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Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Titel: Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Palast
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Fund und Nature Conservancy an Millings runden Tisch, die Löffel schon gezückt. Diese beiden Organisationen haben den Wert der Kooperationsbereitschaft verstanden. Sie haben sich sogar Matratzen auf den Rücken gebunden, damit ihre »Partner« aus der Industrie wann immer und wo immer zu ihrem Vergnügen kommen.
    Milling überlässt nichts dem Zufall. Er hat einen Haufen Geld in Fokusgruppen überall im Land investiert, um die richtigen Formulierungen zu finden, die sich gut machen und bei den Leuten ankommen. Sumpf und Cajun sind out. Öl auch. Aus dem giftigen Öl wird das unglaublich positive Wort »Energie!« .
    Einschränkende Begriffe wie Regulierung, Vorschriften, Strafen oder Grenzwerte werden aus dem Wortschatz gestrichen.
    Kern dieser Apotheose: der sorgsam konstruierte Mythos Milling. Der Banker, der zum Kämpfer für die Umwelt wurde! Selbst der liberale
Yankee Bill Moyers vom Public Broadcasting Service zollte Milling in einem Porträt überschwängliches Lob. Der neue progressive Geschäftsmann! Und die Times-Picayune , die Tageszeitung von New Orleans, verlieh dem König den »Liebespokal« der Stadt.
    Liebe ist überall.
    Shell und Kings Kunde Chevron gesellten sich dazu und fanden die grüne Religion. Und bezahlen den Zehnten.
    Es geht um Lösungen , darum, unsere Energieküste zu retten . BP hat seine Tankstellen grün gestrichen, aber Milling ging noch weiter und machte aus Chevron mit Hilfe von Voodoo und gris-gris eine Kampforganisation für die Umwelt! Einen nachhaltigen Klimasponsor.
    Alle saßen an einem Tisch. An Millings Tisch.
    Der Mann ist der Maestro. Er hat herausgefunden, wie man die Debatte steuert.
    Was denken »Wissenschaftler«? Fragen Sie Millings Wissenschaftler. Fragen Sie Dr. Zyankali in seinem Marschland-Zentrum.
    Die Regierung? Fragen Sie Milling, den Leiter der Behörde für Küstenschutz.
    Die Wirtschaft? Fragen Sie Milling von America’s Energy Coast.
    Finanzen und Versicherungen, die Gesellschaft von New Orleans? Alle an Millings Tisch.
    Wer nicht zum Team aus America’s Wetland/Women of the Storm/ Energy Coast/ Coastal Protection and Restoration Authority/ Federal Reserve Board gehört, ist schlicht und einfach weg vom Fenster. Verschwunden. Der ganze Sauerstoff im Wasser ist abgesaugt, da bleibt kein Platz für Diskussionen. Die Diskussion ist abgeschlossen. Über die 46 Organisationen, die dem Gulf Action Network angehören, von Greenpeace bis zum Sierra Club, wird kaum berichtet, sie bekommen keine Pokale überreicht, haben keinen direkten Zugang zur Politik, keine Termine bei der Regierung und bekommen keine Professuren – sie sind Fische, die im Wasser ertrunken sind. Und die Einwohner von New Orleans, die jetzt in Containern der Katastrophenhilfe hausen, oder die Schwarzen mit den Katzenkloschäufelchen? Keine Tischmanieren. Das heißt, keine Konferenztischmanieren . Sie sind nicht eingeladen.

    Aber BP und Bush und Obama und Jindal und der Environmental Defense Fund und die Baufirma Shaw und die reichen stürmischen Damen und das Ingenieurskorps und die Louisiana State University sitzen alle beieinander, Wange an Wange und prächtig kostümiert beim Maskenball des Rex.
    Und dann werden fleißig Goldmünzen geworfen, 360 Millionen Dollar für das Katzenklo, Milliarden für dieses Projekt; Milliarden, die aus der Staatskasse des Bundeshaushalts strömen wie Rohöl aus einem Bohrloch in den Sümpfen.
    Ein Riesenschlamassel von Energieunternehmen und Finanzfirmen in einem Sandkasten.
    Draußen in der Poydras Street
    Dann standen wir wieder auf der Straße. Mein Fehler.
    Ich musste ja auch unbedingt fragen, woher das Geld für America’s Wetland stammte.
    Hatte Leslie mir denn gar nichts beigebracht? Gentlemen stellen Gentlemen keine derartigen Fragen.
    Der King lehnte hochnäsig ab und sagte mir, ich solle in seiner Steuererklärung »nachschlagen«.
    Tja, zufällig hatte ich die Steuererklärung von America’s Wetland dabei. Aber etwas fehlte in den Unterlagen: Anlage B, die Liste der Spender. Ob Milling sie mir vielleicht nennen könnte?
    Seine Majestät war derartige Impertinenz nicht gewohnt.
    »NEIN, NEIN VERDAMMT NOCHMAL NEIN, DAS WERDE ICH NICHT, WEIL ICH JETZT GENUG VON IHNEN HABE.«
    Da hat er etwas mit meinem Produzenten gemeinsam.
    Aber einen winzigen Tipp könnte er mir doch geben?
    »ES REICHT! VERDAMMT NOCHMAL! ES REICHT! NEHMEN SIE DAS« — er warf unser Mikrophon auf seinen wehrlosen Konferenztisch – »UND VERSCHWINDEN SIE.«
     
    Ich

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