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Führe mich nicht in Versuchung

Führe mich nicht in Versuchung

Titel: Führe mich nicht in Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Byron
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erwartet.«
    »Wo ist Max?« erkundigte sich Jillian.
    » Er wartet unten.«
    »Warum um Himmels willen ist er denn nicht mit nach oben gekommen?«
    »Weil Max sich im Gegensatz zu dir durchaus bewußt ist, dass seine Anwesenheit in deinem Boudoir ungehörig ist.«
    »Das kann ich nun überhaupt nicht verstehen«, erwiderte Jillian hob ihr Kleid mit Schwung in die Höhe und stürzte los.
    »Geh langsam, Jillie«, rief Damien hinter ihr her. »Du kannst durch diese Haarsträhne, die dir ins Gesicht hängt, unmöglich etwas sehen.«
    Sie nahm seine Worte kaum wahr und eilte weiter den Flur entlang. Am Treppenabgang angekommen verharrte sie für einen Moment, um sich die Haare aus den Augen zu streichen.
    »Hallo, Pandora.«
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals, und ihre Hand erstarrte, als sie den vertrauten Bariton hörte. Ihr Blick schoss zum Fuße der Treppe, wo Max breitbeinig stand, die Hände in die Hüften gestemmt, und lächelnd zu ihr aufblickte.
    Damien war ein gutaussehender Mann, aber Max sah einfach überwältigend aus. Er erinnerte sich an einen Löwen - groß und breitschultrig schien er seine Umgebung zu beherrschen. Sein dichtes, goldenes Haar und seine saphirfarbenen Augen nahmen ihr den Atem. Für sie war er der attraktivste Mann auf dieser Welt.
    »Max«, rief sie und polterte in einer überaus undamenhaften Art und Weise die Treppe hinunter. Als sie die untersten drei Stufen erreicht hatte, sprang sie in die Luft. Sie war sich vollkommen sicher, dass er sie fangen würde. Und das tat er auch. Er schloss sie in seine Arme, als wiege sie nicht mehr als eine Feder, presste sie an seine Brust und schwang sie herum. »Es will mir wie eine Ewigkeit vorkommen, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben«, sagte sie.
    »Es waren doch nur drei Monate«, entgegnete Max und setzte sie auf dem Boden ab. Er griff nach ihrem Haar und zog an einer glänzenden, schwarzen Locke. »Was hast du denn nur wieder angestellt? Dein Haar sieht grässlich aus.«
    Jillian zuckte die Schultern. »LadyLou wollte mir eine neue Frisur verpassen. Es hat nicht funktioniert.«
    »Das will mir auch so scheinen«, sagte Damien, der hinter ihr die Treppe hinunterkam. »Was ist denn so schlimmes an deinen Zöpfen?«
    Jillian warf Damien einen Blick über ihre Schulter zu. »Zöpfe sind etwas für Schulmädchen, nicht für Damen, die ihren Debütantinnenball feiern. Ich bin siebzehn Jahre alt, weißt du.«
    »Was, so alt schon?« zog sie Max auf, als sie sich ihm wieder zuwandte. »Ich habe mich gerade erst daran gewöhnt, dass meine Pandora alle neuen Zähne hat.«
    »Wie kannst du sicher sein, dass sie Zähne hat?« erkundigte sich Damien. »Ich sehe bloß Haare.«
    »Das liegt daran, dass du auf meinen Hinterkopf siehst«, erwiderte Jillian. Sie wirbelte herum und warf ihm ein übertrieben breites Lächeln zu. »Wie du siehst, habe ich nicht nur alle Zähne, sondern auch Augen und eine Nase.«
    »Das hast du in der Tat«, erwiderte Damien, ergriff ihre Hand und legte sie in seine Ellenbeuge. »Sollen wir uns in den Salon zurückziehen? Ich habe das Bedürfnis, mich bequem hinzusetzen. Die Kutschfahrt war abscheulich.«
    Jillian schüttelte den Kopf und strich sich eine widerspenstige Locke aus dem Gesicht. »Clancy muss sich erst um mein Haar kümmern. Ich werde Euch in ein paar Minuten Gesellschaft leisten.«
    »Mach dir darum keine Gedanken«, entgegnete Damien, der ihre Hand nicht losließ. »Ich kann es flechten, während wir uns unterhalten.«
    Jillian zog zweifelnd eine Augenbraue in die Höhe. »Weißt du denn, wie das geht?«
    Damien zuckte die Schultern. »Es kann nicht viel schwieriger sein, als die Zöpfe einer Dame zu lösen.«
    »Woher weißt du denn, wie man die Frisur einer Dame löst?«
    Ein leichter Rotton wanderte an Damiens Hals hinauf, und er blickte schnell zu Max hinüber.
    »Da hast du dich aber schön verplappert, nicht wahr?« sagte Max kichernd.
    »Erzähl schon«, rief Jillian. »Gibt es eine Dame in seinem Leben, die ihm viel bedeutet?«
    »Nein«, antwortete Max und legte ihre andere Hand in seine Armbeuge. »Damien hat bei einer Dame in Not den Kavalier gespielt.«
    »Und was für einen Dienst erweist man einer Dame, bitte sehr, indem man ihre Frisur löst?« erkundigte sich Jillian, während sie Arm in Arm auf den Salon zugingen.
    »Da du ja offenbar genau weißt, was sich zugetragen hat, Max, solltest du die Geschichte erzählen«, sagte Damien.
    »Also gut«, Max tätschelte Jillians Hand. »Erinnerst du

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