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Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Titel: Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Landstraße einbog, in dem sie unschwer Tom Fearons Mercedes erkannte. Sie fuhr seitlich heran, damit er überholen konnte, doch er schien es zufrieden, ihr weiterhin in einem gleichbleibenden Abstand zu folgen. Vielleicht, dachte sie, will er bei Fenniwicks Garage anhalten und tanken. Aber auch da bog er hinter ihr in die schmale Straße nach Pook’s Common ein. Vor ihrem Cottage hielt Meredith an und stieg aus. Der Mercedes fuhr vorbei, doch sie war nicht überrascht, als er ein paar Meter weiter ebenfalls hielt, Tom ausstieg und auf sie zukam. Sie wartete auf ihn.
    »Wissen Sie irgend etwas über das Ganze – dort?« fragte er ohne Einleitung und wies mit dem Kopf ganz allgemein in die Richtung von Bamford.
    »Nein, sollte ich?« fragte sie ärgerlich.
    »Sie sind doch Alans Freundin, oder?«
    »Aber nur Freundin im üblichen Sinn …« Sie sah
    den ironischen Ausdruck in Fearons dunklen Augen, und ihr Ärger nahm zu.
    »Er redet mit mir nicht über seine Arbeit, und außerdem hatte ich seit vorgestern keine Gelegenheit, richtig mit ihm zu sprechen.«
    Hab ich wirklich nicht, dachte Meredith mürrisch. Wir haben uns im Moment nicht viel zu sagen. Aber das ging Tom Fearon nichts an.
    Fearon murmelte etwas und schob die Hände in die Taschen seines blauen Mantels.
    »Wenn jemand Pardy umgebracht hat, wundert mich das nicht, aber ich war es nicht. Ich nehme an, die Vertagung bedeutet, daß Alan herumgehen und uns alle fragen wird, wo wir jede Minute an jedem verdammten Tag und in jeder verdammten Nacht waren!« Er starrte Meredith aufsässig an.
    »Ich habe auf das gewartet, was sie alle zu Harriet zu sagen haben würden – diese Leute, die sich einbilden, sie gekannt zu haben«, sagte er unvermittelt.
    »Die es sich einbilden?« Meredith hob die Brauen.
    »Sie denken also, sie hätten Harriet nicht richtig gekannt?«
    »Nein«, sagte Fearon leicht empört.
    »Hören Sie, ich habe sie fünf Jahre lang mehr oder weniger jeden Tag gesehen. Ich habe Harriet gekannt. Sie hat auf alle den Eindruck gemacht, als wäre sie selbstbewußt, unabhängig, schwierig – aber es war nicht Selbstbewußtsein, es war Abwehr, das Bedürfnis, sich zu schützen.«
    »Es kam mir so vor«, sagte Meredith langsam,
    »als sei sie im Grunde sehr scheu.«
    »Ach, tatsächlich?« Das brachte ihr einen anerkennenden Blick von Fearon ein.
    »Da waren Sie der Wahrheit näher als die meisten. Harriet mußte immer etwas beweisen – nicht anderen, obwohl ich das am Anfang dachte, nein, sich selbst.«
    »Wie kommen Sie darauf?« Meredith dachte daran, ihn auf eine Tasse Kaffee ins Haus zu bitten, doch ihre Besonnenheit sagte ihr, daß sie ihn später vielleicht nicht so leicht loswerden würde. Es regnete nicht mehr; sie konnten genausogut hier draußen reden.
    »Durch ihr Verhalten. Als sie herkam, tauchte sie eines Vormittags im Stall auf und erkundigte sich, was es kostet, ein Pferd bei mir einzustellen. Sie wollte sich eins kaufen und brauchte einen Stall in der Nähe. Wir besprachen die Bedingungen, und sie fragte mich, ob ich ein Tier wüßte, das zum Verkauf stand. Sie wollte ein leichtes Jagdpferd. Ich wußte keins, sagte ihr aber, daß demnächst ein paar Pferdeversteigerungen stattfinden sollten. Ich schlug ihr vor, sie zu begleiten, falls sie nicht wüßte, wie hoch sie bieten sollte. Sie sagte, daß sie damit schon allein fertig werden könnte – sagte es sogar ziemlich scharf. Also dachte ich mir, na schön, mach nur, aber beschwer dich hinterher nicht, wenn sie dir irgendeinen x-beinigen alten Klepper andrehen, der auf einem Auge blind ist und einen schlechten Charakter hat. Aber sie ist mit Blazer zurückgekommen, einem netten, gesunden Pferd mit einem guten Temperament – zwar ein bißchen außer Form, weil er vernachlässigt worden war, aber es fehlte ihm nichts, was man nicht durch gutes Futter und allgemeine Fürsorge wiedergutmachen konnte. Da war mir klar, daß sie ein gutes Pferd erkannte, wenn sie eins sah.« Meredith unterdrückte ein Lächeln. Fearon schätzte die Menschen offenbar danach ein, ob sie ein gutes Pferd von einem schlechten unterscheiden konnten.
    »Aber sie hatte es selbst tun müssen, verstehen Sie? Und es war immer dasselbe – nehmen Sie nur diese vornehme Kocherei. Warum konnte sie nicht Fleisch und zweierlei Gemüse auf den Tisch bringen wie jede andere Frau? Mir persönlich ist das jedenfalls lieber. Ich mag diese Saucen nicht – man weiß nie, was drin ist. Mein Essen muß durchschaubar sein. Aber

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