Fruehlingsherzen
schön und aufreizend fremd.
„Was hast du, Kyla?“, fragte er erstaunt.
„Ich … ich glaube, ich war zu voreilig. Unter den gegebenen Umständen sollten wir vielleicht lieber nicht …“
„Von welchen Umständen sprichst du, Kyla?“
„Das weißt du selbst. Wir stehen unter großem Druck, und es fällt uns schwer, klar zu denken.“
„Da musst du dir schon bessere Argumente einfallen lassen!“
„Na gut“, brach es aus ihr hervor. „Ich weine nie, schon gar nicht vor anderen Leuten. Aber heute ist es passiert. Aus irgendeinem Grund habe ich die Kontrolle über mich verloren, und das macht mir große Angst.“
Er schüttelte den Kopf. „Ich würde dir nie wehtun, Kyla.“
„Woher soll ich das wissen? Ein solches Versprechen kann niemand ernsthaft geben.“
Pete starrte sie einen Moment lang schweigend an. „Vielleicht nicht. Es war dumm von mir.“ Er richtete den Blick auf die Zimmerdecke. „Alles, was ich heute von mir gebe, klingt dumm.“ Er holte tief Luft. „Aber eins kannst du mir glauben. Ich bin nicht wie dein Stiefvater. Ich würde dir niemals so wehtun, das schwöre ich dir.“
Sie hätte ihm so gern geglaubt und genügend Vertrauen zu ihm gefasst, um den beängstigendsten Schritt von allen zu wagen und sich zu verlieben. Sie sah, wie er mit seinen Gefühlen kämpfte, und bezweifelte nicht, dass er sie ebenso glühend begehrte wie sie ihn. Aber konnte mit diesem Verlangen nicht auch der Wunsch einhergehen, sie zu beherrschen?
Er presste die Hände zusammen. „Wenn du es nicht möchtest, schlafen wir lieber nicht miteinander. Du sollst dich auf keinen Fall zu irgendetwas gezwungen fühlen, wozu du nicht innerlich bereit bist.“
Das war sehr rücksichtsvoll von ihm und ein Beweis für seine Selbstbeherrschung. „Ich möchte es aber, Pete“, entgegnete sie. „Es sagt eine Menge über dich aus, dass du meine Angst gespürt hast. Ein anderer Mann hätte vielleicht nicht darauf geachtet und mich gedrängt.“ Sie zögerte. „Möglicherweise wäre es dann sogar einfacher für mich gewesen.“
„Nein, ganz sicher nicht. Du sollst keine Angst dabei empfinden.“ Eine Zeit lang schwieg er und beobachtete sie forschend. „Vielleicht wäre es leichter für dich, wenn du die Führung übernehmen würdest“, meinte er dann. Es klang fast so, als befürchte er, zu viel von ihr zu erhoffen.
Seine Worte zeugten von großem Einfühlungsvermögen. Kyla spürte, wie ihre Anspannung schwand. „Ja, Pete“, sagte sie dankbar.
Er lächelte. „Ich lasse mich gern von dir führen, Kyla.“
Starke Erregung erfasste sie. Ja, sie würde diesen wundervollen Mann lenken und bestimmen, wie er sie liebkosen sollte …
„Ich tue, was immer du …“
„Warte!“ Sie wusste jetzt, wie es geschehen sollte. Zuerst einmal würde sie sich ausziehen, um ihn noch mehr auf die Folter zu spannen. Langsam begann sie, das Hemd aufzuknöpfen, das er ihr geliehen hatte, und war froh, dass sie noch nicht dazu gekommen war, ihre Unterwäsche anzuziehen.
Pete verhielt sich ganz still, aber als sie den letzten Knopf öffnete, stieß er einen tiefen Seufzer aus. Kyla streifte das Hemd von ihren Schultern, und auch diesmal sagte Pete nichts. Was auch gar nicht nötig war, denn sein hungriger Blick sprach Bände. Ihre Brustspitzen verhärteten sich und richteten sich auf.
Pete schluckte. „Kyla, du ahnst ja nicht, wie sehr ich dich begehre!“
Und ob sie das wusste, denn schließlich erging es ihr selbst nicht anders. Aber noch wollte sie ihm das nicht verraten. Auch seine Selbstbeherrschung musste Grenzen haben. Sie öffnete den Knopf ihrer Hose und streifte mit einem leichten Hüftschwung die Jeans ab. Ein heiserer Ton drang aus Petes Kehle, aber er rührte sich noch immer nicht.
„Jetzt du“, forderte sie ihn auf. „Zuerst die Schuhe und die Socken.“
Er bückte sich und tat wie geheißen.
Dann deutete sie auf seine Brust. „Und jetzt den Pullover. Aber bitte langsam!“
Seine Hände zitterten ein wenig, als er den Pullover auszog.Dann, ohne den Blick auch nur eine Sekunde von ihr abzuwenden, knöpfte er sein Hemd auf.
Nachdem es achtlos auf den Boden gerutscht war, stellte Kyla fest, dass Petes Oberkörper in natura noch viel attraktiver war, als sie vermutet hatte. In Gedanken ließ sie streichelnd die Hand über seine muskulösen Arme und Schultern gleiten.
Er nestelte an seiner Gürtelschnalle.
„Nicht so schnell!“, bat sie.
Pete verlangsamte seine Bewegungen und zog den Ledergürtel
Weitere Kostenlose Bücher