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Fuehre mich in Versuchung

Fuehre mich in Versuchung

Titel: Fuehre mich in Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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aber ich wollte ihm nicht glauben.“ Anklagend sah sie ihn an.
    Preston rutschte unruhig auf seinem Sessel hin und her. „Was sollte ich sonst denken?“, versuchte er zu erklären. „Willst du damit sagen, dass ich die Situation vollkommen falsch eingeschätzt habe?“
    „Ich weiß nicht. Ich habe keine Ahnung, wie du sie einschätzt.“ Kühl sah sie ihn an.
    Verlegen wandte er sich ab. „Sei’s drum. Ich war in New York und habe mich ein wenig umgehört. Die Preise der Blackstone-Aktien blieben trotz der Gerüchte um die Firma stabil, und ich folgerte daraus, dass jemand sie kaufte. Ich hatte früher schon einen Verdacht, aber ich wollte sichergehen. Cord hat alle Aktien aufgekauft, die auf den freien Markt kamen. Er treibt die Gesellschaft gar nicht in den Ruin, er hat uns nur dazu veranlasst, Aktien zu verkaufen, um sie selbst wieder aufzukaufen. Er bereitet eine Übernahme vor.“
    Eine Übernahme! Einen Moment lang war Susan vor den Kopf gestoßen, dann musste sie lachen. Er wollte sich nur die Aktienmehrheit sichern und Preston als Vorsitzenden der Gesellschaft ablösen? Dann war die Blackstone Company ja gar nicht bedroht!
    „Eine Übernahme? Er will nur die Aktienmehrheit?“ Lachend klatschte sie in die Hände.
    „Ich weiß nicht, was daran so lustig sein soll.“
    „Natürlich nicht! Ich war diejenige, die Aktien verkauft hat, um das Geld aufzubringen, mit dem die zweite Anleihe bezahlt werden sollte!“
    Imogene wurde blass. „Susan! Dein eigenes Vermögen!“
    Preston starrte sie an, dann fluchte er leise. „Susan, wir haben doch darüber gesprochen. Das solltest du nicht tun.“
    „Du bist getürmt und hast mich allein in dem Schlamassel sitzen lassen“, bemerkte sie. „Die Gesellschaft stand vor dem Bankrott, ich hatte keine Ahnung, dass das nur ein Spiel war! Die Aktien sind nicht alles, was ich flüssig gemacht habe!“
    „Mein Gott, das hast du getan … und er hatte gar nicht die Absicht, die Anleihe einzufordern. Er wollte uns nur panisch machen, damit wir die Aktien verkaufen. Susan, wie viel hast du verkauft?“
    „Neun Prozent.“
    „Dann hast du noch sechs. Ich habe noch elf Prozent, Mutter auch. Also insgesamt achtundzwanzig Prozent.“
    „Wenn diese Übernahme nicht gelingt, kann Cord die Anleihe immer noch einfordern“, meinte Imogene, aber Preston schüttelte entschieden den Kopf.
    „Nein, damit würde er seine eigene Einnahmequelle zerstören. Es hat von Anfang an keinen Sinn ergeben, dass er sich selbst finanziellen Schaden zufügt, nur um es mir heimzuzahlen. Als ich dann beobachtete, dass die Aktien sofort aufgekauft wurden, sobald sie auf den Markt kamen, war ich mir fast schon sicher, dass Cord dahintersteckt. Der Kerl hatte von Anfang an etwas ganz anderes als Rache im Sinn.“
    „Warum hast du mir das nicht gesagt?“, wollte Susan wissen. „Aber lass nur, ich weiß die Antwort schon. Du hast mir nicht getraut, weil ich mich mit Cord getroffen habe, und Cord hat mir nicht getraut, weil ich dir geholfen habe.“
    „Es tut mir leid“, entgegnete Preston leise. „Ich hatte keine Ahnung, dass du es so schwernehmen würdest. Ich schwöre dir, ich ersetze dir alles, was du verkauft hast.“
    Susan wischte seine Bemerkung mit einer Handbewegung fort. „Es spielt keine Rolle mehr.“ Jetzt wollte sie das Ganze nur noch hinter sich brin gen.
    „Ich habe heute Nachmittag mit Cord gesprochen“, fuhr er fort. „Morgen Vormittag werden wir vier uns treffen und darüber abstimmen, wer die übrigen Aktien auf dem Markt bekommt. Es sieht schlecht für ihn aus. Er kann sich denken, dass das Spiel vorbei ist.“
    Es war nur ein Spiel gewesen. Susan konnte es nicht fassen. Nur ein Spiel.
    Sie hatte nicht genau gewusst, wer wie viele Anteile hatte. Die Familie besaß einundfünfzig Prozent, je fünfzehn davon Preston, Vance und Imogene. Die restlichen sechs Prozent hatte Susan bei entfernt lebenden Verwandten vermutet, da sie ja von Cords Existenz früher nichts gewusst hatte. Jetzt war ihr klar, wem dieser Teil gehörte.
    Preston und Imogene hatten jeweils vier Prozent ihrer Aktien verkauft, um Cord das Geld zurückzuzahlen, das sie ihm schuldeten, das waren schon vierzehn Prozent für ihn. Susan selbst hatte neun Prozent verkauft, also hatte er dreiundzwanzig. Wenn er jetzt sechsundzwanzig hatte, hieß das, er hatte auch von den freien Aktien welche dazugekauft.
    Es war alles nur ein Zahlenspiel, sonst nichts. Die Blackstone Company war jetzt sogar stärker als vorher,

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