Frühlingsmorgen
neben ihm in die Knie ging, um Kendrick zu umarmen. „Ja. Natürlich sage ich ja, Ken, was denkst du denn? Ich bin schließlich nicht blind, und dass ihr euch liebt, ist unübersehbar. Aber ich brauche Zeit, um damit klarzukommen, sei mir nicht böse. Und sollte Matt dir jemals wehtun, indem er dich betrügt oder dich bei euren Spielen verletzt, dann...“
„Stampfst du ihn unangespitzt in den Boden, ja, ich weiß“, gluckste Kendrick und drückte Samuel an sich, als der lachte. „Ich denke, damit kann ich leben.“
„Das wirst du auch müssen.“
„Idiot.“
Samuel wich zurück, bis sie sich ansahen. „Ken, ich... du... also...“, druckste er herum und Kendrick fing an zu grinsen, denn er ahnte, was Samuel wissen wollte. „Das ist nicht lustig.“
„Doch, für mich schon“, sagte Kendrick amüsiert und ließ Samuel los, damit der sich wieder aufrichten konnte. „Und ehrlich gesagt, ich weiß es noch nicht. Wir werden uns informieren, meinen Arzt fragen und nachlesen, was es alles zu dem Thema zu lesen gibt.“ Kendrick zuckte mit den Schultern. „Wir werden ohnehin erst Sex haben, wenn Matt genau weiß, was er darf und was nicht.“
„Das ist ja wohl das Mindeste“, brummte Samuel und sah ihn entschuldigend an, als Kendrick tadelnd mit der Zunge schnalzte. „Ich mache mir nun mal Sorgen. Damit wirst du leben müssen, ob dir das passt oder nicht.“
„Das ist mir klar. Mein Verlobter übertrifft dich dabei allerdings um Längen, glaub's mir.“
Samuel runzelte überlegend die Stirn. „Ich hatte nicht den Eindruck, dass er dich in Watte packt.“
„Tut er nicht. Ich würde ihm auch was erzählen, wenn er damit anfängt. Er hilft mir, wenn es nötig ist, lässt mir aber auch den Freiraum, den ich brauche und vor allem haben will.“ Kendrick zuckte erneut die Schultern. „Aber was Sex angeht, hat er einfach mehr Ahnung und daher überlasse ich ihm gerne die Führung, wenn er sie will.“
„Es geht mich ja eigentlich nichts an...“, fing Samuel nach kurzer Überlegung an und kratzte sich grinsend an der Nase. „...aber du könntest Matt auch toppen, oder?“
„Meinst du Dildos und dergleichen?“, wollte Kendrick wissen und als Samuel nickte, dachte Kendrick erst mal eine Weile darüber nach. „Die Idee hat was, das gebe ich zu. Im Club hat er sich nie toppen lassen und so wie ich Matt kennengelernt habe, glaube ich, dass das für ihn eine Premiere wäre.“
„Das hättet ihr dann gemeinsam“, merkte Samuel an.
„Stimmt.“ Kendrick schaute zu seinem Bruder hoch. „Devin und du, habt ihr schon mal Spielzeug benutzt?“
„Ja“, antwortete Samuel und gluckste anschließend. „War ganz nett, aber nicht das Wahre. Ich denke, bei der Frage sind Adrian und David die bessere Adresse, wenn du mehr darüber wissen willst.“
„Ich weiß.“
„Wie schlimm war es eigentlich?“
„Was?“, fragte Kendrick ratlos, weil er nicht wusste, was Samuel meinte.
„Dein Treffen mit Adrian. Er hat nichts gesagt, aber ich kann mir vorstellen, dass es nicht gerade leicht war, über das alles zu reden.“
Nein, das war es wirklich nicht gewesen. Kendrick zog eine Grimasse und winkte ab, als Samuel fragend die Stirn runzelte. Darüber wollte er nicht mit Samuel reden. Jedenfalls nicht heute. So sehr ihm dieses Gespräch mit dem Anwalt geholfen hatte, er würde nie vergessen, wie peinlich ihm das Ganze anfangs gewesen war und wie er um jedes Wort, jede Frage, hatte kämpfen müssen, denn Adrian war ihm nur das Nötigste entgegengekommen, um ihn aus dem Schneckenhaus zu locken.
Eine Methode, für die Kendrick den Anwalt die erste halbe Stunde am liebsten erwürgt hätte.
„Wie kommt Kilian nur mit dir klar? Ich würde dich am liebsten erwürgen!“
Adrian grinste, was Kendrick sofort noch mehr auf die Palme trieb. So ging das jetzt eine halbe Stunde, es war zum aus der Haut fahren. Dieser verflixte Anwalt hatte ihn die ersten fünf Minuten herum stottern lassen wie einen Idioten, bis Kendrick sich so weit beruhigt hatte, um in ganzen Sätzen zu erzählen, dass er einen Rat brauchte und deswegen um dieses Treffen gebeten hatte. Daraufhin hatte Adrian ihn seinerseits gebeten, sich alles von der Seele zu reden, was ihm zu dem Thema im Kopf herumspukte, damit er Kendrick einen Rat geben konnte.
Genau da lag allerdings Kendricks Problem, denn er bekam es nicht auf die Reihe. Er fand keine Worte für das, was er in diesem Spielzimmer gesehen hatte und schwankte deswegen zwischen Scham,
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