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Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Titel: Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Palast
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eidesstattliche Erklärung eines Beamten, die sich auf die Aussagen dreier unvereidigter Zeugen gründete, Mr. Sonny Swen alias Satan Baby, Mr. Garley Farley alias General Narbengesicht sowie Mr. Blano Tuan alias General Splitternackt (der ebenso gekleidet in den Kampf zog). Mein Rechercheur Jim Ciment traf im liberianischen Bürgerkrieg mit General Splitternackt zusammen und fand ihn dafür, dass er seine Gefangenen mit dem Steakmesser hinrichtete, glaubhaft und geradezu charmant.
    Die Innere Sicherheit konnte sich natürlich auch irren. Das passiert immer wieder, zum Beispiel, als sie mir einen Verstoß gegen die Antiterrorgesetze vorwarf. Ich schwöre, ich bin unschuldig. Aber das ist eine andere Geschichte für ein anderes Buch.
    Ich war jedoch nicht nach Afrika gereist, um Boley oder Menschenrechtsverletzungen nachzugehen. Ich war dort, um möglichst viel über weitere Geier zu erfahren.
    Über Boley jun. wollte ich gern seinen Vater im Gefängnis besuchen. Mir war es völlig schnurz, ob Boley ein durchgeknallter Warlord oder ein schüchterner Professor war (oder beides). Ich war mir nur ziemlich sicher, dass er mir einen Hinweis auf Hamsah geben konnte.
    London
    In der Laufbahn eines jeden Journalisten kommt der düstere Zeitpunkt, an dem er zu einer Konferenz im Sender erscheinen muss. Anlässlich dieses mystischen Rituals musste ich nach London fliegen. Für mich war das reine Zeitverschwendung, und da ich nun darüber schreibe, erleben Sie das auch so. Aber dieses Buch ist eine reportage vérité , und ich werde nichts vor Ihnen verheimlichen, auch nicht die schmerzlichen Episoden.
    Die neue Öl-Recherche sollte ich für Dispatches auf Channel 4 machen. Die schwächeren Folgen laufen in den USA auf Frontline beim Sender PBS.
    Ich bin gerade in einem Dreiergespräch mit meinem Russen aus der 12. Abteilung und blättere die Unterlagen durch, die ich eigentlich
nicht sehen dürfte, als ich eine E-Mail vom Sender in London erhalte, in der steht, ich solle keinen Hut tragen.
    Das sei in einer eigenen Konferenz besprochen worden.
    In Afrika verscherbelt ein einarmiges Kind Kaugummi. Muslimische Nutten warten in Aserbaidschan lustlos auf die Beamten, denen sie zu Diensten sein müssen. Der Teufel scheißt am Grund des Golfs von Mexiko 100 000 Liter pro Minute schwarzes Gift ins Meer. Die Taliban legen am Straßenrand Bomben, steinigen Frauen und betreiben Gruppenmasturbation, während Obama in seinem Innersten ein Geheimnis über Afghanistan hütet, das ihm das Gefühl geben muss, er betröge seine Kinder, noch während er sie im Arm hält.
    Und mein Sender denkt über meinen Hut nach.
    Mein Regisseur denkt über meinen Hut nach.
    Seit vier Jahrzehnten trage ich diesen Filzhut. Als ich zum Fernsehen kam, merkte ich gar nicht, dass mein Hut mir folgte, weil ich nie über meinen Hut nachdenke. Aber Premierminister Tony Blair fiel er auf, und seine Bluthunde erklärten der Presse: »Trauen Sie nie einem Mann mit Hut.« Also sagte man bei der BBC: »Tragen Sie den Hut.«
    Channel 4, der Konkurrenzsender, meinte, der Hut sei ein BBC-Symbol. Wenn mein Hut nur wüsste, wie wichtig er ist! Sie wollten kein BBC-Symbol. Schlimmer noch, so einen Hut trug mittlerweile auch Matt Drudge, Wichtigtuer und Möchtegernjournalist.
    Ich kann es nicht haben, wenn ich aus der obersten Etage meines Senders E-Mails bekomme, in denen man mich an- und auszieht wie eine Barbiepuppe mittleren Alters.
    Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich habe viel zu tun, bevor der Teufel sein Werk vollendet hat.
    Damit Greg Palast nicht Amok lief, bestellte der Sender einen engagierten Oxbridge-Knaben, James B., als meinen Regisseur, der arme Hund. Ich sah mir seine Website an. Auch er war in Liberia gewesen. Auf einem Video wird im Busch auf Regisseur James geschossen, während sein angeheuerter Leibwächter fluchend zurückschießt. Dass James auch noch filmte, als er schon im Gras lag, lässt entweder auf extremes Engagement oder kompletten Irrsinn schließen. Ich kam zu dem Schluss, dass es beides war, als er vorschlug, nach Tomsk in Sibirien
zu fliegen, in die kälteste Stadt auf Erden, und uns im gemieteten Hubschrauber zu den Samotlor-Ölfeldern bringen zu lassen, die der BP-Konzern und seine Oligarchen-Partner in eine giftige Horrorshow verwandelt hatten. Ich wies darauf hin, dass Samotlor eine russische Sicherheitszone sei und dem Jane’s-Militärkatalog zufolge jede MiG-21 mit zwei 30-Millimeter-Kanonen, einer doppelläufigen 23-mm-Kanone

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