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Frühstück um sechs

Frühstück um sechs

Titel: Frühstück um sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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und ging in bewundernswerter Haltung hinaus.
    Larry blickte ihm mit bösem Gesicht nach. »Bei jedem andern würde der Effekt jetzt dadurch verdorben, daß sein Motor nicht anspringt, aber dem passiert das nicht. Wie mir dieser Mann zuwider ist!«
    Ich mußte über ihre Wut lachen. »Warum regst du dich bloß so auf? Das lohnt sich doch gar nicht.«
    »So? Aber vielleicht doch, wenn man irisches Blut in den Adern hat. Ich hasse jede Jagd auf Menschen.«
     
    In der folgenden Woche wurde das Schafewaschen unterbrochen; die Männer mußten zur Stadt, da die Böcke, die sie auf der Ausstellung gekauft hatten, am Bahnhof Te Rimu angekommen waren und es dort keinen Lastwagen gab, um sie zu uns zu bringen. So mußten sie Tims alten nehmen und sie selbst abholen. Sie brachen früh auf, da sie zurück sein wollten, ehe es dunkel wurde. Ich blieb genüßlich bis 9 Uhr im Bett.
    Gegen Mittag rief Larry an, um mir zu sagen, daß sie die Nacht über fortbleiben würden. Sam hatte ihr telefonisch mitgeteilt, der Lastwagen hätte schwere Schäden, die erst am nächsten Tage behoben sein würden. Paul ließe mich bitten, zu Larry zu fahren und bei ihr zu übernachten, worum auch sie selbst mich sehr bat.
    »Aber ich bin doch kein bißchen nervös«, wandte ich ein.
    »Weiß ich, aber Paul schien mir, für seine Verhältnisse, recht beunruhigt. Er sagte, nach den Bekanntmachungen müsse sich der aus Borstal entwichene Jüngling, ein gefährlicher Kunde, tatsächlich bei uns in der Gegend herumtreiben. Ich habe nicht die geringste Angst, aber komm doch ‘rüber. Es würde mir Spaß machen, dir unser Haus und die Hunde und so weiter zu zeigen.«
    »Heute ist doch der gesellige Abend für den neuen Pfarrer. Wollen wir nicht doch beide hingehen?«
    »Ich gehe bestimmt nicht. Aber ich will dir die Tour nicht verderben, wenn du gern möchtest.«
    »Nein, ich komme lieber zu dir für die Nacht.«
    Ich fuhr gegen 6 Uhr hin. Larry kam zur Begrüßung heraus, gefolgt von zwei schönen Hunden, einem goldbraunen Spaniel namens Mick und einem riesigen goldgelben Neufundländer, den sie — warum, wußte wohl nur sie selbst — >Maus< nannte. Die Tiere waren offenbar gut Freund miteinander.
    »Ja, die vertragen sich. Maus ist noch jung und albern, sie zupft Mick an den Ohren, und der arme Kleine kann sich nicht revanchieren. Maus sieht nur so mürrisch aus, weil sie kurze Ohren hat und sich einbildet, ein übergroßer und nicht ganz echter Spaniel zu sein.«
    »Kein Wunder, daß du dich vor entflohenen Gefangenen nicht fürchtest. Mit den Hunden als Schutz gehört dazu keine besondere Tapferkeit.«
    »Ja. Ich glaube beinah, Maus würde jeden zu Hackfleisch machen, der hier dumme Geschichten verursachte. Sie ist sonst furchtbar sanft, aber als Wachhunde sind die Neufundländer kaum zu übertreffen. Komm erst mal ‘rein, wir wollen den Tee auf der Veranda trinken.«
    Es war ein hübsches kleines Haus, neu und praktisch eingerichtet, mit Schränken und einem schönen Kachelofen. Larry tat, als sei das nichts Besonderes. »Das Beste ist, daß wir etwas haben, was man hier in der Gegend ein >Patenonkel< nennt. Damit bin ich auf der gesellschaftlichen Stufenleiter ziemlich hochgerückt.«
    »Wenn es danach geht, gehöre ich mit dem >Schiefen Turm< ja mächtig weit unten hin.«
    »Ja, sehr tief unten — die Millars müßten eigentlich auf dieselbe Stufe, aber sie werden davor bewahrt, weil sie anstatt Toilettenpapier in Rollen den >New Statesman< benutzen. Dadurch rücken sie intellektuell höher, während das andere sie sozial tiefer plaziert. Du hast sie ja noch nicht kennengelernt. Sie ist eine ziemlich eingebildete Pute, aber nicht schlecht, doch er ist gräßlich. Ein kleiner Mann, der einen immerfort betätscheln muß. — Was ist da für ein Lärm? Kommen unsere Männer doch schon zurück?«
    Es war aber kein Auto, sondern ein Motorrad. Wir blickten uns stumm an, als das Rattern näherkam. Ich sagte: »Der hat aber einen Nerv, tatsächlich auf dem Ding zu fahren!«
    »Mick, Maus, kommt herein! Nun sollst du sehen, Susan, daß ich nicht bloß leere Worte mache — und zum Kuckuck mit dem Panjandrum!«
    »Larry, du willst doch nicht etwa...?«
    »Selbstverständlich will ich, aber du sollst nicht mit hineingezogen werden. Also geh nach vorn ins Haus, er wird sicher an die Hintertür kommen, wie das hier jeder tut.«
    »Wenn du bleiben kannst, kann ich das auch. Aber trotzdem...«
    »Oh, ich will ihn nicht etwa verstecken, nur dem armen Teufel

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