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Frühstück mit Kängurus

Titel: Frühstück mit Kängurus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill - Bryson
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schottische Soldat, kaum ü ber eins f ü nfzig gro ß und h ö chstens Bantamgewicht, leitete drei abenteuerliche Expeditionen durchs Landesinnere und riskierte dabei immer wieder sein Leben. Das grelle Licht im Outback war zum Beispiel entschieden schlecht f ü r seine Augen, und bei zumindest zwei seiner Trips sah er schon bald doppelt, wohl eher ein Handicap und kein Ansporn bei der Suche nach einer Route durch unerforschte Wildnis. ( » So, Jungs, was meint ihr? Auf welchen von den beiden Zwillingsbergen sollen wir zuhalten? Also, ich finde, wir nehmen den unter der linken Sonne. « ) Am Ende der Expeditionen war er meistens blind. Auf der zweiten plagte ihn zudem Skorbut, f ü r den er besonders anf ä llig war. Sein K ö rper war nur noch eine » Masse offener Schw ä ren, die nicht heilen wollten « , notierte einer seiner Leutnants und weiter, dass » ihm die Haut vom Gaumen hing und die Zunge so geschwollen war, dass er nicht zu sprechen vermochte « . Buchst ä blich bewusstlos, wurde er die letzten vierhundert Meilen auf einer Trage geschleppt, und jeden Tag, wenn ihn seine Kameraden darauf hoben, rechneten sie damit, dass er tot war. Doch kaum einen Monat zur ü ck in der Zivilisation, war er wieder putzmunter und brach erneut in die m ö rderische Ein ö de auf.
    Auch sein letzter Versuch 1861/62 schien zum Scheitern verurteilt. Seine Pferde » litten gro ß e Qualen « , weil es kein Wasser gab, und Mensch und Tier peinigte das Bulwaddy, ein t ü ckisches Geb ü sch mit spitzen Dornen. Doch bei Daly Waters fanden sie einen Bach mit trinkbarem Wasser. Womit das Unternehmen gerettet war. Die M ä nner ruhten sich aus, versorgten sich mit Wasservorr ä ten und zogen wieder los. Im Juli 1862 erreichten sie, neun Monate, nachdem sie in Adelaide gestartet waren, die Timorsee und waren mithin die Ersten, die eine begehbare Route durch das Herz des Kontinents fanden. Binnen einer Dekade spannte man eine Telegrafenleitung von Adelaide bis zu dem Ort, der einmal Darwin werden sollte. Endlich hatte Australien einen direkten Kontakt zur Welt.
    In seiner Freude, den Bach bei Daly Waters zu finden, schnitzte Stuart ein S in einen gro ß en Eukalyptusbaum. Und das wollten wir sehen. Der Baum, muss man sagen, machte nicht viel her, er war knapp f ü nf Meter hoch, lange tot, und seine oberen Ä ste waren abgehackt. Alle Reisef ü hrer behaupten, das S sei deutlich sichtbar, aber wir fanden es nicht. Trotzdem bereitete es uns ein gewisses Vergn ü gen, an einem ber ü hmten Ort zu sein, den nur wenige Australier besuchen. Und als wir da standen, kam eine Schar Rosakakadus, l ä rmige grau-wei ß -pinke Papageienv ö gel, angeflogen und lie ß sich auf den B ä umen in der Umgebung nieder. Die ganze Szene war absolut nichts Besonderes - eine karge Ebene, eine dicke untergehende Sonne, ein paar vertrocknete Eukalyptusb ä ume -, und trotzdem war ich, ganz wider meine Natur, wie gebannt davon. Ich wei ß nicht, warum, aber hier drau ß en gefiel es mir.
    Wir schauten uns alles ziemlich lange an, dann drehte Allan sich zu mir um und fragte brav, ob wir denn jetzt was trinken gehen k ö nnten.
    » Ja « , sagte ich.
    Daly Waters' Ruhm erlosch nicht nach der Stippvisite Stuarts und seiner Truppe. In den zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts kam ein eher zwielichtiges Paar mit Namen Pearce in den Ort und er ö ffnete mit zwanzig geliehenen Pfund einen Laden. Erstaunlicherweise lief der hervorragend. Binnen weniger Jahre hatten die Pearces einen Laden, ein Hotel, eine Kneipe und einen Flugplatz, auf dem zu Beginn der Passagierluftfahrt Qantas und die alte Imperial Airways auf dem Weg von Brisbane ü ber Darwin nach Singapur und weiter nach London zwischenlandeten. Lady Mountbatten war eine der ersten Ü bernachtung sg ä ste in dem Hotel. Wei ß Gott, was sie davon hielt. Ich wette, sie war einfach nur furchtbar froh, dass sie wieder festen Boden unter den F üß en hatte. Damals brauchte man f ü r einen Flug von London au ß er st ä hlernen Nerven zweiundvierzig Auftankstops, bis zu f ü nf Mal Umsteigen in einen anderen Flieger und eine Zugfahrt durch Italien, weil Mussolini keine Fl ü ge durch den italienischen Luftraum gestattete. Alles in allem dauerte es zw ö lf Tage. Man musste mit Monsunen rechnen, Staubst ü rmen, technischem Versagen, Navigationschaos und Sch ü ssen aus dem Hinterhalt von feindlichen oder sich sonst welche Scherze erlaubenden Beduinen. Nicht selten st ü rzte man auch ab.
    Die t ö dlichen

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