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Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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reichte Arrow ein kleines Päckchen.
    „Ach Sally, das wäre doch nicht nötig gewesen.“
    „Na und ob das nötig ist!“, entgegnete die Köchin mit entsetztem Blick. „Du kennst doch die Geschichte der Persephone ... Du darfst keine Speisen der Unterwelt zu dir nehmen, sonst kannst du nie wieder hierher zurückkehren!“
    „Äh ... schätze, das habe ich überlesen ... Aber warum kommt ihr erst jetzt damit? Habt ihr etwa doch gewusst, dass sich das Tor erst heute Nacht öffnen wird?“
    Sally entglitten die Gesichtszüge. „Naja, ich ... also wir ... genau genommen ... Ach, was soll's? Wir haben selbst nicht mehr dran gedacht.“ Und mit einem Schulterzucken verschwand die Köchin wieder.
    Entgeistert schaute Arrow ihr hinterher. „Aha ...“
    „Wie geht es Dir?“, fragte Anne besorgt.
    Nachdenklich ließ Arrow ihren Blick in die Ferne schweifen. „Wie sollte es mir schon gehen?“, fragte sie schulterzuckend. „Man reist nicht alle Tage in die Unterwelt – jedenfalls nicht auf diesem Weg.“
    „Hast du große Angst?“
    „Angst? Nein, irgendwie nicht. Jedenfalls habe ich keine Angst vor dem, was mich erwartet. Allerdings macht mir die Möglichkeit, dass sich nach meiner Rückkehr alles ändern wird, sehr zu schaffen.“
    Anne lachte auf. „Veränderungen hast du noch nie sonderlich gemocht, nicht wahr?“
    „Das stimmt“, antwortete Arrow lächelnd. „Die einzige Veränderung, die ich seit jeher immer wieder mit Freunde akzeptiert habe, war, wenn Dad und Dewayne heimgekehrt sind. Aber ich habe es gehasst, wenn sie wieder fort mussten.“
    „Ich weiß. Und auch der Neuanfang in Nebulae Hall ist dir seinerzeit sehr schwer gefallen.“
    Arrows Lächeln erstarb. „Das stimmt. Und nach allem, was ich dort erlebt habe, kann ich mir nicht vorstellen, dass ich diesen Ort je mögen werde – ganz gleich, wie sehr Dad ihn immer geliebt hat.“
    „Arrow“, sagte Anne mit trüber Stimme, „ich mag es auch nicht, wenn du mich verlässt. Dafür liebe ich deine Wiederkehr umso mehr.“
    Mitfühlend nahm Arrow ihre Großmutter in den Arm und flüsterte: „Ich hatte nie vor, dir diesen Wunsch zu verwehren.“
    „Versprich es mir.“
    „Ich verspreche es dir.“
    „Anne?“, erklang Adams Stimme. „Das Johanniskraut ist völlig welk. Wie es aussieht, ist es zu nichts mehr zu gebrauchen.“
    Annes Gesichtszüge entglitten. „Bist du sicher? Wie kann das sein? Gestern waren die Pflanzen doch noch in bester Ordnung gewesen!“
    Adams Blick wurde immer verzweifelter, und bevor er antworten konnte, tauchte Harold auf. „Der Nachtmahr hat sie zerstört.“
    „Bewegt er sich noch immer frei durch das Schloss?“, fragte Anne.
    Harold schüttelte den Kopf. „Inzwischen konnte ich ihn unschädlich machen, doch für das Johanniskraut war da schon alles zu spät.“
    „Weißt du mittlerweile, wie er sich Zugang zum Schloss verschaffen konnte?“, fragte Arrow – noch immer wütend über das, was der Mahr ihrem Schimmel angetan hatte.
    Wieder schüttelte Harold den Kopf. „Es ist alles dicht. Auf normalem Wege kann er hier nicht reingekommen sein.“
    Annes Augen weiteten sich. „Dann hat er sich den Zutritt über das Tor verschafft.“ Ohne weitere Zeit zu verlieren sprang sie auf. „Ich muss sofort zu Evelyn May. Vielleicht kann ich das Kraut bei ihr bekommen.“
    „Aber das Tor ist doch noch gar nicht offen!“, rief Arrow ihrer Großmutter verwirrt hinterher. „Und warum ist dieses komische Kraut überhaupt so wichtig?“
    Doch Anne antwortete nicht. Adam war ihr hinterher geeilt und Arrow verstand die Welt nicht mehr.
    „Das Tor zur Unterwelt ist bei weitem nicht so einfach gestrickt wie die Übergänge zu anderen Welten“, beantwortete Harold ihre Frage. „Von uns aus gesehen ist es noch verschlossen, doch von der anderen Seite aus könnte es bereits offen sein.“
    „Ich verstehe nicht ...“
    „Nur weil du nicht hinein kommst, bedeutet das noch lange nicht, dass dort nichts heraus kommen kann“, erkläre Harold ohne eine Spur von Arroganz. „Dass der Mahr es augenscheinlich auf das Johanniskraut abgesehen hatte, macht die ganze Sache höchst beunruhigend. In der Unterwelt hätte es dir Schutz geboten – viel mehr noch als die meisten anderen Schutzkräuter. Es ist das stärkste unter ihnen und die Nachfrage ist enorm. Allerdings ist es bei diesem Wetter äußerst schwer zu bekommen.“
    „Na toll“, warf Arrow ein. „Mit anderen Worten soll das wohl bedeuten, dass ich bereits erwartet

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