Fünf Freunde 3 - Das Buch zum Film
war heilfroh, jetzt ging es also wieder langsamer weiter.
»Wo müssen wir lang?«, fragte George Dick.
»Keine Ahnung«, sagte er und wandte sich an Joe. »Du hast doch den Kompass.«
Aber Joe schüttelte den Kopf. »Nein, du hattest ihn zuletzt.«
Erschrocken betastete Dick seine Hosentaschen. Verflucht!
Er brauchte nichts zu sagen. Sein Blick verriet den anderen die schlimme Wahrheit. Er hatte den Kompass verloren!
Und damit nicht genug! Kurze Zeit später hörten sie Schritte.
Ein Felsen bot den Freunden ein gutes Versteck. Von dort aus konnten sie beobachten, wie auch Nick und Cassi und Hugo an der Furt eine Rast einlegten.
Zu ihrer groÃen Enttäuschung hielt Cassi tatsächlich den Kompass in der Hand. Sie hatten ihn also gefunden.
Dick hatte ein schlechtes Gewissen. Er fühlte sich in der Verantwortung, den Kompass wiederzubeschaffen. SchlieÃlich hatte er ihn auch verloren.
»Okay«, sagte er. »Ich habe einen Plan. Ich lenke die beiden ab, dann könnt ihr euch den Kompass schnappen.«
Aber George winkte gleich ab. »Keine gute Idee. Du weiÃt doch, Cassi hat eine Pistole.«
»Und was machen wir stattdessen?«, fragte Anne mit weinerlicher Stimme.
Da stieà Joe sich vom Felsen ab und duckte sich. »Behaltet die beiden im Auge«, bat sie die Freunde und verschwand auf leisen Sohlen. Sie machte Dick ein Zeichen, mit ihr zu kommen. »Hilfst du mir?«
Die Frage musste sie Dick nicht zweimal stellen. Schon war er hinter Joe her gehuscht, fragte sich aber sogleich, ob das ein Fehler gewesen war, als er nämlich sah, wie Joe nach einer giftgrünen Schlange griff, die sich auf einem dicken Ast entlangschlängelte.
Erschrocken wich Dick einen Schritt zurück. »Was machst du denn da?«
Joe hatte die Schlange geschickt hinter dem Kopf gepackt, sodass das Reptil sie nicht beiÃen konnte. Eine metallic-blaue Zunge züngelte aus dem Maul.
Dick starrte die Schlange an, fasziniert und ängstlich zugleich.
»Reià mal zwei von den Beeren da ab«, bat Joe und wies mit dem Kinn auf einen Busch, der neben Dick stand.
Dann stopfte Joe die Beeren unter Dicks faszinierten Blicken eine nach der anderen der Schlange zwischen die Zähne. »Schon mal was von Schlangengift gehört?«
Dick nickte eifrig. »Ophiotoxine. Natürlich.«
»Das Gift dieser Schlange führt zu einer zwanzigminütigen Lähmung«, erklärte Joe sachlich.
»Du meinst zu einer neuromuskulären Paralyse?«, hakte Dick nach.
Joe stutzte kurz. »Wie auch immer ⦠Eine Beere in den Mund und die beiden sind auÃer Gefecht.«
Dick durchschaute Joes Plan noch nicht ganz. »Und wie willst du die beiden dazu bringen, die Beeren zu essen?«
Aber Joe grinste Dick nur schelmisch an. Auch dafür hatte sie schon einen Plan.
Gerade beobachteten George, Anne, Julian und Timmy, wie Cassi den Kompass zärtlich streichelte. Durch das Rauschen des Wassers konnten sie Cassi sagen hören: »Der Schatz wird mir das Leben ermöglichen, von dem ich schon immer geträumt habe.«
Oh, du Einfältiger, dachte George und verdrehte die Augen, als Nick Cassi erstaunt fragte, ob sie nicht meinte, der Schatz würde ihnen beiden ein neues Leben ermöglichen. Du wirst diese hinterlistige Tussi nie durchschauen.
Und Cassi hatte Nick auch ruck-zuck wieder beschwichtigt, indem sie ihm ein falsches und süÃliches Lächeln schenkte.
Erleichtert lachte Nick auf und in diesem Moment passierte es. Etwas flog ihm in den weit aufgerissenen Mund, er schluckte und im selben Augenblick verharrte er wie versteinert in der Bewegung.
Erschrocken wandte Cassi den Blick zum Wasser, wo Joe mit einem Blasrohr vor dem Mund aufgetaucht war, und schrie. Ein Fehler, wie sie sofort spüren musste. Joe hatte das Ãberraschungsmoment genutzt. Cassi schluckte. Und erstarrte.
»Krass, ich glaube, die sind gelähmt!«, rief Julian. Er konnte seinen Augen kaum trauen. »Joe ist echt der Hammer!«
»Kommt, jetzt aber los!«, rief George.
Aber Dick und Joe waren es, die noch einen Moment brauchten.
Als sie sich aus dem Wasser erhoben, fanden sich für einen kurzen Moment ihre Blicke. Diesem Mädchen so nah zu sein, war ein Gefühl, dass Dick gerade nicht einzuordnen wusste. Er schüttelte sich das Wasser aus dem Gesicht. Er konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden und sie hielt diesem Blick stand. Sagen konnte er
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