Fünf Freunde 3 - Das Buch zum Film
anfangen.«
Timmy setzte sich ganz gerade hin und hob eine Pfote, weil er verstanden hatte, dass es auch um ihn ging.
Joe lachte.
»Lass mich das mal machen«, sagte sie zu George. »Ich werde eh nicht schlafen können. Ich bin viel zu aufgeregt.«
Sie hatte kaum die letzte Silbe gesprochen, da rief Dick wie aus der Pistole geschossen: »Dann halte ich mit dir Wache. Dann brauchst du das nicht allein zu machen.«
Anne und George verdrehten die Augen. Dick, dieser Gockel! Und als Joe sich damit einverstanden erklärte, konnten sie an seinem Gesichtsausdruck ablesen, dass er gerade das glücklichste Lebewesen dieses Dschungels war.
Bald darauf hatte Anne sich in ihre Decke gekuschelt und freute sich, dass Timmy sich zu ihr gelegt hatte. Das gab ihr ein Gefühl von Sicherheit und auÃerdem war er so schön flauschig!
Sie horchte auf die Geräusche des Dschungels, die jetzt, da es dunkel war, andere waren als am Tag. AuÃerdem waren sie jetzt intensiver. Die Tropfen, die von einem Blatt auf ein anderes tropften, kleine Tiere, die durch das Dickicht schlichen, Rufe von Vögeln, die sie sicher noch nie zuvor gesehen hatte. Anne rückte noch dichter an Timmy heran und horchte auf Georges regelmäÃiges Atmen.
Schläfrig wandte Anne den Blick Julian zu, der ein Stück von ihr entfernt lag. Er schlief unruhig und im Mondlicht sah sie den Schweià auf seiner Stirn glänzen.
Hoffentlich geht es ihm morgen wieder gut, dachte Anne.
Joe und Dick hatten sich dort, wo der Platz sich zum Dschungel hin öffnete, an den Rand des Nachtlagers gesetzt, mit dem Rücken zum Feuer, damit die Augen sich besser an die Dunkelheit gewöhnten und durch die hellen Flammen nicht irritiert wurden.
Schweigend starrten sie in den dichten Urwald, der vom Mondlicht sphärisch glänzte.
Wie ein Zauberwald, dachte Joe, aber sie behielt den Gedanken für sich. Es war ein seltsames Gefühl, dass Dick neben ihr saÃ. Es war schön und beruhigend und lästig zugleich. Dick wusste offenbar nicht, was er mit ihr reden sollte, und hielt deswegen den Mund. Darüber war Joe froh. Es war besser, einfach so beieinanderzusitzen und den Gedanken nachzuhängen â¦
Es wunderte Joe nicht im Geringsten, als Dick schon bald schlafend zur Seite kippte â wobei er nicht einmal aufwachte.
Joe schenkte ihm ein mildes Lächeln und wünschte sich, sie selbst könnte in diesem Gefühlschaos auch solch eine tiefe Entspannung finden.
Aber es ging um das Schicksal ihres Dorfes!
Amüsiert beobachtete sie, wie Dick im Traum offenbar das Abenteuer seines Lebens durchlebte. »Ah, wilde Tiere!«, stöhnte er und reckte im Schlaf die Fäuste in die Luft, um unsichtbare Gegner auÃer Gefecht zu setzen. »Ein Mann geht seinen Weg ⦠Dick Kirrin. Hab keine Angst, Joe, ich werde dich retten â¦Â«
Dann stellte Joe fest, dass Dick sie offenbar erfolgreich verteidigt haben musste, denn er verstummte und schlummerte friedlich weiter.
Sie langte nach der Decke, die er weggestrampelt hatte, und deckte ihn zu.
Du hast es gut, Dick, dachte sie bei sich. Schlaf gut.
Kapitel 7
Was mochte der neue Tag wohl bringen? Gähnend reckte George die Glieder, kroch verschlafen aus ihrer Decke und lieà den Blick über das wunderbare Paradies wandern. Langsam gab der Morgennebel den Blick frei auf die riesigen Bäume, von denen die Geräusche des Urwalds herüberdrangen. Auch George musste feststellen, dass es hier viel leiser war, als sie es sich vorgestellt hatte. In ihrer Fantasie war der Dschungel immer erfüllt gewesen von Affengekreische und Vogelrufen.
Dennoch musste da ein Geräusch zu ihnen herübergedrungen sein, das sie selbst überhört hatte. Timmy aber hatte es beunruhigt.
Der Hund ging in Hab-Acht-Stellung, das Nackenfell gesträubt, und knurrte lautlos, so als wollte er sagen: Es droht Gefahr, aber ich bin leise, um uns nicht zu verraten.
Im selben Augenblick war George klar, dass es jetzt nicht die Zeit war, dieses Naturschauspiel zu bewundern. Sie musste die anderen wecken, und zwar schnell!
»Alles gut, Timmy, ich habe dich verstanden«, flüsterte George, während sie die Hand über den Rücken des Hundes gleiten lieÃ. Und da hörte sie es auch: ein verräterisches Knacken!
Kurz darauf hatten sie ihr Lager geräumt.
Eilig hasteten sie den Pfad weiter. Im Laufen schulterten sie ihre Rucksäcke. Es ging ein wenig
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