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Frühling, Freunde, freche Fohlen

Frühling, Freunde, freche Fohlen

Titel: Frühling, Freunde, freche Fohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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lösten sich drei Gestalten in roten Röcken und bliesen auf Jagdhörnern das Signal zum Aufbruch. Edmund errötete vor Überraschung und Freude.
    „Das hast du toll gemacht, Bille, danke! Wer ist das?“
    „Drei aus dem Internat. Also — auf geht’s!“
    Im Trab ging es auf die Strecke. Der Feldweg zwischen den Koppeln war einigermaßen trocken; er lag höher als das Weideland, und Sonne und Wind hatten ein übriges getan, um die Nässe zu vertreiben. So ritten sie zügig drauflos und hätten im Eifer fast die ersten an Zaunpfosten hängenden Puzzleteile übersehen, hätte nicht Bettina im letzten Augenblick aufgeschrien. Um selbst mehr Spaß an dem Ritt zu haben, hatten sie Mini und Peter aus dem Internat beauftragt, die Puzzleteile an der Strecke anzubringen, und keiner kannte die versteckten Winkel im voraus.
    „Edmund! Da oben an der Dachrinne der Feldscheune! Das sehe ich von hier, das ist rosa!“ rief Florian.
    Edmund trabte zur Scheune hinüber.
    „Stimmt gar nicht! Es ist orange!“
    „Verflixt!“ Bille trieb Zottel an und galoppierte hinter Edmund her. „Du lieber Himmel, wie soll ich da raufkommen?“
    „Hinter der Tür hängt eine Forke, damit könntest du’s schaffen. “
    Bille sprang aus dem Sattel und holte die Forke. Beim fünften Anlauf gelang es ihr, das Puzzleteil herunterzuschlagen. Die anderen waren inzwischen bereits am Waldrand angekommen.
    „Alle einen Strafpunkt, vielmehr ein Pfand! Ihr habt nicht auf den Master gewartet!“ rief Bille lachend und kassierte Taschentücher und einzelne Handschuhe als Pfand.
    „Hellblau! Hellblau, das bin ich!“ schrie Florian.
    „Du meinst hoffentlich nicht deinen Zustand“, murmelte Nico.
    Florian pflückte ein himmelblaues Briefkuvert aus einem Brombeerstrauch.
    „He, was soll denn das? Eine Aufgabe...“
    „Gib her!“ Nico riß ihm das Papier, das in dem Umschlag gesteckt hatte, aus der Hand. „Hör zu: Richte dein Pferd drei Schritte rückwärts. Na los, drei Schritte! Noch einen. Gut, weiter: Mach eine Hinterhandwendung um hundertdreiundachtzig Grad...“
    „Hundertdreiundachtzig Grad, spinnen die, ich hab doch keinen Zollstock bei mir!“
    „Na mach schon!“ riefen Bille und Tom lachend. „ Haalt ! Das waren mindestens hundertfünfundachtzig.“
    Florentine machte vor Schreck ein paar Hüpfer nach rechts.
    „Wie geht’s weiter?“ erkundigte sich Florian.
    „Der nächste Punkt ist schon erledigt; Florentine muß Hellseherin sein. Hier heißt’s nämlich: Fünf Meter den rechten Schenkel weichen lassen. So weit ist sie ungefähr gesprungen.“
    „Weiter?“
    „Weiter heißt’s : Wenn du jetzt dicht am Pferd aus dem Sattel gleitest, muß das Gesuchte unter deinem linken Fuß sein.“
    „Ich sehe nichts.“
    „Du sitzt ja auch noch im Sattel.“
    Florian ließ sich kopfschüttelnd aus dem Sattel gleiten. Kracks! machte es, und sein linker Stiefel steckte in einer unter Moos versteckten Zigarrenkiste.
    „Donnerwetter! Das nenne ich Präzision! Ich hätte nie gedacht, daß er sie findet“, platzte Bille heraus.
    Florian befreite seinen Stiefel von der Zigarrenkiste und zog einen Plastikbeutel mit dem gesuchten Puzzlestück heraus. Dann klopfte er seiner Florentine anerkennend den Hals, denn sie war es ja gewesen, die mit schlafwandlerischer Sicherheit an der richtigen Stelle stehengeblieben war.
    Weiter ging es quer durch den Wald. Ein paar leichte Hindernisse waren zu nehmen, und meistens flatterte gerade dort, wo man sich auf den Sprung konzentrieren mußte, an einem Ast eines der gesuchten Puzzleteile. Es gab viel Gelächter, und Edmund der Weise strahlte mit der Sonne um die Wette.
    Als sie an den Moorsee kamen, verdüsterte sich seine Miene allerdings schlagartig. Auf einem Pfosten mitten im Wasser steckte wie ein vergessenes Spielzeugfähnchen ein rosarotes Puzzleteil. Edmund sah abwechselnd auf den Pfosten im See und auf seine weißen Turnierhosen.
    „Du kannst ins Wasser reiten“, beruhigte Simon ihn, „Asterix ist ohnehin bis zum Bauch voller Dreckspritzer. Er kann höchstens sauberer werden.“
    Zögernd trieb Edmund den Schimmel an, und Asterix marschierte seelenruhig ins Wasser. Die Freunde hielten den Atem an, als Edmund sich zu dem Pfosten hinunterbeugte, aber alles ging glatt, er erwischte das Puzzleteil, packte es so fest, daß es fast zerriß, und kam unversehrt wieder ans Ufer.
    „Bravo!“ riefen die drei Mädchen, und Edmund seufzte erleichtert auf.
    Tom hatte weniger Glück. Er mußte sich in den

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