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Frostkuss

Frostkuss

Titel: Frostkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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all diese Mythen, die Magie und die Monster zu glauben. In den letzten Tagen waren einfach zu viele seltsame Dinge passiert, um es nicht zu tun. Jasmines Ermordung. Das Verschwinden der Schale der Tränen. Der Pirscher, der mich belauert hatte, um sich dann in eine Rauchwolke aufzulösen, nachdem Logan ihn getötet hatte. Das seltsame Schwert in der Bibliothek, das ich einfach immer wieder anstarren musste.
    »Okay«, sagte ich. »Vielleicht ist Logan ein Spartaner, und das erklärt, warum er letzte Nacht zum Berserker geworden ist. Vielleicht bist du eine Walküre, die Diamanten mit bloßen Händen zerquetschen kann und aus deren Fingerspitzen pinkfarbene Funken schießen. Aber das verrät mir noch nichts über mich . Ich bin die einzige Gypsy hier. Zumindest, soweit ich weiß. Die Einzige, die anderes ist als der Rest. Ich bin keine große Kriegerin. Ich berühre einfach nur Dinge und sehe dann etwas. Ich passe nicht hierher, passe nicht zu allen anderen.«
    »Das würde ich so nicht sagen«, erklärte Daphne. »Du hast Magie, genau wie der Rest von uns.«
    »Vielleicht. Aber ich weiß nicht, warum meine Magie mich zu einer Gypsy macht und nicht zu etwas anderem. Weißt du es?«
    Sie antwortete mit einem Achselzucken. »Ich habe immer mal wieder von Gypsies gehört, aber nichts Konkretes über ihre Kräfte oder so. Ich habe mich sogar in der Schule umgehört, nachdem du mich wegen Carsons Armband angesprochen hattest, aber die anderen wussten auch nichts Genaues. Oder wenn sie etwas wussten, wollten sie es mir nicht sagen. Ich habe immer geglaubt, auch Gypsies wären Krieger wie Walküren, Amazonen und der Rest auch. Nur eben mit einer anderen Art von Magie.«
    »Bis du mich getroffen hast«, erklärte ich mit bitterer Stimme. »Und dir aufging, wie sehr ich keine Kriegerin bin.«
    Daphne legte den Kopf ein wenig schräg. »Wie bist du überhaupt hierhergekommen? Das frage ich mich schon länger.«
    Ich erzählte ihr die Geschichte von Paige Forrest, wie ihr Stiefvater sie missbraucht hatte und wie meine Vision von alldem zum Tod meiner Mutter geführt hatte.
    »Und als Nächstes klopft plötzlich Professor Metis an die Tür meiner Grandma Frost und erklärt mir, dass ich diesen Herbst auf die Mythos Academy gehen werde«, beendete ich die Erzählung. Meine Stimme klang immer noch wütend und bitter. »Aber sie hat mir nie gesagt, warum. Ich habe sie neulich erst wieder gefragt, und sie hat mir wieder keine direkte Antwort gegeben. Meine Grandma weiß auch etwas über das alles hier, aber sie redet genauso wenig mit mir. Sie erzählt mir nur immer wieder, dass ich der Akademie eine Chance geben soll, dass alles schon besser werden wird.«
    »Ich kenne deine Grandma nicht, aber Metis ist gewitzt«, sagte Daphne. »Sie ist nicht wie die anderen Professoren. Manche Leute sagen, sie wäre in Wirklichkeit ein Champion.«
    »Ein Champion? Was ist das?«
    Daphne verdrehte die Augen. »Du solltest in Mythengeschichte wirklich besser aufpassen, Gwen. Nachdem der Chaoskrieg zu Ende war, haben sich alle Götter und Göttinnen auf einen Waffenstillstand geeinigt. Grundsätzlich haben sie sich bereit erklärt, weder ihre Kräfte gegeneinander zu richten noch sich in die Geschehnisse in der Menschenwelt einzumischen. Aber natürlich konnte sich keiner der Götter wirklich zurücklehnen und einfach nichts tun, also haben sie als eine Art Schlupfloch aus dem Waffenstillstand die Champions geschaffen. Das sind Leute, die von den Göttern auserwählt werden, ihre … na ja, Champions zu sein. Ein guter Champion führt den Willen seines Gottes aus und sorgt dafür, dass nichts Böses geschieht. Champions töten Schnitter, bewachen Artefakte oder unterrichten andere, um ihnen dabei zu helfen, ihre Magie zu verstehen. Champion zu sein ist ziemlich gefährlich. Die meisten leben nicht allzu lang.«
    Na, das beantwortete dann wohl meine Frage, warum die Götter und Göttinnen die Dinge nicht einfach unter sich regelten. Sie hatten zugestimmt, genau das nicht zu tun, und ließen stattdessen uns nach ihrer Pfeife tanzen. Das war so absolut Kampf der Titanen . Champion zu sein klang wie etwas, das Metis tun würde. Nicht der Teil mit dem Töten und dem Bewachen, sondern der, bei dem es darum ging, anderen Dinge beizubringen. Doch falls die Professorin versucht hatte, das auch für mich zu tun, hatte ich es noch nicht ganz verstanden.
    Ich rutschte auf dem Bett hin und her. Vielleicht stimmte ja alles, was Daphne gesagt hatte, aber trotzdem

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