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Fucking Munich

Fucking Munich

Titel: Fucking Munich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Hanke
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zuflüsterten.
    Die Fahrt führte an Spiegeln vorbei, in denen die Besucher nicht nur sich selbst sahen, sondern auch die Gespenster, die auf der Gondel hockten.
    Anna lehnte sich zurück und krallte die Finger ins Sitzpolster. So ganz allein war es ihr doch ein wenig unheimlich. In vielen anderen Geisterbahnen konnte man Kabel und Steckdosen erkennen oder andere Details, die darauf hindeuteten, dass alles bloß Show war. Nicht hier. Im Dark Torture war die Illusion perfekt.
    «Sie werden dich holen», wisperte es in ihr Ohr. Anna erschauderte wohlig. Sie mochte den Nervenkitzel.
    Die Stelle, wo Ben normalerweise auftauchte, kannte sie. Gleich hinter der geköpften Hexe und dem Sensenmann, der seine Klinge bedrohlich nah über den Köpfen der Fahrer schwingen ließ. Aber Ben war nicht da. Niemand griff in ihren Wagen, um sie zu erschrecken.
    Hatte er seinen Einsatz verpasst?
    Sie drehte sich um, erkannte im Dunkeln allerdings nichts.
    Die Gondel wurde langsamer, als sie an dem schreienden Mann auf der Streckbank vorbeikam, dessen Arme abgerissen wurden, sodass Blut hervorsprudelte. Den Gästen spritzte hier Wasser ins Gesicht, das durch das rote Licht aussah wie Blut. Ein Strahl traf ihr Kleid. Er war kühl, sodass sich ihre Brustwarzen zusammenzogen. Wegen der zu erwartenden Temperaturen hatte sie auf einen BH verzichtet.
    Wie immer hatte Anna Phantasien, wenn sie durch das Dark Torture fuhr. Nicht der Mann lag in ihren Träumen auf der Streckbank, sondern sie. Allerdings würde sie lustvoll gefoltert werden, von dem schwarzen Henker, der gewöhnlich nach der Hexe auf sie wartete: Ben.
    Anna hatte ihm einmal davon erzählt. Er hatte nur doof gegrinst und sie nicht ernst genommen. Wie auch, sie hatte schließlich nie wirklich mit ihm über ihre Sehnsüchte geredet, sondern nur versucht, ihn mit der Nase drauf zu stoßen.
    Plötzlich griff jemand nach ihr. Sie schrie auf, weil sie darauf nicht gefasst gewesen war. Eine große Gestalt in einer schwarzen Kutte zog sie aus der Gondel. Anna konnte das Gesicht unter der weiten Kapuze nicht erkennen, weil das dunkelrote Licht zu wenig Helligkeit spendete. Ihre Proteste gingen in den schaurigen Schreien des Gefolterten unter. Außerdem herrschte in der Bahn allgemein ein hoher Lärmpegel, weshalb Ben meist Ohrstöpsel trug.
    Anna wurde weitergezerrt, weg vom Licht. Der Kapuzenmann fasste ihr an den Busen, zwickte sacht hinein und schleifte sie am Handgelenk mit.
    Die Gondel ratterte ohne sie davon.
    Annas Herz pochte bis in ihren Hals. Ihr Schoß prickelte. Diese hoffentlich inszenierte Entführung machte sie an.
    «Ben?», rief sie und wand sich im Griff ihres Kidnappers. Es war so dunkel, dass sie nichts mehr sah. Sie schaffte es, sich in den Armen des Kapuzenmannes umzudrehen, doch er drückte ihren Kopf an seine Brust.
    Ben war ebenfalls so groß. Sie roch ein herbes, leicht rauchiges Parfum, das auch ihr Freund benutzte. Erleichtert atmete sie auf. «Sag mal, spinnst du?»
    «Wenn du Widerstand leistest, wird es für dich bloß schlimmer», erwiderte eine tiefe, knurrende Stimme, die nicht zu Ben gehörte. Er benutzte einen Stimmenverzerrer. Hoffte Anna.
    Ein Prickeln lief über ihr Rückgrat. Noch immer war sie sich nicht sicher, ob Ben vor ihr stand.
    Unsanft schubste der Kapuzenmann sie in einen winzigen Raum, der ebenfalls von schwachem Rotlicht erhellt wurde. Wo war sie hier? Dieser Teil gehörte nicht zur Attraktion. Eingerichtet war die Kammer wie ein Verlies. Gruseliges Dekorationsmaterial schmückte die Wände: Peitschen, abgetrennte Köpfe, Handschellen. An einer Seite hing ein Metallgitter, über das in unregelmäßigen Abständen ein elektrischer Blitz huschte, wobei ein brummender Ton entstand. Im grellen Licht erkannte sie das markante Kinn des Kapuzenmannes. Sie erschauderte erneut. Anna fühlte sich wie in Frankensteins Labor.
    Mitten im Raum stand eine gepolsterte Liege, an deren Seiten Gurte hingen. Sie erinnerte Anna an eine Massagebank. Daneben entdeckte sie einen Kasten mit Kabeln daran. Wozu war das Gerät gut?
    Vor Aufregung bekam sie kaum Luft. Außerdem war es in dem winzigen Zimmer stickig und warm.
    Sie wandte sich zum Kapuzenmann um, der hinter ihr an der Tür lehnte. Sie war allein mit … «Ben?»
    Er sagte nichts, nur das Rattern einer vorbeifahrenden Gondel sowie ein markerschütternder Todesschrei aus dem Lautsprecher waren zu hören.
    «Der Schock ist dir wirklich gelungen. Respekt, da hast du dir was Tolles einfallen lassen», sagte

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