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Fuehre mich in Versuchung

Fuehre mich in Versuchung

Titel: Fuehre mich in Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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gebieten, bevor sie uns völlig zerstört. Susan war die Einzige von uns, die von Anfang an begriffen hat, wohin das führt. Wenn ihr um euretwillen nicht aufhören wollt, dann tut es um meinetwillen … und ihretwegen. Gott weiß, wie viel sie für eure Feindschaft bezahlt hat.“
    Susan zuckte zusammen. Sie hasste es, ihre Gefühle von Imogeneans Licht zerren zu lassen. Still und bleich schaute sie auf ihre Hände. Jetzt lag es an den beiden Männern, ob sie Frieden schlossen oder den Kampf weiterführten. Egal wie sie sich entschieden, sie war zu erschöpft, als dass es ihr noch wichtig gewesen wäre.
    „Ich habe dich stets beneidet“, begann Preston abwesend. „Dir fiel immer alles so leicht. Vance war schon schwer zu erreichen, aber du … wenn du anwesend warst, wurde ich unsichtbar. Alle haben nur dich gesehen.“
    Cord starrte seinen Cousin über den Tisch hinweg an. Sein Gesicht war ausdruckslos. Es war unmöglich zu erraten, was er dachte.
    Ungläubig schüttelte Preston den Kopf, als könnte er nicht begreifen, wie weit ihre Feindschaft sie gebracht hatte. Er straffte sich und sah Cord direkt an. „Mit sechzehn ging ich mit Kelly Hartland. Ich war unglaublich verliebt in sie. Du warst gerade aufs College gekommen, und für sie war das offenbar unwiderstehlich. Als sie dich an einem Wochenende zu Hause auf einer Party kennenlernte, hat sie mich wie eine heiße Kartoffel fallenlassen.“
    „Kelly Hartland? Ich kann mich kaum an sie erinnern. Ich bin ein paar Mal mit ihr ausgegangen, aber es war nichts Ernstes.“ Cord zuckte die Ach seln.
    „Für mich schon. Ich habe dich dafür gehasst, dass du sie mir weggenommen hast, obwohl du dir nichts aus ihr gemacht hast. Mit sechzehn dachte ich, sie wäre die Liebe meines Lebens. Als deine Affäre mit Judith nach hinten losging, war das ein Anlass für mich, es dir endlich heimzuzahlen. Ich bin nicht unbedingt stolz darauf, aber ich kann es eben leider nicht mehr ändern.“
    Cord holte tief Luft, und auch ohne ihn anzusehen, wusste Susan, dass ihn die Erwähnung von Judith tief getroffen hatte, weil er sich schuldig fühlte an der Art und Weise, wie man sie behandelt hatte. Dennoch konnten die beiden Männer trotz aller Geschehnisse die Blutsbande zwischen sich nicht leugnen.
    „Judith war meine Frau.“ Cords Stimme war schmerzerfüllt, als er wieder sprach. „Wir heirateten, nachdem wir von hier weggegangen waren. Ein Jahr später ist sie gestorben.“ Seine Augen schimmerten plötzlich. „Ich trage mehr Schuld als irgendjemand sonst an ihrem Tod.“ Selbst nach so vielen Jahren hatte die Bitterkeit, die er über ihren sinnlosen Tod empfand, nicht nachgelassen.
    Schweigen folgte, bis Susan die Stille nicht mehr ertragen konnte. Ohne jemanden anzusehen, schob sie den Stuhl zurück und verließ den Raum. Ihr tat das Herz in der Brust weh, aber sie konnte nicht weinen. Die Zeit dafür war vorbei.
    Matt ging sie in ihr Büro. Ihr war so kalt, dass sie das Gefühl hatte, ihr würde nie wieder warm werden.
    Dieser ganze hasserfüllte Streit wegen Frauen, die längst Vergangenheit waren. Und auch in Susans Situation lag eine gewisse Ironie. Wollten die beiden Männer sie eigentlich um ihrer selbst willen oder nur, weil der eine vom anderen dachte, er wollte sie?
    Kaum hatte sie die Tür hinter sich geschlossen, kam Cord herein. „Warum bist du gegangen?“
    „Ich fahre nach Hause.“ Ihre Beine waren wie Blei, als sie zum Schreibtisch ging, um ihre Handtasche zu holen. Sie vermied Cords Blick und versuchte, an ihm vorbeizugehen.
    Mit einem Schritt versperrte er ihr den Weg. „Ich brauche dich, Susan. Du weißt, dass ein Wechsel im Vorstand nicht einfach ist. Bis jetzt hatte nur die Familie damit zu tun, aber nun müssen eine Menge mehr Leute informiert werden. Ich brauche deine Hilfe. Du kannst mit einem Blick mehr ausrichten als viele andere mit einem Baseballschläger.“
    „Wenn ich nicht gedacht hätte, dass du das allein schaffst, hätte ich nicht für dich gestimmt“, entgegnete sie müde. „Lass mich bitte vorbei.“
    „Warum hast du überhaupt für mich gestimmt? Ich war darüber genauso überrascht wie die anderen.“ Er legte eine Hand auf ihren blo-ßen Arm.
    „Ich bin müde, ich will nach Hause“, wiederholte sie.
    Cord merkte, dass sie bleich und angespannt war und Schatten unter den Augen hatte. Obwohl sich alles in ihm dagegen sträubte, sie jetzt gehen zu lassen, sah er, dass sie am Ende ihrer Kräfte war. „Ich fahre

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