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Fuck Buddies - Unterwegs mit den Jungs

Fuck Buddies - Unterwegs mit den Jungs

Titel: Fuck Buddies - Unterwegs mit den Jungs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Lindberg
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schicken Bar, die ein paar Straßen weiter liegt. Eine Zeit lang waren wir drei jeden zweiten Abend dort, lümmelten uns in den bequemen Ledersesseln und Sofas, genossen die smoothe Musik, die leckeren Cocktails und den eiskalten Charme eines ganz bestimmten Barmanns. Das Publikum im Maxx ist schön, die Preise hoch, das Lebensgefühl da, wo es sein soll: auf hohem, aber nicht unerreichbarem Niveau.
    Bert ist mit 37 der Älteste von uns. So wie Uwe im Herzen ein kleiner Junge geblieben ist, so sehr ist Bert Giftspritze aus Überzeugung. Sophia von den Golden Girls in jung und ohne Handtasche. Bert zickt, lästert, klatscht und tratscht – und hat jede Menge Spaß dabei. Manchmal ist seine Boshaftigkeit hart an der Schmerzgrenze, aber wenn es Uwe und mir zuviel wird, macht er immer irgendetwas, das uns warm ums Herz werden lässt. Unter seiner Clinique -gepflegten Schale hat Bert einen mehr als weichen Kerl – ganz egal, ob er der alleinerziehenden Mutter, die über ihm wohnt, den Kinderwagen durchs Treppenhaus trägt oder einem alten Sack einen runterholt, weil der so traurig aus dem Lederharnisch schaut. Ansehen tut man unserem Freund beide Wesenszüge nicht. Wenn Bert nachdenklich ist, wirkt sein Gesicht regelrecht brutal. Er hat einen kantigen Kopf und das, was er selbst gerne als „slawische Züge“ bezeichnet.
    Im Gegensatz zu Uwe war ich in Bert nie verliebt. Nicht, dass ich ihn nicht mögen würde. Es hat einfach nicht gefunkt. Vielleicht, weil er mir wirklich zu behaart ist – auf der Brust, dem Bauch, den Armen, sogar auf dem Rücken, wenn er sich nicht regelmäßig mit Kaltwachsstreifen malträtieren lässt. Und er ist mir zu sehr hin- und hergerissen zwischen seinen divenhaften Momenten und der großen Verletzlichkeit, die er mit dem exaltierten Gehabe überspielen will. Beides passt, rein optisch, überhaupt nicht zu ihm. Als wir uns kennen lernten, ahnte ich davon nichts. Denn da haben wir gefickt wie die Bergesel.
     

Fünf
    Es war einer dieser herrlichen Sommertage, an die man sich noch Jahre später mit einem wunderbar wohligen, fast wehmütigen  Gefühl erinnert. Uwe und ich hatten den ganzen Tag an der Isar gelegen, gelesen, geschlafen. Genaugenommen hatte allerdings nur ich das ein oder andere sonnenwarme Nickerchen gemacht, während Uwe einige Ausflüge in die nahegelegenen Büsche unternahm, um dort zu seiner eigenen Überraschung auch endlich an den Schwanz des Kellners ranzukommen, dem er den ganzen Winter über in einem unserer Lieblings-Hang-Outs, dem Nikolai , nachgehechelt hatte. Als wir gegen Abend auf unsere Fahrräder stiegen, machte Uwe trotzdem einen gequälten Gesichtsausdruck. Ich musste lachen und handelte mir dafür einen vernichtenden Blick ein. Also fragte ich freundlich: „Na, tut’s weh?”
    „Frag nicht.“
    „ Frag nicht kann nur eins heißen: Der Kellner ist ’ne Sau im Bett.“
    „Um genau zu sein“, stellte Uwe klar, „ist er eine Sau im Unterholz.“
    „Du hast dich da drin knallen lassen? Dein Grundniveau senkt sich bedrohlich.“
     „Wenn’s das wenigstens wäre!“, lachte wer. „Nee, von wegen. Aber der Kerl bläst, als hinge sein Leben davon ab. Hat mich einfach umgehauen. Also, so wirklich. Und da muss irgendeine verdammte Brennnessel gewesen sein …“
    „Autsch!“
    „Worauf du wetten kannst. Ich habe gequiekt wie ein gottverdammtes Ferkel. Und danach beim besten Willen keinen mehr hochbekommen.“
    „Soviel zum Traum deiner schlaflosen Nächte. Das Nikolai ist also vorerst gestrichen?“
    „Mit Sicherheit. Aber heute geht’s noch – der Typ hat schließlich frei.“
    Wir fuhren in die Stadt und fanden tatsächlich noch zwei Plätze im Nikolai – dort, wo wir im Winter jeden Sonntagabend tanzten. Im Sommer stehen Tische im Innenhof, und jeder, der in der Münchener Szene Rang und Namen hatte, tauchte irgendwann am Abend kurz auf, um etwas zu trinken oder zumindest Präsenz zu beweisen. Wir hatten Glück fanden einen Tisch ziemlich in der Mitte des Hofs, nahe dem großen Brunnen, und mit unserem Lieblingskellner Hans konnte der Abend nur angenehm werden.
    Immer wieder kamen Männer am Tisch vorbei, die wir kannten, und setzten sich auf einen schnellen Schwatz zu uns. Irgendwann kam Hans und bat uns zu zahlen, weil seine Schicht zu Ende ging.
    „Kann ich trotzdem noch einen Radler bekommen?“, fragte ich.
    „Na, mal sehen!“, flötete Hans mit kokettem Augenaufschlag und versprach, er würde es seinem Kollegen ausrichten, der jeden

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