Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe

Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe

Titel: Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bryan
Vom Netzwerk:
versuchte, einen Schrank an die Trennwand zu schieben. »Wenn ihr zwei diese Seite nehmt, seid ihr hinter diesem Ding hier ungestört. Außerdem habt ihr ein großes Fenster und einen schönen Ausblick auf die Downs. Bernie wird staunen, wenn er wiederkommt und alles schon hergerichtet ist – auch wenn Frances auf der anderen Seite wohnt. Bestimmt stopft sie sich ein Kissen um die Ohren.«
    »Wirst du wohl diesen Schrank da stehen lassen, du in deinem Zustand!« Elsie packte ihre Freundin am Arm und setzte sie auf eine Matratze.
    Evangeline trug nun einen Kittel, den Tanni ihr genäht hatte. Sie klopfte sich auf ihren Bauch, der immer runder wurde. »Das Baby fängt an, wie verrückt zu treten. Richard hat es gespürt, als ich letzte Woche im Krankenhaus war. Und er hat sogar beinahe gelacht. Ich bin so froh, dass ich es ihm erzählt habe. Es war nicht richtig von den Ärzten, mir das zu verbieten. Richard fühlt sichganz anders, das Baby macht solch einen Unterschied … Es zieht sich zu, meinst du nicht? Für heute ist Regen vorhergesagt.« Evangeline war zwischen Glück und Sorge hin- und hergerissen. Wer war der Vater des Babys?
    Elsie lehnte sich aus dem Fenster. »Vielleicht. Ein bisschen. Ich hasse diese Warterei. Es ist Monate her und zweimal hatten wir falschen Alarm. Sind den ganzen Weg durch diesen verdammten Tunnel gegangen und dann war keiner da. Und wir haben keine Ahnung, wo die Kinder sind. Wir wissen nur, dass sie abhauen konnten, bevor die Deutschen kamen und die beiden alten Leute erschossen haben, bei denen sie lebten. Diese Mörder! Ich wünschte, wir würden endlich was hören, damit wir wissen, na ja, ob sie noch leben …«
    »Ich wünschte, wir müssten nicht mit ihnen in einem kalten Gang voller Fledermausmist hocken, während wir auf Bernie und das Auto warten.«
Und ich wünschte, ich wüsste, wer der Vater meines Babys ist.
    »Evangeline, das ist doch harmlos im Vergleich zu dem, was sie schon alles durchgemacht haben.«
    »Ja, wahrscheinlich hast du recht. Es wäre ja nicht so schlimm, wenn Tanni sie sehen könnte, aber Schwester Tucker besteht darauf, dass sie im Bett bleiben muss, bis das Baby kommt. Es kommt mir nur so grausam vor. Die armen Kinder werden überhaupt nicht wissen, was los ist. Sie werden sich zu Tode fürchten. Dann müssen sie sich im Auto unter einer Decke verstecken und in London warten noch mehr Fremde auf sie. Aber wir können nicht riskieren, dass sie jemand sieht.«
    »Wenigstens weiß Tanni dann, dass sie in Sicherheit sind, und irgendwann wird sie sie sehen. Das ist die Hauptsache.«
    »Hallo, seid ihr da oben?«, rief Alice vom Fuß der Treppe. Sie klang, als wäre sie außer Atem.
    Evangeline und Elsie sahen nach unten. »Wir räumen um. Gibt’s was Neues?«
    Alice lief die Treppe hoch. »Die Arbeiter machen gerade eine Teepause.« Trotzdem senkte sie die Stimme. »Rachel hat geradeangerufen. Sie hat wieder die Nachricht bekommen, dass die Zwillinge unterwegs sind.«
    »Wirklich? Das hat sie schon zweimal durchgegeben und jedes Mal stimmte es nicht.«
    »Diesmal ist es sicher. Der Maquis vor Ort hat sie dort abgeholt, wo sie den Sommer über versteckt waren.«
    »Direkt unter den Augen der Deutschen«, meinte Evangeline unruhig. »Wir haben es mit ein paar ziemlich rauen Burschen zu tun und wissen nicht, ob wir uns auf sie verlassen können. Der Colonel von der Résistance, den Frances und ich in London getroffen haben, konnte es zuerst nicht glauben und dann wurde er wütend, weil wir wollen, dass sie zwei Kinder über den Kanal bringen. Ob wir sie für Kindermädchen halten würden, hat er gefragt. Er hat es rundheraus abgelehnt, bis Frances ihm ein paar ihrer Schmuckstücke gezeigt und gesagt hat, dass sie ihnen noch mehr davon gibt, wenn die Zwillinge da sind. Dann hat er es sich anders überlegt, aber er hat uns gewarnt. Die Männer, die er kennt, würden die Zwillinge sich selbst überlassen, wenn sie selbst in Gefahr gerieten. Er hat Frances mit Champagner zugeschüttet, den er unter der Hand gekauft hat, weil er gehofft hat, dass sie schließlich doch mit ihm nach oben gehen würde, also hat sie ihm gesagt, dass sie diesen Teil der Abmachung erst erfüllt, wenn die Kinder hier sind. Das hat gewirkt.«
    »Hat er gesagt, wie sie die Mädchen an die Küste bringen wollen?«
    »Darüber wollte er nicht viel sagen, man konnte ihm ansehen, dass ihm die ganze Sache nicht gefiel. Er rief ein paar Freunde zu sich und denen gefiel sie auch nicht. Sie

Weitere Kostenlose Bücher