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Frühstück im Bett

Frühstück im Bett

Titel: Frühstück im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Beth«, protestierte Junior und betastete sein misshandeltes Kinn. »Das ist Colin Byrne, ein berühmter
Schriftsteller. Wenn wir ihn verprügeln, sind alle Leute sauer auf uns.«
    »Okay, dann will ich’s erledigen, ihr feigen Hurensöhne!«, kreischte sie und warf sich auf Colin.
    Von dem plötzlichen Angriff überrumpelt, taumelte er nach hinten. Ihr erster Fausthieb landete auf seiner Schläfe, und sie stöhnte gequält – ihre Hand war nicht so hart wie sein Schädel. Aber diese Erkenntnis hielt sie nicht zurück. Sie schlang ein Bein um seine Knie, und beide stürzten. Als sie einen Ellbogen in seinen Magen rammte, japste er: »Was hast du vor?«
    »Ich will dich in den Arsch treten, du gemeiner, heimtückischer Bastard!«, fauchte sie und versuchte aufzuspringen, um ihre Drohung wahr zu machen. Aber sie rutschte im feuchten Gras aus, fiel auf ihn hinab, und so attackierte sie statt seiner Kehrseite seine Brust.
    »Lass den Unsinn, du tust dir nur selber weh.« Er packte sie am Hosenbund ihrer Jeans, drehte sie herum und wälzte sich auf ihren Körper. Im Mondschein sah sie seine Zähne glänzen, seine Augen verengten sich. »Wirst du dich jetzt beruhigen?«
    So kraftvoll wie nur möglich, schlug sie zu. Stöhnend zuckte er zusammen und umklammerte ihre Oberarme. Als sie ihr Knie hob, ahnte er ihre Absicht und hielt ihr Bein mit seinem Schenkel fest. Da trat sie mit dem anderen Fuß gegen seine Wade. Ineinander verkeilt, rollten sie über den Rasen. Jetzt lag Sugar Beth obenauf. Statt Vergeltung zu üben, suchte er sie zu besänftigen, und das schürte ihre Wut. »Kämpf doch, du verlogene englische Tunte!«
    »Hör auf!« Colin bemühte sich, eines ihrer Beine zu umfassen, und befahl den Männern: »Holt sie von mir runter, bevor sie sich noch irgendwelche Knochen bricht!«
    »Der passiert schon nichts«, meinte Junior.
    »Vorsicht, Mr Byrne, das andere Knie …«, warnte Carl Ray – ein paar Sekunden zu spät.
    Gepeinigt schrie Colin auf. Ihr Ziel hatte Sugar Beth verfehlt, aber seinen Oberschenkel so weit oben getroffen, dass er
Höllenqualen erlitt. Während er einen vulgären Fluch hervorwürgte, schwenkte er sie erneut herum.
    »O Sugar Baby, eines Tages wird man dich die Frau des Jahrhunderts nennen.«
    Das Echo dieser Worte, vor so langer Zeit von ihrer Mutter ausgesprochen, trieb ihr brennende Schamröte ins Gesicht, und das Adrenalin, das sie eben noch angespornt hatte, verebbte. Noch ein Mann. Noch eine Prügelei. Beinahe wurde ihr übel.
    Nun merkte Colin, dass ihr Kampfgeist erlahmt war. Der Druck seines Gewichts auf ihrer Brust ließ nach. Er glitt neben ihr ins Gras.
    Der Verschluss einer Bierdose knallte, gefolgt von Cubbys Stimme. »Offenbar ist das Spektakel vorbei, Jungs. Hauen wir ab.«
    Schritte erklangen. »Gute Nacht, Sugar Beth.«
    Ein Schlüssel klirrte. »Nacht, Mr Byrne.«
    Ein Rülpsen. »Pass auf dich auf, Mädchen.«
    Wenig später hörte sie den Motor eines Lasters surren.
    Colin stand auf. Keuchend mischten sich seine Atemzüge mit der Nachtluft, hoben und senkten seine Brust. Er musterte Sugar Beth und streckte eine hilfreiche Hand aus, die sie ignorierte.
    Aus eigener Kraft richtete sie sich auf. Zitternd kniete sie vor ihm. Ihr aufgeschürfter Ellbogen schmerzte, ihre Jeans waren zerrissen. In ihrem Gesicht spürte sie etwas Heißes, und es dauerte ein paar Sekunden, bis sie merkte, dass sie weinte.
    Der Anblick der glitzernden Tränen auf den ebenmäßigen Wangen brach ihm beinahe das Herz. Nun war es endlich so weit – Sugar Beth Carey lag vor ihm auf den Knien.
    Aus seiner Kehle drang ein halb erstickter Laut. Dann sank er zu ihr hinab und nahm sie in die Arme. Sie wehrte sich nicht. Behutsam streiften seine Lippen ihre Lider, ihre Schläfen, küssten die Tränen von ihren Wangen. Seine eigenen Augen brannten, und er musste blinzeln. Mit einer bebenden
Hand streichelte er ihren Rücken. Obwohl er ein Schriftsteller war, fand er nur lächerliche Worte. »Wie ich merke, hast du mein Buch gelesen«, flüsterte er heiser.
    Schweigend nickte sie.
    Seine Stirn an ihre gelehnt, atmete er ein, wenn sie ausatmete, suchte vergeblich nach Mittel, um alles ungeschehen zu machen.
    »Ich fühle mich grauenhaft – als wäre ich vergewaltigt worden«, wisperte sie, und er zuckte zusammen. Ihre warmen Atemzüge wehten über sein Gesicht. »Diesen Roman hast du schon lange, bevor ich nach Parrish zurückkam, verfasst. Und was darin steht, ist die reine Wahrheit – das weiß ich.

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