Fünf Freunde 3 - Das Buch zum Film
»Nein, alles okay«, versicherte er. »Ãbrigens: Deine Schuhe sind echt cool. Stehen dir super.«
Er nickte erwartungsvoll, aber Joe blickte nur verwirrt auf ihre schlammverkrusteten Boots. Von den Schuhen selbst war unter der dicken Schicht aus Matsch kaum etwas zu erkennen.
Den anderen war diese kleine Szene nicht entgangen und George seufzte lautlos.
»Ich sag jetzt nicht, was ich denke«, flüsterte sie in Richtung von Julian und Anne. »Aber hoffentlich passiert hier nicht gerade, was ich denke.«
Julian schüttelte kaum sichtbar den Kopf. »Ich befürchte, es passiert hier gerade genau, was du denkst.«
Anne stemmte die Hände in die Seiten. »Ihr meint, Dick hat sich ⦠Niemals!«
Dann beobachteten die drei, wie Dick über einen kleinen Felsen kletterte und dann der sportlichen Joe, die sich bisher wie eine Gazelle durch den Wald bewegt hatte, die Hand reichte, um ihr hinüberzuhelfen.
Julian machte ein wichtiges Gesicht und sprach im Flüsterton weiter. »Wie würde Dick dieses Phänomen erklären? Wenn die Hormone verrücktspielen, setzt schon mal das Gehirn aus.«
Dann hörten sie, wie Joe meinte, das schaffe sie schon selbst. Dick stammelte daraufhin: »Klar. Warum nicht? Ich meine, nur weil du ein Mädchen bist? Du machst das auch echt gut â¦Â«
Julian nickte bestätigend. »Sag ich doch. Hormone. Gehirnaussetzer. Eindeutig!«
»Okay, ihr habt recht!«, stöhnte Anne. »Oh mein Gott!«
Julian zog ein groÃes Stofftaschentuch aus der Hosentasche, um sich damit den Schweià von der Stirn zu wischen. »Puh, ganz schön anstrengend ⦠Und diese Luft â¦Â«
»Hey, an deiner Kondition müssen wir aber mal was machen«, frotzelte George und schubste ihn wieder auf den Weg, denn Joe hatte sich soeben wieder an die Spitze gesetzt und lief entschlossenen Schrittes los.
Dick blickte ihr wie in Trance hinterher.
Julian holte tief Luft. Für einen Moment wurde ihm schwindelig, aber er wollte sich keine BlöÃe geben. So als groÃer Bruder.
Er konzentrierte sich auf die Fersen von Dick, der vor ihm lief, und stapfte ihm hinterher. Immer bergauf. Schnell begann er, heftig zu schnaufen.
Als er die Hand hob, um nach dem Schultergurt seines Rucksacks zu greifen, durchzuckte ein hefti ger Schmerz sein Handgelenk. Erschrocken erkannte Julian, dass es bereits stark angeschwollen und feuerrot war.
Endlich hatten sie die Spitze der Anhöhe erreicht und Julian lieà sich auf einer groÃen Wurzel nieder. Für einen Moment musste er die Augen schlieÃen. Der Schwindel war wieder da.
»Hey, was ist das denn?« Dick stieà ihn an.
Julian öffnete die Augen und sah, dass Dick auf sein Handgelenk zeigte.
In einem Reflex zog Julian die Hand hinter den Rücken. »Ach, nichts.«
Julian blickte in die Runde. Auch die anderen schienen inzwischen ziemlich erschöpft zu sein. Also war das wohl nichts Beunruhigendes, dass es ihm ebenso erging. Es war halt nicht sein Tag.
Und dann sprach Joe die erlösenden Worte. »Wir sollten uns einen Platz suchen, wo wir unser Nachtlager aufschlagen können. Es wird nämlich gleich dunkel. Und das geht hier ratzfatz. Als würde einer einen Schalter umlegen.«
Dick erklärte ihnen, dass das an der Nähe zum Ãquator läge, aber die anderen interessierte das nicht besonders. Sie fanden Joes Plan gut und machten sich auf die Suche nach einem geeigneten Platz.
Julian raffte sich mit Mühe auf und folgte der Gruppe als Letzter.
Dieser verdammte Schwindel, dachte er. Warum muss das auch so schwül sein!
Zum Glück dauerte es nicht lange, bis Joe eine kleine ebene Fläche entdeckte, die nach einer Seite offen, auf der andern Seite aber durch eine niedrige Felswand geschützt war.
Julian war froh, dass George und Dick sich freiwillig dazu bereit erklärten, sich um das Lagerfeuer zu kümmern â eine Möglichkeit mehr für Dick, Joe zu demonstrieren, was er alles draufhatte. Dass Anne gern dafür sorgen wollte, dass sie nun alle etwas in den Magen bekamen, war klar. Das war ihr Ding!
Niemand schien etwas dagegen einzuwenden zu haben, dass Julian sich einfach nur in seine Decke wickelte, sich ausruhte und abwartete.
Denn genau wie Joe es angekündigt hatte, wurde es von jetzt auf gleich dunkel.
Aber da war das Feuer schon entfacht und die Flammen züngelten tanzend Richtung Himmel.
Es war ein gutes
Weitere Kostenlose Bücher