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Füge Dich! (German Edition)

Füge Dich! (German Edition)

Titel: Füge Dich! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Stern
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dokumentieren.
    Auch Mike war davon besessen, seiner Vergangenheit auf den Grund zu gehen. Er konnte sich jetzt wieder genau an die Tat erinnern, doch wie er in diesen Keller gelangt war, blieb noch immer hinter einem Schleier verborgen. Auch er hatte mittlerweile dafür gesorgt, dass das Video von der betreffenden Seite gelöscht worden war.
    Während Mike sich also auf den Weg machte, seinen Heimatort im Hunsrück aufzusuchen, quartierte sich das Trio in einer Pension unweit von Jens Wohnung ein.
    Es war für Alina ein merkwürdiges Gefühl, wieder in seiner Nähe zu sein. Die räumliche Distanz hatte sie auch ihre Abhängigkeit von Jens distanzierter betrachten lassen, doch könnte seine dominante Ausstrahlung sie jetzt abermals in den Bann ziehen?
    Sie beschloss, erst einmal den Friedhof ihres Heimatortes aufzusuchen und nach dem Grab ihrer Eltern zu schauen.
    Bedrückt lief sie die Reihen geschmückter Gräber ab, las die Namen, die ihr von den Grabsteinen entgegen sprangen.
    Gab es eigentlich schon einen Grabstein? Wer hatte sich um die Beerdigung ihrer Mutter gekümmert?
    Ein schlichtes Holzkreuz zeigte ihr die letzte Ruhestätte ihres geliebten Vaters und ihrer geliebten Mutter.
    Ihre Eltern, Alinas sicherer Hafen bei so vielen Stürmen, die sie auf dem Weg zur Frau durchlitten hatte. Ein Zufluchtsort, wann immer sie Hilfe und Geborgenheit gesucht hatte. Zerstört. Für immer.
    Nein, Jens Bann war gebrochen. Nie wieder würde dieser Mann sie manipulieren können. Nur ein einziges Gefühl kettete Alina noch an ihn:
    Hass!
    Als die letzten Tränen getrocknet waren, verließ sie den Friedhof. Jetzt konnte das Projekt «Rache» angegangen werden.
    Man hatte beschlossen, Jens zunächst gründlich auszuspionieren.
    Gab es eine neue Sklavin, die er missbrauchte wie zuvor Alina? Nachdem sie ihn ihren Freunden gezeigt hatte, wurden die Schichten für seine Überwachung eingeteilt.
    Als sie Jens zum ersten Mal wiedergesehen hatte, wäre sie ihm am liebsten gleich an die Kehle gegangen. Es hatte sie ein hohes Maß an Überwindung gekostet, ruhig zu bleiben. Der Hass hatte sie augenblicklich wieder angesprungen, doch der Gedanke an das, was sie für ihn vorgesehen hatte, ließ sie geduldig ausharren.
    In den nächsten Wochen sollte Alina mehr über diesen Mann erfahren, als in all der Zeit, die sie mit ihm zusammen gewesen war. Was hatte sie auch schon von ihm gewusst? Er hatte sich im Management einer namhaften Firma bereits großes Ansehen verschafft, und wie die Dinge zurzeit standen, würde er die Karriereleiter in naher Zukunft noch höher hinaufsteigen.
    Von Interesse war für Alina aber in erster Linie die Tatsache, dass es wieder eine junge Frau in seinem Leben gab, die sich ihm unterwarf und an den Wochenenden zu verschiedenen herrschaftlichen Häusern begleitete.
    Was sich dort abspielen würde, wusste Alina nur zu genau.
    Die junge Frau oder eher dieses junge Mädchen wohnte bereits bei Jens. Nur selten sah man sie allein das Haus verlassen, und so dauerte es eine ganze Weile, bevor sie Alinas Plan in die Tat umsetzen konnten.
    Das Mädchen zu entführen erwies sich als eine der leichteren Übungen. Die Kleine war so verschüchtert, dass sie sich kaum zur Wehr setzte. Es wunderte Alina gar nicht, dass eine tiefe Scham dem Mädchen den Mund verschloss. Erst als sie von ihren eigenen Erfahrungen mit Jens erzählte, vertraute auch Jasmin, so hieß das junge Ding, sich ihrer Leidensgenossin an.
    Wie Alina es sich schon gedacht hatte, war auch diese junge Frau dem Mistkerl hilflos ausgeliefert.
    Ursprünglich hatte Alina geplant, eine Prostituierte als Lockvogel einzusetzen, doch als Jasmin von Alinas Rachefeldzug erfahren hatte, wollte sie es sich nicht nehmen lassen, Jens persönlich die Schlinge um den Hals zu legen.
    Zunächst machte Jasmin sich allerdings in Jens Wohnung auf die Suche nach Alinas Personalausweis und ihrem Wohnungsschlüssel. Beides fand sie in einer unverschlossenen Schreibtischschublade. Auch die Tasche mit Alinas persönlichen Sachen entdeckte sie in der hinteren Ecke seines Kleiderschrankes.
    Die unterschiedlichsten Gefühle brachen über Alina herein, als sie nach all der Zeit zum ersten Mal wieder in ihrem Wohnzimmer stand.
    Heimlich, im Schutz der Dunkelheit hatte sie sich dorthin geschlichen, auf gar keinen Fall hatte sie irgendwelchen Nachbarn begegnen wollen.
    Kaum dass sie diesen vertrauten Ort betreten hatte, waren plötzlich all die Erinnerungen an fröhliche Zusammenkünfte im

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