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Frühstück im Bett

Frühstück im Bett

Titel: Frühstück im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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zugestanden hätte  – seine Frau, die ihn verriet und nicht den Mut aufbrachte, um zu leben – sein ungeborenes Kind – Gordon – und mich.
    Sie schaute hoch und beobachtete, wie Ryan einen Arm um Winnies Schultern legte, wie sie sich an ihn lehnte. Aber er sah nicht sie, sondern Sugar Beth an. In seinen goldbraunen Augen las sie Mitgefühl, erkannte sein großes Herz, seinen tief verwurzelten inneren Anstand. Sie sah einen treuen, vertrauenswürdigen Mann, der wusste, wie man liebte – für alle Zeiten. Plötzlich gellte irgendetwas in ihren Ohren, laut und schrill. Ihr Herz begann wie rasend zu schlagen. Kraftlos sank sie ins Gras hinab.
    O Gott, sie hatte es wieder getan.
    »Sugar Beth?«, rief Winnie, riss sich von Ryan los und lief zu ihr. »Bist du okay?«
    Sie konnte sich nicht bewegen und kaum atmen. Zum zweiten Mal hatte sie die Liebe eines wundervollen Mannes mit Füßen getreten. Winnie kniete neben ihr und streichelte ihren Rücken.
    »Sorg dich nicht, alles wird gut.«
    Was hatte Colin gesagt? Er würde sie nicht anflehen. Mit seinem Stolz hatte es nichts zu tun – nur mit seinem Kummer. Diese Stadt verließ er nicht, damit sie hier bleiben konnte, sondern weil er die Nähe einer zweiten feigen Frau unerträglich fand.
    Zweifellos hatte er Recht. Nicht aus Tapferkeit wies sie ihn zurück, sondern aus Angst. Weil sie nicht den Mut aufbrachte, ihnen beiden eine Chance zu geben, hatte sie ihn weggeschickt.

    Gordon leckte ihre Wange ab. Langsam hob sie den Kopf, blinzelte Winnie an und wisperte: »Ich fürchte mich zu sehr.«
    »Wovor?«, fragte Winnie und drückte ihre Schulter.
    Die Nachmittagssonne glitt hinter einer Wolke hervor. Als ihr Licht in Sugar Beths Augen fiel, glaubte sie einen Stromschlag zu spüren und sprang auf. »Ich brauche mein Handy … Wo ist meine Tasche?«
    »In der Buchhandlung«, erwiderte Winnie. »Warte, ich hole meins aus dem Auto …«
    Aber Ryan hatte sein Handy bereits hervorgezogen und in Sugar Beths Hand gedrückt. »Um Himmels willen, das darfst du nicht auch noch vermasseln.«
    Schmerzhaft hämmerte ihr Herz gegen die Rippen, während sie Colins Nummer wählte. Sie hatte einen kolossalen Fehler begangen, die Mutter aller Fehler. Das musste sie wieder gutmachen.
    Nur gemeinsam mit Colin konnte sie das Problem lösen. Als es zu läuten begann, sank sie neben Gordon ins Gras zurück. Nach dem dritten Klingelton erklang der Anrufbeantworter.
    »Er meldet sich nicht«, flüsterte sie und drückte auf die Aus-Taste, um die Nummer erneut zu wählen. Ohne Erfolg.
    »Jetzt leckt er erst mal seine Wunden«, meinte Winnie. »Später wird er sich melden. Komm, ich fahre dich zum Gemima’s zurück. Und dann bringen wir deine Sachen nach Frenchman’s Bride.«
    »Nein«, protestierte Sugar Beth, »ich kann nicht in dieses Haus ziehen.«
    »Was anderes bleibt dir gar nicht übrig«, erwiderte Winnie und schaute eindringlich in ihre Augen. »Nun bist du endgültig nach Hause gekommen.«

»O Gott, ich wünschte, ich wüsste,
wohin er gegangen ist und was das
alles bedeutet!«
    Penelope und der Dandy,
von Georgette Heyer
22
    B is zum Abend hatten die Galantines den Umzug bewältigt und die ganze Arbeit allein erledigt. Statt ihnen zu helfen, war Sugar Beth durch Frenchman’s Bride gewandert. Pausenlos wählte sie Colins Handynummer und hörte nur den Anrufbeantworter. Ihre Sorge wuchs. Hatte sie nur eine einzige Chance bekommen und verspielt? Vielleicht nahm er einen speziellen Exorzismus vor, indem er davonfuhr und sie restlos aus seinem Herzen herausriss.
    Sie trat in die Tür des begehbaren Schranks und beobachtete Winnie, die einige Kleider auf Bügel hängte. Beim Anblick ihrer armseligen Garderobe zwischen Colins teuren Anzügen brach Sugar Beth beinahe in Tränen aus. »Wenn ihr gegangen seid, bringe ich alles ins Kutschenhaus zurück.«
    »Nein, das tust du nicht«, entgegnete Winnie. »Hier wirst du dich besser fühlen – und bald erkennen, wohin du gehörst.«
    »Wieso weißt du das?«
    »Ich weiß es eben.«
    Wortlos wandte sich Sugar Beth ab. Gordon folgte ihr ins Erdgeschoss hinunter.
    Ein Bier in der Hand, saß Ryan auf der Couch im Sonnenzimmer und schaute sich ein Golfturnier an. Als Sugar Beth auf ihn zukam, schaltete er den Fernseher ab. »Ich will meine Frau zurückhaben. Klar, der Zeitpunkt ist ungünstig – du bist
ziemlich genervt. Trotzdem möchte ich Winnie mit nach Hause nehmen.«
    »Du hattest sie vierzehn Jahre lang. Darf ich sie noch ein

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