Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Frostglut

Frostglut

Titel: Frostglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
Vom Netzwerk:
räusperte und weitersprach.
    »Aber später haben Sie Preston angegriffen«, sagte er. »In einem Teil des Hotels, der noch eine Baustelle war. Die Spartaner Oliver Hector und Logan Quinn wurden bei diesem Kampf verletzt. Sagen Sie mir, Miss Frost, warum haben Sie sich überhaupt auf der Baustelle aufgehalten? Warum sollten Sie freiwillig einen so verlassenen Bereich des Hotels aufsuchen, obwohl doch ein Schnitter darauf aus war, Sie zu töten?«
    »Weil ich irrtümlicherweise Oliver für den Schnitter gehalten habe, nicht Preston«, erklärte ich. »Ich war Oliver oben im Hotel begegnet und wollte vor ihm fliehen. Ich war vollkommen panisch, also bin ich die Nottreppe nach unten gerannt und so aus Versehen auf der Baustelle gelandet.«
    Linus zog eine Augenbraue hoch. »Sie meinen, Oliver hat Sie dabei erwischt, wie Sie sein Zimmer durchsucht haben, richtig?«
    Ich knirschte mit den Zähnen. »Ja, ich habe sein Zimmer durchsucht, weil ich herausfinden wollte, ob er ein Schnitter ist. Nur fürs Protokoll, das ist er nicht.«
    »Sie scheinen zu glauben, dass gewöhnliche Verhaltensregeln bezüglich solcher Dinge wie Einbruch für Sie nicht gelten, Miss Frost. Anscheinend bilden Sie sich über einige Dinge gerne eine eigene Meinung«, meinte Linus. »Darunter auch ein Fenriswolf im Hotel. Unsere Berichte zeigen, dass Sie den Wolf haben entkommen lassen – erst einmal während der Lawine und dann später bei dem Kampf auf der Baustelle. Sie haben Ihre Professoren nicht über seine Anwesenheit informiert, damit sich die Verantwortlichen fachgerecht um die Kreatur kümmern konnten. Stimmt das etwa nicht?«
    »Sie war nicht böse, nicht wie Preston«, sagte ich. »Also ja, ich habe sie laufen lassen. Und sie war nicht einfach nur eine Kreatur. Ihr Name war Nott, und sie war meine Freundin.«
    Linus, Agrona, Inari und Sergei machten sich jeweils eine Notiz in ihren Akten. Metis und Ajax saßen einfach nur unbeweglich und schweigend da. Raven blätterte unauffällig eine Seite in ihrem Magazin um.
    »Nun, dann wollen wir uns jetzt mit dem Kampf beschäftigen«, sagte Linus. »Sie sagen also, dass Preston derjenige war, der mit einer Armbrust auf Oliver geschossen hat. Sind Sie ganz sicher, dass nicht in Wirklichkeit Sie den Abzug gedrückt haben, Miss Frost?«
    »Ja«, blaffte ich. »Ich habe nicht auf Oliver geschossen. Ich habe die Lawine nicht ausgelöst. Ich habe überhaupt nichts getan, außer mich selbst und meine Freunde gegen Preston zu verteidigen.«
    »Und wie genau haben Sie das gemacht?« Diesmal stellte Inari die Frage. »Den Informationen, die wir gesammelt haben, zufolge haben Ihre Mutter, Grace Frost, und Ihre Großmutter, Geraldine Frost, ihre Verstrickung mit der mythologischen Welt vor Ihnen verborgen.«
    Grandma Frost neben mir versteifte sich. Ich öffnete den Mund, um zu antworten, aber sie legte mir eine Hand auf die Schulter. »Lass mich, Süße.«
    Grandma Frost stand auf, dann starrte sie Linus und die anderen Mitglieder des Protektorats böse an. »Das haben wir getan, damit unser kleines Mädchen nicht in der ständigen Angst vor Schnittern und Nemeischen Pirschern und Ähnlichem aufwächst. Sie ziehen Ihre Kinder so auf, wie Sie es für richtig halten, indem Sie sie mit schicker Kleidung und Autos und Schmuck verwöhnen. Nun, wir wollten, dass Gwen ein normales Leben führt, zumindest so lange es eben möglich war, also haben wir unsere Verstrickung , wie Sie es nennen, mit der mythologischen Welt vor ihr verborgen. Ich hielt es damals für die richtige Entscheidung, und heute weiß ich sogar sicher, dass es richtig war. Meine Gwen ist ein gutes Mädchen, ein starkes Mädchen, und ich könnte nicht stolzer auf sie sein oder sie mehr lieben.«
    Grandma Frost nahm die Schultern zurück und schob das Kinn vor, als wollte sie die Mitglieder des Protektorats dazu herausfordern, ihre Entscheidung noch einmal infrage zu stellen. Aber keiner tat es.
    »Doch die Frage bleibt«, meinte Inari, nachdem meine Grandma sich wieder gesetzt hatte. »Sie haben erst ein paar Monate mit einer Waffe geübt, bevor Sie ins Skiresort gefahren sind. Also, wie haben Sie es geschafft, einen Wikinger wie Preston zu besiegen, der sein gesamtes Leben für einen solchen Kampf trainiert hat?«
    Ich saß da und dachte fieberhaft nach, aber ich fand keinen Weg, dieser Frage aus dem Weg zu gehen. Schließlich seufzte ich. »Ich habe meine Psychometrie auf Logan angewandt. So konnte ich Preston besiegen.«
    »Sie haben Ihre Magie

Weitere Kostenlose Bücher