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Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe

Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe

Titel: Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bryan
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Wahrscheinlich macht es Leander Spaß, ein paar junge Leute um sich zu haben. Aber du hast recht, außer bei den Jagdgesellschaften sind eine ganze Menge Ausländer dabei, und manche sind für meinen Geschmack ein bisschen zu flott. Liegen gar nicht auf meiner Linie und auch nicht auf der von Alice. Sie hat so etwas … so etwas wunderbar Englisches an sich!«
    »Zum Glück ist sie nicht nach ihrer Mutter geraten. Nein, Alice ist ein feiner Kerl. Natürlich soll sie den Schmuck der Fairfax’ haben und ich würde euch beiden liebend gern dieses Haus hier überlassen. Alice’ Mutter wird ihr Gesellschaft leisten, wenn du auf See bist, und ich habe in London so viel Komiteearbeit zu erledigen,dass es für mich viel praktischer wäre, in der Wohnung in Knightsbridge zu wohnen. Ehrlich gesagt wünsche ich mir schon ewig, dorthin ziehen zu können.«
    Penelope hob gebieterisch die Hand, als Richard versuchte zu protestieren. »In meinem Alter brauche ich Ruhe und Frieden, wenn ich mich einen ganzen Tag lang bemüht habe, Kabinettminister zur Vernunft zu bringen. Ein leckerer Cocktail, ab und zu ein kleines Dinner mit Freunden, vielleicht ein Abend in der Oper oder im Theater. Hier auf dem Land war es mir immer ein bisschen zu ruhig. Ich muss etwas
tun
, Richard! Außerdem werdet ihr schon bald die Etage mit den Kinderzimmern brauchen. Ehe ihr euchs verseht, seid ihr von Kindermädchen umgeben und in der Eingangshalle stehen Kinderwagen, schrecklich chaotisch, aber die liebe Alice wird das wunderbar hinbekommen.«
    »Ja, Mama ist ganz gewiss einverstanden.« Richard ließ Penelopes Ring auf Alice’ Finger gleiten. Alice streckte den Arm aus und gemeinsam bewunderten sie, wie er im Sonnenlicht glitzerte. »Bisschen groß für dich, Liebling, finde ich. Ich nehme ihn mit zu Asprey, wenn mein Urlaub zu Ende ist, dann können sie ihn neu fassen und passend machen«, sagte Richard. Widerstrebend sah Alice zu, wie er den Ring wieder in das Kästchen legte. Er grinste und drückte sie kurz an sich. »Guck nicht so verdrießlich. Ich sorge dafür, dass sie ihn ganz wunderbar fassen, versprochen! Sobald ich wieder da bin, legen wir den Hochzeitstermin fest.«
    Wieder da? »Gehst du fort?«, fragte Alice.
    »Ich werde ziemlich oft unterwegs sein, aber als Ehefrau eines Seemannes wirst du dich daran gewöhnen, Liebling. Und ich werde immer zu dir zurückkehren. Der Gedanke, dass du auf mich wartest, macht mich unsagbar glücklich.«
    Ein kleiner wohliger Schauer überlief Alice, als Richard »Ehefrau« sagte. »Ich werde
heiraten
!«, dachte sie ungläubig. »Wohin fährst du?«
    »Ich bin für eine Mission nach Washington abgestellt. Präsident Roosevelt, du weißt schon. Die Situation in Deutschland. Dann reise ich in den Vereinigten Staaten herum und rede mit Fabrikanten,die geschäftliche Verbindungen nach Europa haben. Nächsten Monat fahren wir los und reisen dann wahrscheinlich von New Orleans aus zurück. Unsere Verlobung muss doch nicht so lang dauern, oder?«, fragte er und zog sie in seine Arme.
    Alice wurde fast ohnmächtig bei seinem Kuss. »Nein«, murmelte sie schwach gegen seine Schulter, als er schließlich aufhörte, sie zu küssen und sie wieder reden konnte.
    Um sich warmzuhalten, marschierten sie in flottem Schritt weiter, bis sie eine Anhöhe erreichten, von der aus sie in der Ferne die Küste und das schimmernde Meer sehen konnten.
    »Ich bin so gern hier«, sagte Alice. »Vater und ich sind immer … ich wünschte, er würde noch leben und könnte uns trauen. Es hätte ihn so glücklich gemacht!« Ihre Stimme klang wacklig. »Wir sind immer hierher gewandert«, fuhr sie fort, »und er hat mir Geschichten über die Dinge erzählt, die sich an der Küste zugetragen haben. Ein alter Mann, der im Sterben lag, hat Vater einmal erzählt, dass es einen Schmugglertunnel gab, der in ein Grab auf dem Friedhof mündete.«
    »Stimmt das?«
    »Der alte Mann behauptete es jedenfalls. Er war als Junge selbst unten gewesen. Vater hatte ein altes Buch über Schmuggler in seinem Arbeitszimmer, ein privater Druck, glaube ich. Er hatte es in einem alten Buchladen in Lewes aufgestöbert. Darin befand sich sogar eine Karte, auf der diese Tunnel eingezeichnet waren, doch sie war nicht besonders genau. Aber Vater hat versucht, mit ihrer Hilfe herauszufinden, wo die Tunnel verliefen, und er glaubte tatsächlich, dass er einen gefunden hätte. Es gab ein paar furchterregende Geschichten über einen Schmuggler namens Black Dickon,

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