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Frühstück im Bett

Frühstück im Bett

Titel: Frühstück im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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konnte, bevor sie die Stadt verließ. »Offen gestanden, ich weiß nicht, ob sie dir alle verzeihen und sich mit dir versöhnen werden. Sie haben sich eben erst an deine Anwesenheit in Parrish gewöhnt. Und jetzt verschwindest du schon wieder. Das nehmen sie persönlich.«
    »Wie du weißt, habe ich keine Wahl.«
    »Das bildest du dir ein – nur das weiß ich.« Und Sugar Beth las in Winnies Augen, dass auch sie sich verraten fühlte.
    In dieser Nacht fand sie nur wenig Schlaf. Sie stand am Fenster, starrte über die Hecke nach Frenchman’s Bride hinüber und bekämpfte den Impuls, ins Dunkel zu laufen, zu Colin. Warum wollte er sie heiraten? Hatte er vergessen, wie man zählte? War er wirklich so dumm? Würde er aus eigenem Antrieb die Rolle ihres vierten Opfers spielen?
    Der Samstag war ihr letzter Tag in der Buchhandlung. Inzwischen hatte sich herumgesprochen, dass sie bald abreisen würde, und die halbe Stadt kam vorbei, um sich zu verabschieden. Wenigstens würden die Leute diesmal nicht allzu schlimm von ihr denken. Am späten Nachmittag ließ das rege Leben und Treiben nach, und sie ging ein letztes Mal in die Kinderbuchabteilung. Während sie die kleinen Stühle zurechtrückte, stürmte Winnie herein.
    »Soeben hat Ryan von Frenchman’s Bride angerufen! Colin wird Parrish noch heute verlassen.«

    »Was redest du da?«
    »Er zieht weg. Für immer.«
    »Das glaube ich nicht.« Sugar Beths Blut schien sich in Eis zu verwandeln.
    »Gerade belädt er seinen Lexus Und er hat Ryan beschworen, dich erst zu informieren, wenn er weg ist.«
    »Unsinn! Colin liebt Parrish! Niemals würde er fortgehen. Diese Stadt bedeutet ihm alles.« Noch während Sugar Beth sprach, erinnerte sie sich an den ersten Satz seines Romans »Reflexionen«. Zwei Mal kam ich nach Parrish – das erste Mal, um einen großen Roman zu schreiben, und über ein Jahrzehnt später, weil ich heimkehren musste. »Warum sollte er wegziehen?« , fragte sie mit schwacher Stimme.
    »Die Antwort auf diese Frage kennst du genauso gut wie ich.«
    »Er glaubt, wenn er geht, würde ich bleiben«, flüsterte Sugar Beth und presste eine Hand auf ihren Mund.
    »Übrigens, er will dir Frenchman’s Bride verkaufen«, sagte Winnie, und Sugar Beth starrte sie entgeistert an. »Du sollst Verbindung mit seinem Anwalt aufnehmen und ihm ein Angebot machen.«
    Energisch straffte Sugar Beth die Schultern. »Das kann er nicht tun. Ich hole nur rasch meinen Autoschlüssel … Daran werde ich ihn hindern.«
    »Mein Wagen steht draußen. Beeil dich.«
    Atemlos rannten sie zum Benz, der in grotesker schiefer Pose im Parkverbot wartete. Mit quietschenden Reifen fuhr Winnie los. »Unglaublich, wie du’s verbockt hast«, schimpfte sie und raste bei Rot über eine Kreuzung.
    Als sie um eine Ecke schlitterte, stieß Sugar Beths Schulter gegen den Wagenschlag. Schmerzhaft grub sie ihre Fingernägel in die Handflächen. »Dafür habe ich ein ganz besonderes Talent.«
    »Was den Umgang mit Männern betrifft, müsstest du eine grandiose Expertin sein!«, zischte Winnie. »Aber du bist eine nationale Katastrophe!«

    »Nörgle nicht schon wieder an mir herum.«
    »Ihr beide passt perfekt zusammen. Deshalb bin ich ja so frustriert. Zunächst habe ich’s nicht gemerkt. Wie konnte ich, wo du doch Sugar Beth bist? Aber jetzt ist’s mir völlig klar. Nur du würdest dich gegen ihn behaupten. Alle anderen Frauen schüchtert er ein. Und er braucht dich. Gestern traf ich ihn, und er sagte immer das Richtige im passenden Moment. Trotzdem hatte ich das Gefühl, ein Teil von ihm würde fehlen.«
    Die Hände krampfhaft ineinander geschlungen, starrte Sugar Beth blicklos vor sich hin.
    Als der Benz auf der Straße vor Frenchman’s Bride hielt, sah sie den Lexus in der Zufahrt stehen. Colin verstaute gerade etwas im Kofferraum. Und Ryan trug den Computerkarton die Eingangsstufen herab.
    Sie sprang aus dem Auto und lief über den Rasen. Bei ihrem Anblick begann Gordon zu bellen. Colin beobachtete sie ein paar Sekunden lang. Dann runzelte er die Stirn und wandte sich zu Ryan. »Ich habe dich gebeten, ihr nichts zu erzählen.«
    »So funktioniert’s in dieser Stadt nicht. Das müsstest du inzwischen wissen.«
    Colin entriss ihm den Karton, ging um den Wagen herum und stellte ihn auf den Rücksitz.
    Während Ryan seiner Frau entgegenging, rannte Sugar Beth zu Colin, von seiner arroganten Miene unbeeindruckt. Denn er besaß das Gemüt eines Poeten, und seine Tarnung vermochte sie nicht mehr zu

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