Fruehlingsherzen
Trott herauszubegeben und mal etwas Neues zu wagen!“
Pete lachte. „Langweiliger Trott? Das war von jenem Moment an vorbei, als Sie in das Büro meines Schwagers stürmten! In Ihrer Nähe zu sein ist wie eine Schutzimpfung gegen Alltagstrott.“
„Dann müssten Sie ja in der idealen Stimmung sein, sich Ihre Füße massieren zu lassen.“
„Na schön“, seufzte er und bückte sich, um seine Socken auszuziehen. „Von mir aus auch das noch.“
5. KAPITEL
S ie haben schöne Füße.“
Pete machte ein unbehagliches Gesicht. „Ich wette, das sagen Sie allen Männern!“ Er saß auf der Couch, und Kyla hockte mit gekreuzten Beinen vor ihm auf dem Boden. Das Licht war gedämpft, aus dem Radio erklang leise klassische Musik.
„Ich habe Sie in Verlegenheit gebracht. Entschuldigen Sie.“ Sie verrieb eine duftende Lotion in den Händen und nahm sanft, aber entschieden Petes linken Fuß. Aber sie hatte ihn kaum berührt, als ihr schon klar wurde, dass sie in Schwierigkeiten steckte. Ihre Objektivität ließ nach und wich dem Bewusstsein, Petes nackte Haut zu berühren. Sie biss die Zähne zusammen. So etwas war noch nie vorgekommen, und sie würde es auch jetzt nicht zulassen. Nach ihrer Erklärung, es handelte sich bei einer Massage nicht um eine sexuelle Erfahrung, durfte auch keine daraus werden.
Unglücklicherweise schien Pete ganz ähnlich zu empfinden wie sie. Er atmete schneller und räusperte sich. „Gibt es eigentlich Geschäftsleute, die sich in der Mittagspause massieren lassen?“
„Ja.“ Ganz ruhig, dachte Kyla. Nur nicht in Panik geraten.
„Und woher stammt diese Technik?“
Mit heftig klopfendem Herzen beschäftigte sie sich mit seinem Fuß. „Die Fußreflexzonenmassage stammt ursprünglich aus dem Orient. Die Menschen nutzten diese Technik schon vor zweitausend Jahren, um sich gegenseitig gesund zu halten.“
„Der Zauber der Berührung.“
Sie wünschte, er hätte das nicht gesagt, und schon gar nicht in diesem Ton. „Ja.“ Der Energieaustausch zwischen ihr und Pete war so stark, dass ihre Fingerspitzen prickelten und sie in sehr unprofessioneller, äußerst gefährlicher Art und Weise darauf zu reagieren begann. Sie hatte Karate gelernt, um ihre körperliche Verwundbarkeit zu mindern, doch nun machte sie die Erfahrung, dass emotionelle Verwundbarkeit ein viel größeres Risiko darstellte.
„Warum drücken Sie auf diese Stelle?“
„Weil das der alles beherrschende Punkt ist. Ihr Herz.“
„Hm.“
Sie war unvorsichtig gewesen, mehr nicht. Sie hatte gemerkt, dass sie sich zueinander hingezogen fühlten, aber versäumt, die Macht dieser Anziehungskraft zu respektieren. Mit ein wenig Glück war es noch nicht zu spät, die Kontrolle über die Situation zurückzugewinnen. Sie strich über den Spann seines linken Fußes, rieb über das lockige dunkle Haar dort und schob ihre Finger zwischen seine Zehen. Und hörte, wie er scharf einatmete.
Das dunkle Haar auf seinem Fuß erinnerte sie an das Foto in Jerald T. Johnsons Büro. Pete mit nacktem Oberkörper an Bord einer Segeljacht … Es war schon vorgekommen, dass sie sich die Körper ihrer Klienten vorstellte, aber bisher immer nur aus klinischem Interesse. Diesmal war es jedoch ganz anders. Das Bild von Petes muskulöser Brust mit dem feinen dunklen Haar darauf wirkte ausgesprochen anregend auf sie.
Die Musik, die beide beruhigen und entspannen sollte, begann einen eher erotischen Effekt zu haben. Kyla holte tief Atem. Vielleicht hätte sie sich jetzt eine vernünftige Erklärung einfallen lassen sollen, warum sie die Massage abbrechen musste. Andererseits hingegen empfand sie es wie ein Fest, Petes warme glatte Haut zu berühren, ihre Hand fast streichelnd darübergleiten zu lassen und …
„Das ist gar nicht schlecht, Kyla.“
Sie schaute auf und sah, dass Pete sich mit halb geschlossenen Augen zurücklehnte. Sie fand ihn ungeheuer sexy in dieser Pose. Es fiel ihr nicht schwer, sich ihn im Bett vorzustellen, auf dem Rücken liegend und eine Frau neben sich, die er auf diese so sinnliche Weise ansah … Ihre Kehle war plötzlich wie ausgetrocknet.
„Sie haben kräftige Hände“, murmelte er. Die Worte an sich bedeuteten nichts, aber sein Ton war eine Einladung.
„D-danke.“ Um Pete nicht ansehen zu müssen, hielt sie den Blick auf seinen Fuß gerichtet. Ihre Wangen brannten, ihr Errötenmusste ihm ihre Empfindungen verraten haben. War ihre Mutter auf die gleiche Weise verführt worden, hatte eine gänzlich unerwartete,
Weitere Kostenlose Bücher