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Frostkuss

Frostkuss

Titel: Frostkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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gewesen wie Jasmine.
    Eine Tür führte in einen begehbaren Kleiderschrank voller Designerklamotten, -schuhe und -handtaschen, die alle farblich sortiert waren. Hinter der anderen Tür lag das Bad. Ich warf einen kurzen Blick in die Badewanne und öffnete das Schränkchen über dem Waschbecken, aber dort war nichts Interessantes zu finden. Nur teure Shampoos und Cremes. Keine Kondome, keine Pille.
    Vielleicht stimmten die Gerüchte, die besagten, dass Jasmine ihr erstes Mal noch vor sich hatte und ihre Jungfräulichkeit auch nicht so schnell an Samson Sorensen verlieren wollte. Ich fragte mich, wie Samson das wohl sah. Gestern, als er ihr die Schultern gerieben hatte, hatte er recht glücklich ausgesehen. Jasmine hatte den Wikinger wahrscheinlich um den kleinen Finger gewickelt, sodass er immer dasselbe wollte wie sie – selbst wenn das hieß, mit dem Sex noch zu warten.
    Sobald ich meine Tour durch den Raum beendet hatte, ging ich zu dem schweren Holzschreibtisch, der neben einem großen, teuren Fernseher und ein paar Bücherregalen stand. Schreibtische waren fast immer die Orte, an denen man die wirklich guten Sachen fand. Bücher, Aufsätze, Stifte, Modemagazine. Die Oberfläche verschwand fast unter der üblichen Unordnung, und dort lag auch Jasmines Laptop, halb versteckt unter einem Stapel Blöcke. Bingo!
    Ich zog den Ärmel meines Kapuzenpullis nach unten, bis er meine Hand bedeckte, griff mir den Laptop und schob ihn in meine Umhängetasche. Ich wollte den Computer noch nicht berühren. Nicht hier. Ich wusste nicht, was meine Psychometrie mir zeigen würde, und ich wollte nichts Dummes tun – wie schreien, falls der Computer schlechte Schwingungen verbreitete. Ich würde ihn mir später genauer ansehen, wenn ich zurück in meinem eigenen Zimmer war. Außerdem war ich jetzt schon mehrere Minuten hier, und jede Minute, die ich mich länger an diesem Ort aufhielt, vergrößerte die Gefahr, dass mich jemand erwischte.
    Als ich den Computer weggepackt hatte, durchwühlte ich kurz die Schubladen des Schreibtisches, wobei ich sorgfältig darauf achtete, nichts mit bloßen Händen zu berühren. Aber ich fand nichts, was nicht da sein sollte, und auch nichts, bei dem ich das Gefühl hatte, dass es mir einen echten Visionsblitz oder Schwingungen liefern konnte.
    Also schaute ich mich weiter um und musterte die Bücherregale an den Wänden. Zu meiner Überraschung hatte Jasmine eine Menge Bücher besessen – wirklich viele. Ich hatte sie nicht für die Art von Mädchen gehalten, die gerne las. Aber wirklich bizarr war, dass die meisten Bücher irgendwie … langweilig klangen. Schulbücher oder Lexika mit Titeln wie Häufige Walkürenkräfte und Meistere deine Magie .
    Vielleicht war es allerdings auch gar nicht so seltsam, dass Jasmine all diese Bücher besessen hatte. Vielleicht hatte sie neben ihrer angeborenen Walkürenstärke noch eine Gabe besessen – Magie, die es ihr erlaubte, Blitze vom Himmel zu rufen oder Leute mit einem Blick in Eis zu verwandeln. Okay, diese Fähigkeit hatten die meisten coolen Mädchen sowieso, aber auf Mythos gab es ein paar Schüler, die tatsächlich alles und jeden in Eisblöcke verwandeln konnten, wenn ihnen danach war. Ich dachte zurück, aber ich erinnerte mich nicht daran, irgendetwas in der Richtung über Jasmine gehört zu haben. Ich hatte sie auch nie Magie wirken sehen. Wie Sturmwolken über den Himmel ziehen zu lassen oder Nebel über dem Platz zu beschwören. Trotzdem, keines der Bücher wirkte, als würde die Lektüre Spaß machen. Vielleicht standen sie einfach nur zur Show hier rum. Ich konnte mir Jasmine einfach nicht dabei vorstellen, wie sie Zauber lernte, sich über Magie informierte oder sich mit irgendeiner ihr angeborenen Walkürengabe auseinandersetzte.
    Ich wollte mich gerade vom Regal abwenden, als mir ein Titel ins Auge sprang: Die Geschichte der großen Artefakte. Da fiel mir etwas ein. Letzte Nacht hatte Trainer Ajax die Schale der Tränen als eines der Dreizehn Artefakte bezeichnet – dreizehn mit einem großen D, was auch immer das bedeutete.
    Neugierig zog ich, wieder mithilfe des Ärmels, das Buch aus dem Regal. Oben steckte ein blauer Zettel darin wie ein Lesezeichen. Ich legte den schweren Band auf den Schreibtisch, öffnete ihn an dieser Stelle – und wurde mit einem Bild der Schale der Tränen belohnt, gefolgt von mehreren Seiten, die sich mit der Geschichte des Artefakts und seiner angeblichen mythologisch-magischen Macht beschäftigten.
    Ich

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