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Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka

Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka

Titel: Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Helmbrecht
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sie grinst nur und schließt die Tür, noch bevor ich hinterherkomme. Ich muss lachen. Gut inszeniert. An der Bar bin ich dann wieder ein bisschen zurückhaltend. Nicht, um zu spielen, aber um Vika zu schützen. Das hier ist ihre Party, und ich will nicht, dass die Leute tratschen. Auf der anderen Seite ist das zwischen uns eine coole Sache. Wir sollten Konkurrenten sein, stehen aber an der Bar und flirten. Und es ist nicht die Hardcore-Abschleppnummer, sondern irgendwie romantisch und zärtlich, was die Leute noch mehr irritiert.
    So geht das eine Weile. Wir flirten und unterhalten uns. Ich würde gerne mit Vika nach Hause gehen. Es könnte auch mehr daraus werden. Doch heute wird’s schwer, denn Michael wird wohl auf meiner Couch schlafen, um nicht betrunken in die Vorstadt zu müssen, wo er wohnt.
    »Komm. Wir gehen hinauf in den Stripklub und schauen uns die Weiber an«, meint Michael. Im gleichen Gebäude ist ein Stripklub, der Eingang dazu ist sogar im gleichen Treppenhaus. Ich muss lachen, denn das passt eigentlich so gar nicht zu ihm.
    »Nein, das interessiert mich nicht. Kennst mich doch.«
    Das ist meine Standardantwort, wenn es um Stripklubs geht. Ich verstehe bis heute den Sinn dieser Klubs nicht. Man geht hin und schaut zu, wie sich Mädels ausziehen. Und? Das gibt mir überhaupt nichts. Wenn man will, dann zahlt man ein wenig Geld, und eine der Tänzerinnen macht einen Lapdance in meinem Schoß. Das fühlt sich dann besser an, und in Russland darf man die Mädels auch anfassen. Doch wozu? Nach einem Lied zieht die Kleine weiter zu dem Typen da drüben am Nachbartisch, der sie jetzt mit seinen schwitzigen Händen betatscht, und mir wird schon schlecht, wenn ich nur daran denke. Michael überredet mich trotzdem. Er ist wie ein kleiner Junge, der vor einem Karussell auf dem Rummel steht. »Nein, Michael. Du bist schon genug gefahren. Für heute reicht es«, geht mir durch den Kopf, aber am Ende gebe ich nach und nicke zustimmend. Vika ist ein bisschen enttäuscht, als wir nach oben gehen. Vielleicht ist sie ja noch da, wenn wir wieder herunterkommen? Auf der anderen Seite war es eigentlich so, wie es war, gerade genug. Ich will gar nicht mehr, und diese Vertrautheit und Zärtlichkeit hat mir diesen miesen Abend einfach etwas verschönt.
    Oben im Stripklub ist es schon leer. Gerade als wir unseren Drink in der Hand haben, gehen die Lichter an, und ein Wachmann gibt uns zu verstehen, dass wir uns langsam verpissen sollen. Das ist leider in vielen Bars und Klubs so üblich. Getränke werden ohne Vorwarnung bis zum Ende verkauft, und kaum hältst du deinen Longdrink in der Hand, dann geht das Licht an, und ein Security bittet dich unfreundlich zu gehen. Egal, wie viel Geld man gerade noch für den Longdrink hingeblättert hat.
    Ich versuche, das unserem Wachmann zu erklären, doch der raunzt nur: »Ist nicht mein Problem. Entweder ihr trinkt sofort aus, oder ihr lasst den Drink stehen.«
    Diese Art von Customerservice macht mich rasend, aber nachdem ich vor drei Jahren eine Riesenschlägerei mit den Türstehern eines anderen Klubs wegen des gleichen Vorfalls hatte, bin ich vorsichtiger.
    Als wir unten nach dem Rechten sehen, ist auch hier Schluss. Vika ist schon weg, und nun bin ich ein bisschen enttäuscht.
    »Egal, lass uns nach Hause gehen und dort noch einen Absacker trinken«, meine ich zu Michael. Wir packen meinen DJ -Kram und gehen auf die Straße. Dort verhandele ich den Preis mit einem privaten Fahrer, aber er ist zu teuer. Dahinter steht ein schwarzer VW Tuareg und wartet darauf, dass das Taxi weiterfährt. Als der Tuareg dann neben uns steht und die Scheiben runtergehen, sind wir ziemlich überrascht. Am Steuer sitzt eine Dunkelblonde im kurzen Kleid mit Fickmichstiefeln, neben ihr eine Blonde, ebenfalls mit langen Haaren und sehr hübschem Gesicht. Beide sind Ende zwanzig.
    »Wo wollt ihr hin?«, fragt die Fahrerin.
    »Sucharewskaja. Sind zweihundert O.K. ?«
    Kurz denke ich, dass wir es vielleicht mit Nutten zu tun haben, also schiebe ich noch ein »Rubel!«, hinterher – nicht, dass wir am Ende Dollar hinblättern müssen.
    Die Kleine am Steuer muss lachen. »Steigt hinten ein. Wir fahren euch heim.«
    »Ihr seid aber keine Taxifahrer?«
    »Nein, wir kommen gerade aus dem Imperia Lounge und fahren noch ein bisschen herum«, bekomme ich die Antwort in Englisch.
    Ich bin echt überrascht. Zwei gut aussehende Mädels Ende zwanzig kommen aus einem der elitärsten Klubs der Stadt und halten an, um

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