Fuck Buddies - Unterwegs mit den Jungs
Vereinzelte Nachtschwärmer standen vor den Schaufenstern, ansonsten war die Straße still und verlassen. Ich liebe diese magischen Momente, wenn die Stadt mir allein zu gehören scheint. Ich überquerte den Marienplatz, trat kräftig in die Pedale und schoss am Nationaltheater vorbei. Kurz bevor links neben mir die Theatinerkirche auftauchte, spürte ich das altvertraute Ziehen im Magen. Auf manche Situationen reagiere ich wie der Pawlowsche Hund:
Die Fahrt durch die Innenstadt.
Der nächtliche Hofgarten.
Die Staatskanzlei.
Der gepflasterte Weg, der sich zu einer Straßenunterführung hinunterschlängelt.
Das helle Licht, in dem sich Mücken tummeln.
Der Englische Garten mit seinen Straßenlaternen, den leeren Wiesen – und den dunklen Gestalten, die zwischen den Bäumen stehen, lautlos über Wege huschen und im Schein eines Feuerzeugs kurz sichtbar werden, bevor die Dunkelheit sie wieder umfängt und der Fantasie freien Lauf lässt. Ja, heute kann man sich mit Grindr den nächsten Kerl anzeigen lassen, in Ruhe aussuchen, ihn anchatten und für einen Fick klar machen. Aber das ist wie einen Brotteig in der Maschine zu machen, statt ihn selbst zu kneten – dasselbe Resultat, aber null Sinnlichkeit.
Ich schloss mein Fahrrad an das Geländer der Brücke, die über den Eisbach führt. Schweigende Männer standen, aufgereiht wie die Orgelpfeifen, neben mir. Ich sah ihnen direkt ins Gesicht – ein No go in dieser verschworenen, aber alles andere als befreundeten Gemeinschaft. Aber mit dem ganzen Alkohol im Blut war ich zu tippsi, um mich an Konventionen zu halten. Einige schauten genau so offen zurück; die meisten drehten sich schnell weg.
Langsam ging ich in die Cruising Area. Früher hatte es hier viele Bäume gegeben und keine Straßenlaternen, doch das hatte sich in den letzten Jahren geändert. Trotzdem gab es noch genug Männer, die nachts im Englischen Garten auf die Jagd gingen. So wie der Schatten, der auf mich zukam. Breite Schultern, kurzrasierte Haare. Auch er starrte mir direkt ins Gesicht. Dunkle Augenbrauen, ein kräftiges Kinn. Hossa! Reflexartig fragte ich: „Hast ’ne Zigarette für mich?“
„Rauch nicht.“ Die Stimme klang dunkel, ausländisch. Befehlsgewohnt. Männlich. Mein Schwanz begann sich zu regen. Statt weiterzugehen, blieb ich stehen. Meine Augen hatten sich inzwischen an die Dunkelheit gewöhnt. Der Kerl war kaum kleiner als ich. Dreitagebart, ein einfaches T-Shirt, in dessen V-Ausschnitt ich krause, dunkle Haare erkennen konnte. Der Akzent? Wahrscheinlich türkisch. Ein Bauarbeiter, wie er im Buche stand. Ralf König hätte ihn nicht kerniger zeichnen können. Kein Mann, den ich meiner Mutter vorstellen möchte, aber einer, bei dem Uwe sagen würde: Hinterher wirst du dich schämen!
Er musterte mich genau so eingehend wie ich ihn. Dann griff er nach vorne, langte mir prüfend an die Brust, den Bauch. Er grunzte zustimmend, und mein Schwanz drückte quälend gegen den Bund meiner Unterhose. Das Tier kam noch näher an mich heran. Ich roch ein herbes Aftershave, das mich förmlich anbrüllte: Keine Tucke! Echter Kerl!
Er griff mir an den Arsch. „Gut“, brummte er mir ins Ohr, als wäre ich ein Stück Schlachtvieh. „Kommste?“
Und wie ich mitkam. Schämen konnte ich mich später immer noch …
Mein Bauarbeiter führte mich hinter ein paar Bäume. Bevor ich etwas machen konnte, drehte er mich um und stieß mich ziemlich heftig gegen einen Stamm, umschlang mich von hinten und packte mir mit beiden Händen zwischen die Beine. Ich musste mich gegen die Eiche stemmen, sonst wäre ich unter seinem Gewicht zusammengebrochen. Unter meinen Fingern spürte ich die trockene Borke.
Das Tier hantierte ungeschickt an meinem Gürtel herum, bekam ihn endlich auf und riss ungestüm an den Knöpfen meiner 501. Statt erst einmal hineinzugreifen, zog er sie mir sofort bis zu den Knien hinunter und streifte mein T-Shirt nach oben, schob es so über meinen Kopf, dass es nur noch quer über meinen Rücken gespannt war. Ich spürte die Luft wie eine sanfte Berührung auf meinem nackten Körper und bekam eine Gänsehaut. Mein Ständer schnalzte gegen meinen Bauch und wurde sofort von einer groben Pranke umschlossen. Die andere wanderte zwischen meine Backen. Ich spürte, wie ein großer Finger forsch gegen den Muskel drückte.
Hallo , wollte ich sagen, vielleicht mal ein bisschen vorsichtiger? Aber ich bleib still.
„Ich hab ’n Gummi“, brummte es hinter mir.
„Ja, also, weißte, ich
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