Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten
Jahrhunderten. Bis dahin hat die Biotechnologie wahrscheinlich Lebensformen entwickelt, die sich gern an einem ölverschmutzten Strand sonnen.
Beugen, drüberwischen, heben. Beugen, drüberwischen, heben.
In den 147 Jahren seit der Abschaffung der Sklaverei hat es die farbige Bevölkerung von Mississippi weit gebracht. Statt Baumwolle zu pflücken, schaufelt sie jetzt Teerklumpen.
Als ich das sah, wusste ich, dass mein alter Biologielehrer Dr. Bruce mit seinem Fachwissen als »Honigschöpfer« auch dabei wäre, wenn er sich nicht irgendwie selbst emanzipiert hätte und Lehrer geworden wäre.
BP hat in den 20 Jahren seit der Ölkatastrophe nach dem Untergang der Exxon Valdez viel gelernt. Zum Beispiel, dass man nicht 26 Dollar die Stunde zahlen muss wie damals in Alaska. Die Männer hier bekamen 14 Dollar.
Für 14 Dollar die Stunde durften sie nicht sprechen, nicht einmal miteinander. Aber Gill sagte mir trotzdem, was los war, ohne dabei seine Arbeit zu unterbrechen. Er lieferte den Vorarbeitern keinen Vorwand für eine Entlassung.
»Ist mir egal, wenn sie mich entlassen, weil ich die Wahrheit erzähle. Ich wollte sieben Tage die Woche arbeiten, aber das erlauben sie mir nicht. Ich habe wegen der Ölkatastrophe alles verloren.«
Früher arbeitete er im Casino, wurde aber entlassen, als wegen der Ölverschmutzung keine Touristen mehr kamen. Für Gill war das nach dem Hurrikan Katrina schon der zweite schwere Schicksalsschlag.
»Ich habe hier keine Chance mehr. Kein Auto, niemand, der mich bezahlt, der mir hilft, dass ich ein Auto bekomme. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich gebe auf. Das hat mich hierher gebracht. Dadurch habe ich wenigstens Brot und Wurst im Kühlschrank. Das war’s dann auch schon. Ein paar Hot Dogs.«
Und was ist mit seinen Kindern? Er hat drei Kinder.
»Na ja, sie … Manchmal esse ich nichts. Das geht schon.«
Präsident Obama bot dem Bundesstaat Mississippi Arbeitslosenunterstützung für die Betroffenen an, komplett finanziert aus dem Bundeshaushalt. Aber der republikanische Gouverneur Haley Barbour lehnte ebenso ab wie der Gouverneur von Louisiana, Bobby Jindal. Sie wollten sich mit ihrer Anti-Obama-Haltung vor ihren republikanischen Parteifreunden profilieren.
Warum gibt es hier nur Jobs, mit denen man sich gerade mal Brot und Wurst kaufen kann, als Croupier am Würfeltisch im Casino oder beim Reinigungstheater? Als ich vor Jahrzehnten bei Ermittlungen in einem Mord- und Betrugsfall hier war, hätte Gill noch eine größere Auswahl gehabt. An der Golfküste von Louisiana und Mississippi wimmelte es von Fischerhütten, belebten Docks, heruntergekommenen Häusern und Buden mit richtig schlechtem, frittiertem Essen, das auf Zeitungspapier serviert wurde, Kirchen der African Methodist Episcopal Church, die dringend eine Renovierung nötig gehabt hätten, und Schnellrestaurants der Kette Waffle House. Die »Strandpromenade« gehörte allen, die man im fruchtbaren Farmland des Mississippideltas los haben wollte: Schwarzen, Cajuns und denen, die die vornehme Gesellschaft von Mississippi als »White Trash« bezeichnet. Aber das »Gesindel« – Weiße, Schwarze, Franzosen – hatte zumindest ein Dach überm Kopf, ein Fischerboot oder einen kleinen Laden. Sie hatten wenigstens etwas .
Doch dann, 2005, stürzten sich riesige Casinos auf die Grundstücke und erdrückten die Häuser. Wirklich. Das kam so: Mississippi ist eigentlich ein sehr frommer christlicher Bundesstaat und erlaubt kein Glücksspiel. Casinos dagegen sind erlaubt, solange sie nicht auf dem Festland liegen, sondern im Wasser, im Golf auf riesigen Pontonbooten.
2005 wirbelte nun der Hurrikan Katrina die riesigen schwimmenden Hotelcasinos durch die Luft und warf sie direkt auf die Buden mit frittierten Hähnchen, auf die Bootshütten, Häuser und Kirchen der Einheimischen.
Die Gläubigen in Mississippi sprachen von einem Fingerzeig Gottes. Gott wollte eindeutig Casinos an der Strandpromenade, keine Häuser und Kirchen. Die Grundstücke wurden zu Topimmobilien,
und der Staat Mississippi genehmigte nun den Bau von Casinos auf dem Festland. Gouverneur Barbour strich über eine halbe Milliarde Dollar vom Bund als Aufbauhilfe nach der Katastrophe ein, mit der die Häuser und Läden repariert werden sollten. Aber irgendwie wurde das Geld dafür verwendet, die Casinohotels dort zu errichten, wo früher die kleinen Häuser der Einheimischen gestanden hatten, bevor sie zerstört oder weggespült worden waren.
Die von der
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