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Führe mich nicht in Versuchung

Führe mich nicht in Versuchung

Titel: Führe mich nicht in Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Byron
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Tinte, gleich, über seinen Schoss und seine Oberschenkel ergoss, sich ausbreitete, von seinen Hosen aufgesogen wurde und bis auf sein Fleisch durchsickerte. Sie spürte erneut ein Kribbeln, das über ihren Körper lief, und eine rätselhafte Hitze begann tief in ihrem Bauch zu brennen.
    Sie schüttelte dieses Gefühl ab, denn ihr Bruder nahm auf dem Stuhl gegenüber Platz, und Max ergriff im selben Moment wieder ihr Haar. Fingerspitzen glitten an ihren Schläfen entlang und strichen über die Wölbung ihrer Ohrmuschel hinweg. Sie hielt den Atem an, als sie eine heftige Bewegung in ihrem Inneren verspürte, die sich vom Herzen bis zu den Knien hinunter erstreckte. Himmel. Und sie hatte gedacht, nur ihr Nacken sei empfindsam!
    Seine Hände glitten wieder zu ihren Schläfen hinauf und über ihren Kopf hinweg. Es fühlte sich so wundervoll an, dass sie es kaum ertragen konnte. Er streichelte immer wieder über ihren Kopf hinweg, als genieße er es ebenso wie sie.
    Damien nippte an seinem Glas. »Max und ich haben die >Majestäten< letzte Woche gesehen.«
    Die Bemerkung ihres Bruders riss sie aus ihrer eigenartigen Stimmung. Sie selbst hatte ihren Vätern diesen Spitznamen gegeben, als sie zwölf Jahre alt gewesen war.
    Wie immer weckte er ihre Befürchtungen, denn es bedeutete, dass ihre Freiheit damit wieder einmal vorüber war. Wenn ihr Vater zugegen war, sah sie sich ständig seinem prüfenden Blick ausgeliefert. Es war schon schlimm genug, dass er jede ihrer Bewegungen während der Saison beobachten würde. Aber der Gedanke daran, dass er auch schon in den Monaten vorher ein Auge auf sie haben würde, war ihr unerträglich.
    »Ist es nicht noch ein wenig zu früh für die Majestäten, um nach London zurückzukehren?« fragte sie.
    »Offenbar sind sie die ganzen Partys und Jagdgesellschaften leid«, erwiderte Damien sarkastisch.
    »Die Saison beginnt erst in einigen Monaten. Da werden sie sicherlich nicht die ganze Zeit über in London bleiben.« Sie konnte sich das überhaupt nicht vorstellen. Der Herzog von Westbrook würde sicherlich die Etikette wahren und sie bei Hofe vorstellen, aber es war ganz und gar nicht seine Art, länger zu verweilen, wenn er seine Pflicht erst einmal erfüllt hatte.
    »Nein, Sie wollten nur so lange in der Stadt bleiben, bis die Yacht überholt ist«, erklärte Damien.
    Ihr schwante etwas. »Sie wollen also wieder in See stechen«, sagte sie.
    »Inzwischen dürften sie schon längst wieder auf hoher See sein«, verbesserte sie Max. »Sie nahmen mit Hogarth und Riley an einer Wettfahrt teil.«
    »Wer weiß, wo sie landen werden«, fügte Damien hinzu. »Sie rechnen damit, erst wieder zurückzukehren, wenn die Saison beginnt.« Damien starrte auf die bernsteinfarbene Flüssigkeit in seinem Glas hinab. »Und nach deinem Debütantinnenball werden sie direkt nach Griechenland abreisen. Ich selbst soll dich während der Saison beaufsichtigen.«
    »Ich verstehe«, sagte Jillian seufzend.
    »Ist das solch eine Überraschung für dich?« erkundigte sich Damien.
    »Nein«, gestand sie ein, »es ist vielmehr eine Erleichterung.« Maxens Hand bewegte sich auf die Mitte ihres Rückens zu. Sie fühlte, wie er ihre Haare geschickt in drei Partien teilte. Er hat mit Sicherheit einige Übung, dachte sie verärgert.
    Damien lehnte sich in seinem Stuhl zurück und kreuzte seine Fußknöchel. »Ich hatte schon Angst, du wärst enttäuscht.«
    »Vielleicht ein bisschen. Aber jetzt kann ich die Saison genießen, ohne mir darüber Gedanken machen zu müssen, ob mich Vater wohl bei der erstbesten Gelegenheit verheiratet.«
    Maxens Hand verharrte bewegungslos auf ihrem Haar. »Großer Gott. Er spielt bestimmt noch nicht mit dem Gedanken, dich in naher Zukunft zu verheiraten. Du bist doch noch ein Kind.«
    Jillian erstarrte. Ein Kind. Sie blickte unwillkürlich an sich hinab. War Max blind? Sie war alles andere als ein Kind und ganz gewiss fühlte sie sich nicht mehr wie eins! Sie sah zu ihrem Bruder hinüber. Aber auch Damien blickte sie voller Erstaunen an. Jillian musste sich ein Lächeln verkneifen, als er einmal blinzelte, knallrot anlief und ihrem Blick auswich. Gut, zumindest ihr Bruder hatte nun endlich begriffen, dass sie wirklich kein Kind mehr war.
    Damien hob sein Glas und stürzte es in einem Zug hinunter. »Du weißt, dass ich es niemals zulassen würde, dass Vater dich so einfach mit irgendeinem Kerl verheiratet, Jillian.«
    »Ich verstehe auch gar nicht, warum ich mir überhaupt Gedanken gemacht

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