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Führe mich nicht in Versuchung

Führe mich nicht in Versuchung

Titel: Führe mich nicht in Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Byron
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mehrere Besucher ihre Karten hinterlassen. Jillian hatte jedoch kein Verlangen, irgendjemanden zu sehen, und Max schien es ebenso zu gehen. Er hatte keine Einwände gemacht, als sie Ripley auftrug, jedem Besucher zu sagen, dass der Herzog und die Herzogin >nicht zu Hause seien<.
    Aber als sie die tiefe Stimme ihres Bruders vernahm, der den Butler begrüßte, setzte sie sich auf und strich sich übers Haar. Damien war der einzige Mensch, den sie sehen wollte. Sie hatte ihn so sehr vermisst. Wie nervös sie gewesen war, als sie darüber nachdachte, wie sie Max dazubringen könnte, sie zu einem Besuch bei Damien zu begleiten. Sie war immer noch überzeugt, dass sie einen Weg finden würde, die Differenzen zwischen den beiden beizulegen, wenn sie erst einmal wieder alle zusammen waren.
    Aber nun war Damien hier, und das war ein gutes Zeichen. Sie hätte sich denken können, dass sich alles zum Guten wenden würde. Sie blickte lächelnd zu Max hinüber, aber der starrte mit zusammengekniffenen Augen zur geöffneten Tür, durch die Damiens tiefe Stimme drang.
    »Bitte setzen Sie den Herzog davon in Kenntnis, dass ich ihn zu sprechen wünsche«, sagte Damien mit ungeduldigem Tonfall.
    Als Jillian dies vernahm und den zurückhaltenden Ausdruck auf Maxens Gesicht erblickte, verschwand all ihre Freude mit einem Schlag.
    »Ich werde nachsehen, ob er zu Hause ist, Eure Hoheit«, sagte Ripley.
    »Ich weiß verdammt gut, dass er zu Hause ist. Entweder holen Sie ihn her oder ich werde mich selbst auf die Suche nach ihm machen.«
    Jillian sank in die Kissen zurück und fragte sich, was um Himmels willen nun wieder geschehen war.
    Bevor Ripley antworten konnte, schob Max seinen Stuhl vom Schreibtisch zurück und rief ruhig: »Ich bin hier.«
    Damien stolzierte ins Zimmer, ohne nach links und rechts zu schauen. Sein Gesicht war wutverzerrt, und er heftete seinen Blick auf Max. »Ich habe dir doch gesagt, dass ich es nicht tolerieren werde, wenn du Jillian in Bassett House zurücklässt, damit sie dort vereinsamt«, stieß er zornig hervor.
    »Ich bin hier, Damien«, sagte Jillian und erhob sich. »Wie kommst du darauf, dass Max mich in Bassett House zurückgelassen hat?«
    Damiens Gesichtsausdruck wechselte von Wut zu Erleichterung, und er trat auf sie zu und schloss sie in die Arme. »Ich wußte nicht, was ich denken sollte«, antwortete er, nachdem er einen Schritt zurückgetreten war und sie bei den Schultern packte. »Mehrere Leute haben mir mitgeteilt, dass Max wieder in London sei, aber niemand hat erwähnt, dich gesehen zu haben, und ich habe seit deiner Hochzeit nichts mehr von dir gehört. Ich dachte, wenn du in Maxens Begleitung wärst, hättest du mir sicher eine Nachricht zukommen lassen.«
    »Es tut mir leid, Damien«, sagte Jillian deren Glück von dem schlechten Gewissen ihrem Bruder gegenüber getrübt wurde. Sie war so mit den Dingen beschäftigt gewesen, die zwischen Max und ihr vorgingen, dass sie gar nicht daran gedacht hatte, wie Damien sich fühlen musste. »Wir sind gestern erst angekommen«, fügte sie hinzu, um ihn zu beruhigen. Er musste ja nicht erfahren, dass Max und sie nicht gemeinsam eingetroffen waren.
    Damien nickte und akzeptierte ihre Erklärung. »Wie ist es dir ergangen?« fragte er mit einem forschenden Blick.
    Ach habe sie noch nicht verprügelt«, sagte Max trocken, während er sich mit verschränkten Armen in seinem Stuhl zurücklehnte und mit leiser Stimme wiederholte: »Noch nicht.«
    Damien erstarrte.
    »Er zieht dich nur auf«, sagte Jillian und blickte Max stirnrunzelnd an.
    »Ich finde seinen Humor nicht besonders amüsant«, stieß Damien hervor.
    »Genausowenig wie ich deine offensichtliche Suche nach Zeichen für eine Misshandlung deiner Schwester«, schoss Max zurück.
    Jillians Blick wanderte zwischen ihrem Bruder und ihrem Mann hin und her. »Wie geht es LadyLou?« fragte sie abrupt, um das Thema zu wechseln. Sie mochten noch nicht bereit sein, ihre Streitigkeiten beizulegen, aber sie würde nicht danebenstehen und tatenlos zusehen, wie sie aufeinander losgingen.
    »Es geht ihr gut«, erwiderte Damien, und plötzlich flog ein Lächeln über sein Gesicht. »Komm zu einem Besuch nach Hause. Ich weiß, dass LadyLou dich liebend gerne sehen würde.«
    »Das würde ich auch«, entgegnete Jillian mit schlechtem Gewissen, denn sie hatte ihrer Tante seit der Hochzeit noch nicht geschrieben.
    »Dann komm mit«, sagte Damien und zog sie zur Tür.
    Jillian aber befreite sich schnell aus seinem

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