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Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Titel: Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Palast
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keinen Biologen im Schlepptau, um das zu riechen. Ich stand kurz davor, mich von meinem Frühstück zu verabschieden.
    Schwarzer Schmodder, Rohöl. Doch die Verblüffung des Professors überraschte mich. Dieser Mann hatte schon alles gesehen: Hunde, die in China im Ölschlick ertrinken, die Kloake im Kaspischen Meer vor Baku, die toten Strände von Alaska (wo er lebt und den Dreck von der Ölkatastrophe der Exxon Valdez förmlich einatmet) und den Ölsumpf in Afrika, der unter dem Namen Nigerdelta bekannt ist, wo Steiner im Auftrag der Vereinten Nationen noch vor zwei Tagen unterwegs gewesen war.

     
    Er hatte schon alles gesehen, aber das noch nicht. Er hatte nicht mit zähflüssigen Teermatten so groß wie Sofas gerechnet und auch nicht mit harten Teppichen aus Ölschlick, die wie Asphaltstraßen ins Nichts führten. Und das alles ein halbes Jahr nach dem Blowout auf der Deepwater Horizon in 160 Kilometern Entfernung.
    Steiner hob etwas auf, das wie ein gigantischer Kuhfladen aussah, und ließ es in meine Hände plumpsen. Ein Stück BP-Pampe mit, wie er erklärte, »Schwefelwasserstoff, Schwermetallen und außerdem polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen …«
    Mein Lieblingsstoff!
    »… und Sie wissen schon, Sachen wie Benzopyren und Benzofluoranthen und …«
    Fische hassen das Zeug, weil es ihre Kinder und Kindeskinder tötet.
    »… sehr stark toxisch, karzinogen …«
    Aber Menschen lieben es, zumindest könnte man das meinen, wenn man sich die Nachrichten ansieht. Direkt nach der Explosion auf der Deepwater Horizon stürmten 50 000 grinsende Freiwillige an die Strände und – Gott segne Amerika  – sammelten das Zeug mit bloßen Händen ein oder schaufelten es mit Bierkühlern, Rechen, Kühlboxen und was auch immer auf.
    »… Zwar nicht sofort tödlich, aber die Wirkung ist langanhaltend, Sie wissen schon, so Sachen wie Schädigung der Nerven, physiologische Folgen, Verhaltensänderungen, eingeschränkte Fruchtbarkeit…«
    Ich ließ den Teerklumpen fallen.
    »… Leukämie.«

    Aber das kann doch nicht sein! Vor nicht einmal zwei Monaten, im August 2010, verkündete Dr. Terry Hazen vom renommierten Lawrence Livermore Laboratory der University of California in der Washington Post:
    Wir waren an den entsprechenden Stellen und haben kein Öl gefunden.

    Nein? Keine Ölschlieren im Wasser? Wie kann man einen Haufen Ölschlick so groß wie ein Pferd übersehen? Wenn die Teerponys über den Strand galoppieren, müsste man sie auch in der Wassersäule erkennen. Wie sagte der Biologe Yogi Berra so schön: »Es ist erstaunlich, was man sieht, wenn man hinschaut.«
    Zwei Monate vor unserem Besuch war der Schmodder überall, wie uns Zach Roberts (unser Mann, der Fischexperte, der unter dem Namen »Ronald« Roberts arbeitete) erzählte. Wie konnten die Biologen das übersehen?
    Badpenny und ich entdeckten das Problem: Im Februar 2007 hatte es in Dr. Hazens Labor eine ganz besondere Ölpest gegeben: British Petroleum hatte eine halbe Milliarde Dollar zur Finanzierung von Studien über die Biologie von Ölkatastrophen abgedrückt.
    Keine halbe Million, sondern wirklich eine halbe Milli arde .
    Aber Hazen konnte die Kohle natürlich nicht behalten. Er musste das Geld von BP in der gesamten akademischen Gemeinde verteilen. Folglich hatte, als die Deepwater Horizon explodierte, fast jeder Biologe von China bis Chattanooga seine Eier in einem Einweckglas auf Lord Brownes altem Schreibtisch in London stehen.
    Hazens »Da sind keine Ölflecken«-Untersuchung wurde von 32 Wissenschaftlern unterzeichnet und in der Fachzeitschrift Science veröffentlicht. Wenn man tief in den Fußnoten nachbohrt (wie wir), stellt man fest, dass 31 der 32 Co-Autoren am monetären Tropf von BP hängen. Dort liegt euer Problem, liebe Professoren. Kein Grund zur Panik, ihr seid nicht blind! Ihr habt nur BP-Dollarnoten auf den Augen.
    Das erinnert mich an das Album Nevermind von Nirvana: Auf dem Cover sieht man ein Baby unter Wasser, das nach einer Dollarnote greift.
    Aber wie kommt es, dass niemand die Mietwissenschaftler auslachte und bloßstellte oder ihnen die Veröffentlichung in wissenschaftlichen Magazinen verbot? Die Antwort: Unabhängige Biologen wurden ausgeschlossen.
    Bei unserem Spaziergang über den ölverschmutzten Strand erzählte mir Professor Steiner, er habe darum gebeten, mit an Bord eines BP-Schiffs gehen zu dürfen, um zusammen mit den BP-Wissenschaftlern
Proben zu entnehmen und deren Originaldaten zu

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