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Frostkuss

Frostkuss

Titel: Frostkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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nach oben zog und seine Augen hellblau leuchten ließ. Mein Hirn musste den Geist aufgegeben haben oder so, weil ich für einen Moment keine Luft bekam, obwohl mein Herz in meiner Brust wie verrückt schlug. Bumm bumm bumm. Wenn es noch lauter hämmerte, musste Logan es einfach hören, und das wäre dann noch peinlicher.
    Nachdem ich ihn ein paar Sekunden einfach nur angestarrt hatte, sprang mein Hirn wieder an, und ich erinnerte mich daran, mit wem ich hier eigentlich sprach. Das war der verdammte Logan Quinn, die männliche Schlampe der Mythos Academy. Er sprach wahrscheinlich nur deswegen mit mir, weil ich ihn vor Kurzem hatte abblitzen lassen und er es einfach noch mal versuchen wollte. Bestimmt war er davon überzeugt, dass ich einsam, freundlos und verzweifelt und daher leichte Beute war. Noch ein Mädchen, dessen Matratze er signieren konnte, um dann nie wieder mit mir zu sprechen.
    Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Morgan etwas zu Daphne sagte und dann in der Menge verschwand. Morgan musste auf dem Weg zu ihrem Treffen mit Samson sein, und Logan würde mich nicht davon abhalten, herauszufinden, was sie im Schilde führten.
    »Tut mir leid«, sagte ich. »Meine Gesellschaft geht jetzt woanders hin.«
    Logan öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber diesmal drängte ich mich an ihm vorbei und verschwand in der Dunkelheit.
    Morgans hellblauer Pulli und ihre weißen Jeans hoben sich gut gegen das schattige Gras ab, was es einfach machte, ihr zu folgen. Na ja, das und die Tatsache, dass die Walküre bereits betrunken war. Sie schwankte von rechts nach links und hielt ab und zu an, um noch einen Schluck aus ihrem Becher zu nehmen, während sie vom Amphitheater langsam den Hügel hinauf Richtung Bibliothek ging.
    Die Bibliothek der Altertümer schien mir nicht gerade der beste Ort für ein romantisches Stelldichein unter Geliebten zu sein, aber ich folgte Morgan, indem ich von einer Gruppe Leute zur nächsten driftete, von einem Baum zum nächsten, damit sie mich nicht entdeckte. Ich hätte mir die Mühe auch sparen können. Die Walküre sah sich nicht um, nicht ein einziges Mal. So viel zu Diskretion.
    Ich fragte mich, ob Jasmine so herausgefunden hatte, dass ihre beste Freundin mit ihrem Freund schlief. Indem sie Morgan einfach gefolgt war, als die sich eines Nachts davongeschlichen hatte. Ich hatte nicht das Gefühl, dass Morgan McDougall auch nur ansatzweise so schlau war, wie sie selbst dachte.
    Morgan erreichte die Hügelkuppe, und ich hielt an und tat so, als müsste ich mir meinen Turnschuh neu binden, um ihr Zeit zu geben, den oberen Hof zu überqueren. Dann stieg ich hinter ihr den Hügel hinauf.
    Als ich oben ankam, sah ich noch, wie Morgan die breiten Bibliotheksstufen hinaufging. Die Bibliothek war wegen des Lagerfeuers geschlossen, und die Walküre bog auf den breiten Arkadengang ab, der sich um das Gebäude zog. Dort standen schmiedeeiserne Tische und Stühle verteilt, damit sich die Schüler bei warmem Wetter zum Lernen auch nach draußen setzen konnten.
    Ich eilte nicht hinter ihr die Stufen hinauf, sondern blieb auf der Grasfläche, um mich dort auf derselben Höhe wie die Walküre von Baum zu Baum zu bewegen. So konnte ich sie im Blick behalten.
    Morgan bog gerade um eine Ecke, als eine Hand sie packte und in die Schatten zog. Ich erstarrte hinter einem Baum und fragte mich, ob die Person, die Jasmine ermordet hatte, doch noch um die Bibliothek schlich. Vielleicht war der Bösewicht nicht einfach verschwunden, nachdem er die Schale der Tränen gestohlen hatte, wie alle dachten.
    Aber dann kicherte Morgan, und ich hörte ein lautes, schmatzendes Geräusch. Ich verdrehte die Augen. Klang, als wäre Samson vor ihr angekommen.
    »Wurde aber auch Zeit, dass du kommst.«
    Tatsächlich, es war Samsons Stimme, die vom halbdunklen Arkadengang zu mir herüberwehte. Ich kniff die Augen zusammen. Dank der Lampen, die sich um die Bibliothek zogen, konnte ich vage den Wikinger erkennen, der in den Schatten stand.
    »Mmmmhmmm«, stimmte Morgan zu.
    Ich hörte weitere schmatzende Geräusche, dann etwas, das klang, als würde ein Reißverschluss nach unten gezogen. Morgan kicherte noch einmal, und ich hörte das Rascheln von Kleidung. Eine Minute später keuchte Samson auf.
    »Oh, yeah, Baby. Härter. Härter. «
    Morgan gab ein kehliges Geräusch von sich und kam der Bitte offensichtlich nach.
    Ich verzog das Gesicht und widerstand der Versuchung, mir die Hände über die Ohren zu schlagen und zum Lagerfeuer

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