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Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Titel: Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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heutigen Verfahren eine wesentliche Rolle gespielt hätte. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang mit seinem und dem Tod von Miss Needham. Die Polizei ermittelt, und es ist möglich, daß wir es mit einem Verbrechen zu tun haben.«
    »In Ordnung«, sagte der Coroner.
    »Im Hinblick auf ein späteres gerichtliches Verfahren wird diese gerichtliche Untersuchung bis auf weiteres vertagt, um der Polizei die erforderliche Zeit zu geben, ihre Ermittlungen fortzusetzen. Dieses Gericht wird zu einem späteren Zeitpunkt wieder zusammentreten, und man wird die beteiligten Personen informieren.« Ein kleines Chaos brach aus, als der Coroner sich zurückgezogen hatte, und Markby sah sich von allen Seiten bedrängt.
    »Wo ist Pardy?« fragte Meredith.
    »Was ist mit ihm passiert?«
    »Was heißt das, er ist tot?« Fran redete nicht lange um den Brei herum.
    »Wer hat ihn getötet?«
    »Tut mir leid, darüber kann ich nicht sprechen.« Markby versuchte sich aus der Menge zu lösen, die ihn umgab.
    »Sie müssen mit mir darüber sprechen, ich bin Harriets nächste Verwandte«, sagte Frances hartnäkkig.
    »Ich komme zu Ihnen ins Hotel, aber wahrscheinlich noch nicht heute. Heute habe ich sehr viel zu tun. Ich komme morgen.« Markby erzwang sich einen Weg durch die Menge, fing Merediths Blick auf, öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloß ihn wieder und sah sie mit einem bedeutsamen Blick an, mit dem er ihr vermutlich sagen wollte, daß er sie später anrufen würde. Das dachte sie jedenfalls. Oder hoffte sie es? Sie sah ihn durch den Haupteingang verschwinden. Irgendwie drängten alle in einem tumultartigen Chaos hinter ihm hinaus. Green entfernte sich hastig im Regen. Langsam zerstreuten sich die anderen, nachdem sie sich gegenseitig ein paarmal nutzlos gefragt hatten, was geschehen sein mochte, und wild herumspekulierten, was wohl der Grund für die Vertagung gewesen war. Meredith ging langsam zu ihrem Wagen. In dem Kombiwagen, der hinter ihr parkte, bellten Charlottes Hunde wie verrückt, als sie Leute aus dem Gebäude kommen sahen. Das Innere des Wagens war übersät mit zu Konfetti verarbeiteten Zeitungsseiten. Die Burschen hatten sich selig mit der Times die Zeit vertrieben. Sie kam zu ihrem Wagen, steckte die Schlüssel ins Türschloß und merkte plötzlich, daß Pringles Wagen neben dem ihren stand und der Doktor, die Hände am Steuer, reglos auf dem Fahrersitz saß und auf das Armaturenbrett starrte. Erschrocken bückte sich Meredith und klopfte ans Fenster.
    »Dr. Pringle? Geht es Ihnen gut?« Pringle fuhr zusammen und blickte auf. Der glasige Ausdruck verschwand aus seinen Augen, und er kurbelte das Fenster herunter.
    »Ja – tut mir leid, Miss Mitchell. Ich habe nur nachgedacht …« Er verstummte wieder.
    »Geht es Ihnen auch wirklich gut?« fragte sie zweifelnd.
    »Ja – ja. Es ist nur – ich war innerlich so angespannt und darauf eingestellt, auszusagen – wegen Harriet … Und dann war es gar nicht nötig.« Er sah sie beinahe schüchtern an.
    »Um ehrlich zu sein, ich hatte Angst davor. Ich – ich hatte sie sehr gern.«
    »Das wußte ich nicht«, gab Meredith zu.
    »Aber ich kann es verstehen. Ich kannte sie nicht sehr lange, habe sie aber auch sehr gemocht.«
    »Ich habe sie geliebt«, sagte Pringle schlicht.
    »Ich wollte sie heiraten. Nur ein alberner Traum von mir. Ich meine, ich hatte nichts zu bieten. Einmal habe ich sie gefragt – sie hat mich abgewiesen. War nicht anders zu erwarten. Sie hatte natürlich völlig recht. Trotzdem hat es mich damals ganz schön gebeutelt. Ich habe früher die Jagden mitgeritten, aber danach hab ich’s aufgegeben, hab mein Pferd und alles übrige verkauft. Ich ertrug es nicht zu sein, wo sie war, in Gesellschaft, auf Jagdbällen, bei Kirchturmrennen, solchen Sachen eben. Sie mit anderen zu sehen … Entschuldigen Sie, Miss Mitchell, ich rede und finde kein Ende.« Er lächelte mühsam.
    »Schon gut, Dr. Pringle. Es tut mir leid, wirklich.« Mit hilfloser Verzweiflung sah Meredith ihn an. Nichts, was sie sagen konnte, würde etwas ändern. Pringle hatte geliebt und verloren. Auf der ganzen Welt gab es keine Situation, in der man einsamer war. Sie streckte die Hand aus und berührte die regennasse Schulter seines Dufflecoats.
    »Es tut mir wirklich aufrichtig leid.«
    Auf der Heimfahrt ließ der Regen nach, und als sie von der Hauptstraße abbog, stellte sie die Scheibenwischer ab. Ein Blick in den Rückspiegel zeigte ihr, daß hinter ihr ein anderer Wagen auf die

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