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Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Titel: Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Palast
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Schwitzkasten? Weil Barack Obama nicht nur Präsident der Vereinigten Staaten ist, sondern auch Chef des Versicherungskonzerns AIG, den das Finanzministerium gerade für 170 Milliarden Dollar an Rettungsgeldern gekauft hatte.
    Ein einziges Unternehmen, keine Bank, sondern ein Versicherungskonzern, bekam 170 Milliarden Dollar (das Sechsfache des Defizits von Kalifornien), weil es Banken in aller Welt schrottreife Credit Default Swaps verkauft hatte, die eine Absicherung versprachen, wenn die zugrundeliegenden Kredite platzten.
    Den amerikanischen Steuerzahlern standen die Rettungspakete für die Banken bis hier , daher bot die Rettung der AIG dem Finanzministerium ein Hintertürchen, den Boys indirekt 100 Milliarden zuzuschieben. Über den AIG-Rettungsfonds erhielt Goldman 12,9 Milliarden Dollar, aber auch die Schweizer Bank UBS (5 Milliarden Dollar) und
die Deutsche Bank gingen nicht leer aus (deine Deutsche Bank, liebe Angela, bekam 11,8 Milliarden Dollar), alles schön versteckt vor den patriotischen, eifersüchtig auf den Vorteil ihrer eigenen Institute bedachten amerikanischen Steuerzahlern. (Die Deutsche Bank verzockte das Geld des amerikanischen Finanzministeriums übrigens sofort wieder in Las Vegas, im wahrsten Sinne des Wortes. Sie kaufte ein Casinohotel, The Cosmopolitan, das mittlerweile bankrott ist. Die 4 Milliarden Dollar von uns sind kaputt 33 .)
    Die USA hatten die Deutsche Bank gerettet, und jetzt wollte Obama, dass sich auch Merkel beteiligte und ein hohes Risiko einging. »Griechenland« sollte gerettet werden, auch wenn Griechenland keinen Cent des Geldes sehen würde. Das deutsche Geld sollte direkt an die Spekulanten gehen, die Banken, die die Kreditausfallversicherungen gekauft hatten, darunter auch AIG.
    Aber das ist doch alles ein Witz, oder? Die Griechen bekommen keinen Cent. Deutschland, Frankreich und die Europäische Union gaben Griechenland im Jahr 2010 Rettungsdarlehen in Höhe von 110 Milliarden Euro. Gleichzeitig stießen Investmentbanken und Spekulanten griechische Schuldenpapiere in Höhe von 110 Milliarden Euro ab. Anders ausgedrückt, das Geld ging an die Banken, kein einziger Euro landete in der griechischen Staatskasse.
    Aber zumindest würde AIG nicht noch einmal pleite gehen. Und dem frischgebackenen CEO Obama reichte das schon.
    Den deutschen Banken und der griechischen Oberschicht reichte das aber noch lange nicht. Mit der griechischen Oberschicht meine ich die »Wir zahlen doch keine blöden Steuern«-Abzocker, die zur Misere des griechischen Staatshaushalts beitrugen.
    Im Juli 2011 verlangten der Verband der griechischen Industrie und die deutsche Kanzlerin, dass die griechische Regierung staatliche Vermögenswerte in Höhe von 50 Milliarden Euro verkaufte, darunter auch die Wasserversorgung, um für den »Spread« aufzukommen. (Diesen Film hatte ich doch schon einmal gesehen: 1988 wurde Argentinien, um Kredite abzuzahlen, deren Zinsen auf bis zu 101 Prozent
stiegen, angewiesen, die Wasserversorgung von Buenos Aires an Enron zu verkaufen. Die Gebühren vervierfachten sich, die Rohre wurden nicht gewartet und platzten, und Enron ließ die Argentinier durstig und ruiniert zurück.)
    Und auch die griechische Staatsbank muss verschwinden. Die EU wird nicht zulassen, dass Griechenland das tut, was Lula in Brasilien tat: die eigene Bank als finanziellen Rettungsring zu benutzen. Die Brandstifter verlangten den Ausverkauf wegen eines Feuerschadens.
    Deutsche Spekulanten standen ganz oben auf der Liste der Käufer, die nach den Vermögenswerten des Landes gierten. Die berühmten Häfen von Piräus und Thessaloniki wurden übernommen. So bekam man mit ein bisschen finanzieller Trickserei das, was Hitler mit seinen Panzern nicht geschafft hatte.
     
    Badpennys Hass war pur und rein: Geier, die Sambia schlucken, Spekulanten, die Griechenland in den Abgrund stürzen, Banker, die die Pensionskasse der Schweizer Eisenbahner plündern und dann die Pensionen kürzen. Wenn sie die Verfolgung aufnahm, war das eine persönliche Geschichte, physisch, hormonell. Manchmal verfolgte sie 20, 30 Stunden lang eine Spur, ohne Pause. Sie war völlig darauf fixiert, sie war besessen: Es musste eine Verbindung zwischen Griechenland, AIG, den Rettungspaketen und dem Devisengeschäft von Goldman geben. In Euroland wurde es hell, in Amerika war es Mitternacht. Ich schlummerte tief und fest auf der Büromatratze.
    Bis 5 Uhr morgens.
    Plötzlich stand die unermüdliche Detektivin über mir, aufgedreht,

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