Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten
Korrosion nichts bemerkt, bis zum August 2006. Warum also grunzte das PIG nun plötzlich?
Es war ein sehr schlaues Schwein. Auf den Wirtschaftsseiten der Washington Post vom 8. August finden wir folgenden Hinweis:
Schließung der Pipeline treibt den Ölpreis nach oben
BP muss in Alaska die Produktion von 400 000 Barrel Öl täglich einstellen Die Nachricht, dass BP die Produktion im Umfang von acht Prozent der US-Ölfördermenge für eine unbestimmte Zeit aussetzen muss, ließ an der New Yorker Mercantile Exchange den Preis für Rohöl gestern um 3 Prozent steigen, auf 76,98 Dollar pro Barrel. Der Preisanstieg unterstrich einmal mehr die Unsicherheit der globalen Ölmärkte, die wegen des dünnen Polsters zwischen globalem Angebot und Nachfrage und möglicher Einschränkungen der Öllieferungen aus Iran, Nigeria, Irak sowie dem für Hurrikane anfälligen Golf von Mexiko bereits angespannt sind.
BP verkaufte 8 Millionen Barrel am Tag. In nur wenigen Tagen deckte der Geldsegen die Strafe von 20 Millionen Dollar ab.
Ob ich behaupten will, dass BP die Pipeline gezielt in diesem Moment stilllegte, weil man so den Weltmarkt besser ausquetschen konnte? Würde BP etwa lügen und den Markt derart manipulieren? Ich behaupte gar nichts. Ich stelle allerdings fest, dass sich sechs Wochen vor der Pipeline-Schließung eine BP-Führungskraft schuldig bekannte, den US-Propangasmarkt rechtswidrig beeinflusst zu haben.
Na gut, wir haben ein Motiv. Aber die Gelegenheit? Mit den PIGs von BP stimmt etwas nicht. Dem Inspektor zufolge wurden sie nicht eingesetzt. Aber nun wussten wir, dass sie, wenn sie eingesetzt wurden, jahrelang nicht Laut gaben. Dann aber plötzlich doch.
An diesen Schweinen ist etwas nicht koscher. 9
Erster Hinweis: Als BP die Pipeline schloss, brachte National Public Radio einen begeisterten Bericht über die fantastischen PIGs, die in der Branche zum Einsatz kommen. Aber PIGs seien nicht perfekt, erklärte ein Pipeline-Berater gegenüber dem Sender NPR. Der Reporter
stimmte ihm zu und fügte an: »Es ist schon vorgekommen, dass ein Schwein gesagt hat, die Pipeline sei okay, und später ist sie doch gerissen.« Der Branchenvertreter erwiderte: »Die Daten des Schweins könnten fehlinterpretiert werden.«
Was?!?!?
Frage eins: Müssen sich Reporter in den USA vor einem Interview einer Hypnose unterziehen? Oder einer Lobotomie? Oder sind sie von Ehrgeiz und purer Faulheit narkotisiert?
Frage zwei: Was ist, wenn diese Schweine gar nicht so blöd waren, sondern überraschend schlau? Wenn die Schweinedaten absichtlich fehlinterpretiert oder gezielt so gesteuert wurden, dass Probleme übersehen wurden?
Eine Pipeline wegen Korrosion dicht zu machen und zu ersetzen, kostet Abermillionen Dollar. Wenn sich das Schwein so einstellen ließe, dass es nicht so sensibel reagiert, könnte man Millionen sparen. Nein, Milliarden.
Also fragte ich mich: Die Konzerne setzen Millionen teure Smart PIGS ein, und dann stellt sich heraus, dass die Schweine gewissermaßen minderbemittelt sind? Den Tierchen entgeht so einiges. Pipelines explodieren. Menschen verbrutzeln. Und trotzdem kommen die Konzerne den Herstellern der PIGS nicht mit einer Klage?
Einen Menschen bringt man mit Drohungen zum Schweigen. Einen Roboter bringt man mit einem Computercode zum Schweigen.
Badpenny suchte eine Nachricht heraus, die uns schon fast so etwas wie einen journalistischen Orgasmus bescherte. Sie stammte von jemandem, der wusste, dass das Programm manipuliert, frisiert, gefälscht worden war. Die Software für die Datenanalyse machte die Schweine absichtlich gefährlich dumm. Woher dieser Kerl das wusste? Er hatte das Programm geschrieben.
Jetzt kam der schwierige Teil: Wir mussten den Mann aus der Kälte holen und uns die Informationen bestätigen lassen. »Pig Man Nummer 1« erklärte: »Vergessen Sie’s.« Seine Karriere wäre beendet. Er würde womöglich eine Klage an den Hals bekommen.
Nach einer Reihe außergewöhnlicher Ereignisse änderte Pig Man Nummer 1 plötzlich seine Meinung. Er wollte nicht weiter schweigen. Keine einfache Entscheidung für ihn.
Irgendwo, USA
»Sie haben mich bedroht. Gestern Abend klingelte das Telefon, und man drohte mir. Für den Fall, dass ich reden würde.«
Oh Scheiße, oh nein, oh mein Gott, wie sind die darauf gekommen, verdammt nochmal, aber bitte, bitte, sag mir, dass du trotzdem fliegst.
»Aber ich fliege trotzdem.«
Lieber Gott, ich nehme alles zurück, was ich diese Woche über Dich
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