Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka
und reden, während im Wohnzimmer mächtig gestöhnt wird.
»Sie mag euch«, sagt er. »Es gefällt mir, sie so erregt zu sehen. Eigentlich war das mit den Ausländern meine Idee. Wir hatten sonst immer Russen, aber ich wollte mal etwas anderes ausprobieren und habe die Anzeige von Florian gefunden. Ihr macht das echt gut!«
»Danke. Das freut mich«, antworte ich schüchtern. Danach versuche ich, das Thema zu wechseln. Ich erzähle ihm, dass ich früher auch Polizist war. Es ist schwierig, eine Unterhaltung am Laufen zu halten, denn ich kenne ihn ja nicht und will ihm nicht zu viele Informationen über uns geben.
Es dauert eine weitere halbe Stunde, bis Florian und Nina endlich fertig sind und in die Küche kommen.
»Ich bin total fertig. Scheint, als wäre ich außer Übung«, sagt Nina. Ihr Mann hatte mir vorher erzählt, dass sie einen festen Stamm von Liebhabern für Nina haben und es nur selten vorkommt, dass sie mit mehreren Männern gleichzeitig Sex hat. Wir trinken noch einen letzten Tee. Als wir das Haus verlassen und in unser Auto steigen, wird es draußen langsam dunkel. Nina hat uns zum Abschied noch fest gedrückt und geküsst.
»Kommt bald wieder. Es hat mir sehr gefallen.«
Florian und ich schweigen eine Weile auf der Heimfahrt. Unser Erlebnis war schön, aber auch sehr bedrückend.
»Machen wir das wieder?«, frage ich Florian.
»Weiß nicht? Willst du?«, fragt er zurück.
»Ist ein bisschen weit draußen, dieser Vorort.«
»Ja, das nächste Mal muss sie in die Stadt kommen. Sie arbeitet wohl ohnehin dort.«
Danach schweigen wir wieder. Aus dem Radio kommt seltsame russische Popmusik, und ich schaue nach den Nutten am Straßenrand. Die stehen nachts immer an den Ausfallstraßen und warten auf Freier, meistens Lastwagenfahrer. »Was für ein Scheißleben«, denke ich und bin froh, dass es mir gut geht.
Florian bleibt in Kontakt mit den beiden, und so erfahre ich später, dass sich Nina ein Apartment in der Stadt genommen hat. Sie veranstaltet dort an den Wochenenden wilde Sexpartys mit mehreren Männern, die für die Teilnahme bezahlen müssen. »Pro Abend macht sie um die tausend Euro«, meint Florian. Nina hat mittlerweile sogar ihren Job aufgegeben.
»Sollen wir mal mitmachen? Sie meint, wir könnten umsonst …«, meint Florian.
»Nein danke!«, unterbreche ich ihn. »Das ist nicht mein Ding.«
Scheißabend!
Mein Telefon klingelt. Es ist noch früh am Morgen, und ich bin ziemlich platt. Letzte Nacht habe ich auf einer Firmenfeier aufgelegt. Es war ein schwieriges Publikum, und ich konnte die Leute trotz des hohen Wodkakonsums bis zum Ende nicht zum Tanzen bringen. Das passiert hin und wieder. Man wurde einfach für die falsche Party gebucht. Es wäre besser gewesen, wenn sie einen Russen genommen hätten, der die russischen Pop-Hits der Neunziger spielt. Ich bin nach dem Abend zwar früh nach Hause gegangen, habe aber daheim mit meinen Zimmergenossen und der Kundin noch ein paar Drinks gekippt. Nachdem die Kundin gegangen war, haben ein paar Joints die Runde gemacht, und am Ende lag ich regungslos auf der Couch. Erst nach einer Weile konnte ich mich aufraffen und mit dem Hund spazieren gehen, bevor ich müde ins Bett gefallen bin.
Nein, das war kein guter Start ins Wochenende, und dass jetzt vor zehn schon wieder mein Handy klingelt, macht mich nicht fröhlicher. Meine Augen sind schwer, und ich habe noch den Geschmack des Wodkas im Mund, als ich ein leises »Hallo? Wer stört um diese Uhrzeit?« in das Telefon huste.
»Junge! Harte Nacht gehabt?«
Es ist Michael, ein alter Freund. Er ist mit Anna zusammen, und die beiden haben zwei Kinder. Ich denke, das ist auch der Grund, warum Michael schon so früh putzmunter ist. Schätze, er ist es gewohnt, um sieben aufzustehen, und hat jetzt schon die ersten fünf Stunden seines Tages hinter sich, während ich gerade noch nach Worten suche.
»Lass uns nicht drüber reden. War scheiße!«
»Anna ist mit den Kids gerade in Deutschland. Machen wir heute Abend etwas zusammen?«
»Klar. Lass uns am Abend noch einmal telefonieren. Ich muss von Mitternacht bis zwei Uhr auflegen, aber du kannst ja mitkommen.«
Michael ist auch ein Partyboy. Wir sind gut befreundet, und ich kenne auch seine Frau sehr gut. Immer wenn Anna in Deutschland ist, ruft Michael mich an, und wir gehen aus. Dann ziehen wir durch die Klubs, trinken und haben Spaß. Das heißt bei Michael seltsamerweise nicht, ein Mädel nach dem anderen anzumachen, wie bei den meisten
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