    Ich presste die Lippen aufeinander, um ihm nicht genau zu erzählen, was ich von ihm, dem Protektorat und diesem dämlichen Prozess hielt.
    »Aber Sie leugnen nicht, dass Sie Jasmine umgebracht haben, indem Sie ihr einen Speer in die Brust gerammt haben?«
    Ich zögerte. Ich war eigentlich nicht diejenige, die Jasmine umgebracht hatte – das hatte Logan getan. Der Spartaner hatte mir in dieser Nacht das Leben gerettet. Erst, indem er den Nemeischen Pirscher getötet hatte – eine große, schwarze pantherartige Kreatur, die Jasmine auf mich gehetzt hatte – und dann, indem er die böse Walküre selbst besiegt hatte. Ich wollte ihn nicht in Schwierigkeiten bringen, besonders nicht mit seinem Dad. Ich wollte nicht, dass Logan hier reingeschleppt wurde und sich derselben Art von Folter aussetzen musste, die ich erlitt – aber ich wollte auch nicht an einem Schlangenbiss sterben.
    Die Maat-Natter hob den Kopf, und wieder schoss ihre Zunge aus dem Maul. Es war fast, als wollte sie die Ehrlichkeit meiner Worte prüfen. Ich konnte nicht lügen. Nicht während die Schlange nur Zentimeter von meiner Hand entfernt lag und ihr kaltes Gift durch meine Adern strömte und nur darauf wartete, sich zu erhitzen.
    Verzweifelt sah ich mich im Gefängnis um, als könnten die leeren Glaszellen mir eine Idee liefern, wie ich diesem Schlamassel entkommen sollte. Aber natürlich taten sie das nicht. Schließlich senkte ich den Blick auf die Handschellen mit der Kette und musste an Preston denken. Er hatte sich gewunden und geschrien, wann immer ich ins Gefängnis gekommen war, um mit meiner Magie in seinen Kopf zu schauen. Vivian hatte mir erzählt, dass Preston sich so aufgeregt hatte, weil er genau wusste, dass er die Wahrheit nicht vor mir verbergen konnte.
    Die Natter und ihr Gift mochten tödlich sein, aber trotz all ihrer Macht besaß die Schlange nicht meine Gypsygabe, meine psychometrische Magie. Sie konnte nur nach meinen Worten urteilen – nur nach den Worten und nicht nach all den Erinnerungen und Gefühlen, die dahinter lagen. Eine Idee stieg in mir auf, ein Weg, wie ich das alles überstehen – und trotzdem ein paar Geheimnisse für mich behalten konnte.
    »Beantworten Sie die Frage, Miss Frost«, verlangte Linus.
    Nein, ich konnte nicht lügen – aber vielleicht musste ich das auch gar nicht.
    »Ich habe gegen Jasmine gekämpft«, sagte ich. Ich wählte meine Worte sorgfältig und umging die Frage geschickt. »Ich musste es tun, sonst hätte sie mich getötet. Und Morgan ebenfalls.«
    Die Natter senkte den Kopf wieder. Anscheinend war sie zufrieden mit der Antwort. Okay, das vermittelte mir eine ungefähre Vorstellung von den Regeln des Spiels. Direkte Lügen waren verboten, aber das Zurückhalten von Fakten war in Ordnung.
    Magie. Obwohl sie angeblich so narrensicher

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