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Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Titel: Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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um Pardy zu vertreten. Ich dachte, ich könnte anrufen und sagen, ich sei krank oder so …«
    »Hatten Sie dies hier vergessen?« fragte Meredith und hob das Buch.
    »O ja, das hatte ich. Als ich sah, daß sie die Pillen mit dem Essen geschluckt hatte, vergaß ich glatt, ihr zu sagen, sie solle mir das Buch zurückgeben. Es war eine direkte Verbindung zwischen uns. Mir war klar, wenn eine intelligente Frau wie Sie oder Frances – oder Markby – es sah, würden Sie alle sofort wissen, daß sie es nur direkt von mir haben konnte. Doch ohne das Buch würde Markby nie wissen, daß wir uns je gekannt hatten. Ich mußte es also holen. Ich war gestern abend auch hier.« Deanes machte ein finsteres Gesicht.
    »Aber Sie sind so lange wachgeblieben. Sie hatten Licht. Ich dachte, wenn ich anfinge, hier drin zu suchen, würden Sie vielleicht zufällig aus dem Fenster schauen und meine Taschenlampe sehen. Ich stand draußen im Regen, durch und durch naß, und wartete darauf, daß Sie das Licht löschten, und am Ende bin ich nach Hause gegangen.«
    »Es tut mir leid«, entschuldigte sich Meredith.
    »Ich wußte nicht, daß Sie draußen im Regen standen.« So absurd die Entschuldigung auch war, sie schien unter diesen ungewöhnlichen Umständen absolut logisch.
    »Also bin ich heute morgen noch einmal herübergekommen. Ich sah, daß Ihr Wagen nicht da war, und freute mich, weil ich dachte, Sie seien nach Bamford gefahren. Ich habe gedacht, niemand würde mich stören, aber Sie waren hier, haben auf mich gewartet. Es war eine Falle.«
    »Nein!« rief Meredith.
    »Es war einfach nur Pech, wie bei Ihnen. Mein Wagen hatte eine Panne, sonst wäre ich weggefahren und den ganzen Tag ausgeblieben. Ich bin herübergekommen, um die Bücher fürs Dorfkrankenhaus einzupacken. Frances hatte mich darum gebeten.«
    »Einmischen«, sagte Deanes verdrießlich.
    »Frauen mischen sich ständig ein, alle. Tut mir leid, daß Sie hineingezogen wurden, Miss Mitchell, denn Sie sind eine nette Frau. Aber Sie sind unter ihren Einfluß geraten – unter den Einfluß dieses NeedhamFrauenzimmers. Es war immer das gleiche. Sie war eine bösartige Frau und hat die Ohren aller anderen vergiftet.«
    »Sie hat nie mit mir über Sie gesprochen, Mr. Deanes, ich schwöre es.«
    »Das ändert nichts«, sagte er.
    »Sie haben das Buch gefunden. Sie haben verstanden. Ich muß Sie töten, Miss Mitchell.« Das klang entschuldigend, aber sehr entschlossen.
    »Es ist ein Jammer, Pardy war ein Jammer. All das wurde mir aufgezwungen. Verstehen Sie?« Sie mußte entkommen – irgendwie. Sie hatte keine andere Wahl. Sie packte das Buch fester, nahm ihre ganze Kraft zusammen und schleuderte es ihm ins Gesicht. Es schlug ihm die Brille von der Nase, und er hob die Hände, um sich zu schützen. Meredith sprang auf und war wie der Blitz an ihm vorbei. Sie erreichte die Haustür, es gelang ihr sogar, sie aufzureißen, dann hatte er sie eingeholt. Seine Hände umklammerten ihren Hals. Sie hatte nicht geahnt, daß er so stark war. Sie versuchte ihn wegzudrücken, stieß ihm gegen die Brust, zerkratzte ihm das Gesicht und trat ihn schließlich mit Füßen. Doch der Druck auf ihre Luftröhre wurde immer stärker. Das Blut dröhnte ihr in den Ohren. Sie sah nichts mehr, konnte sich nicht mehr orientieren. Sie würgte, die Zunge schwoll ihr im Mund und drückte gegen die Zähne. Sterne funkelten und explodierten vor ihr, dann kam wogende Schwärze und verschlang sie.
    »Verdammter Deanes!« murmelte Markby vor sich hin, als sie mit hoher Geschwindigkeit die Landstraße entlang zur Abzweigung nach Pook’s Common fuhren.
    »Wissen Sie, als Sie den Mantel erwähnten, den der Mann getragen hat – der Mann, der Sie überfallen hatte –, sagten Sie, er habe feucht und alt gerochen. Zuerst fiel mir Pardy ein, aber nach Pardys Tod dachte ich noch einmal nach. Ich zog sogar Deanes in Betracht und verwarf den Gedanken wieder, weil er immer diesen pelzbesetzten Parka zu tragen schien. Doch das alte Haus, in dem er draußen auf dem Gemeindeland wohnt, ist bestimmt feucht. Alles, was dort in einem Schrank hängt, muß ziemlich muffig riechen. Ich konnte mir aber nicht vorstellen, warum Deanes seinem Schützling Pardy etwas antun sollte, und strich ihn von der Liste, die ich im Kopf hatte. Da sieht man’s mal wie der!« Er knallte den Fuß auf die Bremse, und Fran umklammerte den Rand des Armaturenbretts.
    »Passen Sie auf, Alan. Ich bin ja auch dafür, daß man rasant fährt, aber wir wollen

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