Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten
verstand das so, dass das Interview beendet war.
Ehemaliger Standort der Lafitte-Häuser
2006, ein Jahr nach der großen Flut, nahm mich Patricia Thomas in ihr schönes Haus mit.
Ich half ihr, die verschraubte Tür aufzubrechen. Ich hatte sie kennengelernt, als ich sah, wie ihre Nachbarin, ihre Cousine, mit ihren beiden Kindern vor dem Haus stand und weinte. Es wurde dunkel, und die Polizei sagte ihr, wenn sie versuche, zusammen mit ihren beiden Kindern zurück ins Haus zu gehen, würden sie alle unverzüglich verhaftet.
Ihre Häuser waren versperrt worden, weil sie abgerissen werden sollten, mit all ihrem Besitz darin.
»Wo soll ich denn hin, Mister?«, fragte sie mich. »Das würde ich gerne wissen; wo soll ich hin?«
Wir brachen ein, hatten aber wenig Zeit, bis die Polizei uns schnappen würde. In der Küche fing die zahnlose schwarze Frau, die nur noch Haut und Knochen war, plötzlich an zu schreien: »Das war nicht Katrina! Das waren Menschen! Katrina hat mir nicht das Haus weggenommen! Menschen! Andere Menschen waren das!«
Stimmt. Ein Insider von der Wohnungsbaubehörde, der Housing Authority of New Orleans (HANO), sagte mir, man versuche schon seit Jahrzehnten, die armen Leute rauszukriegen. Sie wohnten auf Grundstücken in bester Lage zwischen dem French Quarter und dem Finanzdistrikt.
Ich war der Insider. HANO war mein Klient.
»Dieses wunderschöne Gebiet zwischen dem French Quarter und dem Bankenviertel«, heißt es in einer Broschüre des Unternehmens, das Patricias Haus abreißen lässt, »wird mit Hilfe der Gelder aus dem Hurrikan-Wiederaufbau-Fonds, Steuerbegünstigungen für Geringverdiener und der Finanzierung durch JP Morgan und der Whitney Bank neu bebaut.«
Das Viertel Lower Ninth Ward bleibt ein Trümmerfeld, aber Obamas Minister für Wohnungsbau reiste eigens an, um diesem Plan für die Wiedergeburt von New Orleans seinen Segen zu erteilen; für die Zerstörung
der Lafitte-Häuser, ein Plan, der von der gemeinnützigen Organisation Neighbourhood Housing Services of New Orleans und deren Vorsitzendem R. King Milling entwickelt wurde.
Natal
Die Speichellecker und Gehilfen von Rex, Dr. Zyankali und andere Handlanger aus der Branche hätten ihre Hausaufgaben machen sollen, bevor sie beschlossen, van Heerden unter Druck zu setzen.
Es schien ja so einfach, den Professor von der Louisiana State University mit der leisen Stimme und dem seltsamen Afrikaans-Akzent zum Schweigen zu bringen, einfacher, als eine Pfadfinderin mit dem Bus zu überfahren.
Sie hätten vielleicht überprüfen sollen, wie van Heerden von Südafrika nach Louisiana gereist war, um seine Stelle an der Universität anzutreten: Mit einem Boot, das er selbst gebaut hatte, der Ex-Natalia .
Sie hätten vielleicht eine mutige Frage stellen sollen: Wer ist Ihr Vater? Millings Vater war Berater der Ölindustrie. Van Heerdens Familienmitglieder hatten im Gefängnis gesessen, weil sie gegen die Apartheid gekämpft hatten.
Ivor baute sein Boot und segelte von Natal in Südafrika um die halbe Welt, um der tödlichen Geheimpolizei des alten Regimes zu entkommen. Nachdem er afrikanischen Schlägern und Killern die Stirn geboten hatte, würde er wohl kaum vor der Ölindustrie und ihrem Bankier einknicken.
Ich fragte den Propheten, ob die Stadt für einen weiteren Hurrikan gewappnet sei.
»Nein«, sagte van Heerden leise. »Definitiv nicht. Wenn überhaupt, dann sind die Vorbereitungen noch schlechter als bei Katrina. Ein Teil des Damms ist um etwa 20 Zentimeter eingesunken.« Ein Mord, der noch geschehen wird.
Unter der Sonne gibt es nichts Neues.
»Denn die Erde ist voller Frevel von ihnen; und siehe, ich will sie verderben mit der Erde«, sprach Gott zu Noah.
Nichts hat sich seit der Schöpfungsgeschichte verändert. Wir ertrinken nicht im Wasser, sondern in Gier, Arroganz und Lügen.
Und van Heerden? Er hatte seine Arche im Hof stehen. Er zerlegte die Ex-Natalia nie. Die Südafrikaner hätten die Apartheid besiegt, daher könne er jetzt, sagt er, zurück nach Hause ins Land der Befreiten segeln und dieser umnachteten Ölkolonie, Louisiana USA, entfliehen.
Als die Ölquelle im Golf von Mexiko in die Luft flog, machte man sich bei Chevron in die Hose, weil der Aktienkurs um 10 Prozent fiel. An der Börse befürchtete man die Aussetzung der Tiefseebohrungen, und in der Tiefsee des Golfs ist nicht etwa BP, sondern Chevron die Nummer eins.
Der Chevron-Boss tat daher das einzig Ehrbare: Er stieß BP den Dolch
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