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Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Titel: Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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nein, Harriet mußte die beste Köchin weit und breit sein. Sie haßte es, wenn etwas mißlang. Sie haßte es, einen Fehler zu machen. Deshalb vermutete ich, daß sie irgendwann einmal einen schlimmen Fehler begangen hat und noch immer versuchte, damit fertig zu werden.« Tom zuckte mit den Schultern.
    »Ich schätze, sie hätte jemanden gebraucht, der sich um sie kümmert.«
    »Also ganz gewiß nicht Sie«, sagte Meredith grob. Doch da Tom bestimmt immer behauptete, er wisse ein offenes Wort zu schätzen, nun, dann sollte er es auch zu hören bekommen.
    »Ich habe nicht von mir gesprochen«, entgegnete er grollend.
    »Andererseits – was stimmt nicht mit mir? Wahrscheinlich habe ich dreckige Stiefel und rieche nach Pferd. Ich entschuldige mich dafür.«
    »Das war’s nicht, was ich gemeint habe.«
    »O doch, genau das war es. Aber es beruht auf Gegenseitigkeit, Schätzchen – Sie sind die Sorte Frau, die ich höchst ärgerlich finde und die keinerlei ausgleichende Eigenschaften hat. Harriet konnte einen Mann zum Wahnsinn treiben – aber sie entschädigte ihn auf andere Weise.«
    »Sie machen mich krank!« sagte Meredith wütend.
    »Sie alle. Sie meinen, sie wäre nur gut fürs Bett gewesen. Das ist das einzige, was für Sie zählt, nicht wahr?«
    »Versuchen Sie’s, bevor Sie’s verdammen.« Seine Augen funkelten spöttisch.
    »Sie wissen, wo ich zu finden bin.« Er machte kehrt und ging zu seinem Mercedes zurück. Meredith stürmte ins Haus, sah das Telefon an und sagte beschwörend:
    »Ruf mich jetzt nicht an. Ruf mich jetzt bitte nicht an, Alan! Ich würde ein Dutzend Dinge sagen, die ich hinterher bitter bereuen müßte.« Gnädigerweise blieb das Telefon stumm. Nach einer Weile, als sich ihr im Zusammenhang mit Pardy Fragen aufzudrängen begannen, schien das kein solcher Segen mehr zu sein.
    Doch Markby hatte andere Sorgen. Als er in die Polizeistation zurückkam, wartete Pearce im Korridor auf ihn.
    »Mrs. Turner ist hier, Sir. Möchte mit Ihnen sprechen. Sie ist Pardys Mutter. Mit Pardys Vater war sie in erster Ehe verheiratet. Jane ist im Augenblick bei ihr.«
    »Das ging aber rasch!« rief Markby.
    »Wie hat sie so schnell davon erfahren?«
    »Ich habe unter Pardys Sachen einen Brief von ihr gefunden, das dortige Polizeirevier angerufen und denen gesagt, sie sollten jemanden zu ihr schicken«, sagte Pearce.
    Markby nickte.
    »Gute Arbeit. Wie ist sie?«
    »Nette Frau – nicht, was ich eigentlich erwartet hätte.« Markby öffnete die Tür seines Büros. Constable Jones redete mit einer kleinen, blassen, ordentlich gekleideten Frau in den Vierzigern. Auf dem Schreibtisch stand eine halbleere Tasse Tee. Mrs. Jones sprang auf, als Markby eintrat, und er entließ sie mit einem Nicken. Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich Mrs. Turner gegenüber, die ihn aus verwirrten und vom Weinen rotgeränderten Augen fassungslos ansah.
    »Es tut mir sehr leid, Mrs. Turner«, sagte er.
    »Ein schrecklicher Schock für Sie.«
    »Reg – mein Mann – ist in Schottland«, flüsterte sie. Sie räusperte sich und bemühte sich, lauter zu sprechen.
    »Sonst wäre er auch gekommen. Ich hatte keine Zeit, mich mit ihm in Verbindung zu setzen – er ist auf einer Geschäftsreise, und es ist schwierig, ihn tagsüber zu erreichen. Deshalb bin ich mit dem Zug heruntergekommen. Ich wollte nicht selbst fahren – war zu aufgeregt, unmöglich, mich zu konzentrieren, und wir wohnen in der Nähe des Bahnhofs. Mein Nachbar war so nett, die British Rail Information anzurufen, und da hat man ihm gesagt, daß es eine gute Verbindung gibt.« Nervös spielte sie mit der Handtasche, die sie auf dem Schoß liegen hatte. Ihre Finger mußten mit den Jahren dünner geworden sein, denn der Verlobungsring mit dem Solitär und der Ehering saßen sehr locker.
    »Ich bin Lehrerin – unterrichte aber nur als Vertretung. Zum Glück braucht man mich im Moment nicht an der Schule, deshalb konnte ich auch sofort kommen, ohne etwas regeln zu müssen.«
    »Ich verstehe. Hatten Sie – verzeihen Sie, wenn ich das frage – hatten Sie engen Kontakt mit Ihrem Sohn?« Unglücklich schüttelte sie den Kopf.
    »Nein, er war immer ein Problem. Aber das war nicht ausschließlich seine Schuld.« Sie fügte die letzten Worte hastig hinzu, als müsse sie sich und ihren Sohn verteidigen, und warf Markby einen nervösen Blick zu.
    »Sehen Sie, sein Vater starb, als er drei war, und ich mußte allein zurechtkommen. Er war ein sehr verschlossenes Kind. Ich mußte

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