Fünf Freunde 3 - Das Buch zum Film
Vogelnest, während die Nadel unruhig zuckte, mal nach links, mal nach rechts.
»Ich glaube â¦Â«, begann George und machte vorsichtig einige Schritte in Richtung Felswand, vor der wie eine zerfetzte Gardine einige Lianen herabhingen. Und auf einmal begann die Nadel, sich wild im Kreis zu drehen.
»⦠wir sind da!«, vollendete Joe den Satz.
»Hier?« Anne schaute sich ungläubig um. »Hier ist doch gar nichts.«
»Puh! Ehrlich gesagt bin ich froh, dass wir nicht mehr weitermüssen«, gab Dick zu, lehnte sich erschöpft gegen die Felswand und war plötzlich hinter dem Vorhang aus Lianen verschwunden!
»Dick!« Mit einem Satz war George da und schob die Lianen auseinander. Da lag Dick mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden eines schmalen Höhlengangs. Hier war Menschenhand am Werk gewesen, so viel war klar, denn der Gang war künstlich angelegt und mit dicken Holzpfeilern abgestützt worden. Doch das lag sicher schon lange zurück, wie George feststellte, denn die Balken waren alt und verwittert.
Dick zu ihren FüÃen jammerte. Sie wollte gerade die Hand ausstrecken, um ihm aufzuhelfen, da erblickte Dick Joe, die hinter George auftauchte, und rappelte sich allein auf. Amüsiert beobachtete George, wie er sich zusammenriss und sich nichts anmerken lieÃ.
»Nicht schlecht, Dick!«, lobte Joe.
Dick schenkte ihr ein schiefes Grinsen und antwortete lässig: »Man tut, was man kann.«
Aber Timmy lieà Joe und den Freunden keine Zeit zum Durchatmen. Er bellte aufgeregt und rannte hinein in den düsteren Tunnel.
Anne lief ganz am Ende der Gruppe. Ihr waren solche Abenteuer, die ins Unbekannte führten, nicht geheuer. Nur zögernd setzte sie einen Fuà vor den anderen.
Doch der Gang war kürzer, als sie befürchtet hatte, und schon nach einigen Metern fanden sie sich in einer Art Halle wieder. »Wow!«
Der Boden war in diesem Bereich mit Kieselsteinen bedeckt.
»Seht euch das an, Leute!« Joe lieà sich auf die Knie nieder und setzte den Kompass ab. Im Schein der Taschenlampen drehte die Nadel nun total durch und sirrte herum, dass es einem beim Zugucken schwindelig wurde.
»Unter uns muss der Schatz vergraben sein«, verkündete George feierlich.
Sofort lieÃen auch George, Dick und Anne sich auf die Knie nieder und fingen an zu graben. Und auch Timmy hatte seinen Spaà und buddelte wie ein Wilder, dass der Kies nur so durch die Gegend flog. So was gefiel ihm!
Nur Julian hielt sich zurück. Er lehnte sich an die Felswand, schloss erschöpft die Augen und spürte, wie die von Timmy weggefegten Steinchen an seinem Kopf vorbeischossen.
Irgendwann hatten Joe und die Freunde alle möglichen Hilfsmittel aus den Rucksäcken geholt, die ihnen das Graben erleichtern sollten, Teller und Schüsselchen aus Blech und sogar Löffel, und hatten sich weiter eifrig an die Arbeit gemacht. Munter durcheinanderplaudernd kamen sie Zentimeter für Zentimeter voran.
Doch sie wurden immer schweigsamer, und nachdem sie schon ein gutes Stück Boden ausgehoben und den Schatz immer noch nicht gefunden hatten, verlieÃen sie die Kräfte. Erschöpft lieÃen sie sich zu Boden sinken.
Anne pfefferte ihre kleine Schüssel in den Kies und zog eine Schnute. »Ich kann nicht mehr.«
Sogar Dick machte eine verzweifelte Miene. »Das gibt es doch gar nicht â¦Â«
George stützte das Kinn auf die Knie. »Was ist, wenn es diesen Schatz überhaupt nicht gibt? Vielleicht haben wir uns schlicht hinters Licht führen lassen.«
Aber das wollte Joe nicht hören. Als Einzige buddelte sie verbissen weiter. »Natürlich gibt es den! Irgendwo hier hat One-Arm-Tedd ihn versteckt.«
In all ihrem Eifer bemerkte keiner, dass Julian immer stiller geworden war. Inzwischen ging sein Atem schwer und er konnte sich nur mit Mühe wach halten.
Aber auch Dick war schweigsam geworden. Ihm ging etwas durch den Kopf, Worte, die der alte Dang Song gemurmelt hatte ⦠Etwas Wertvolles in etwas Wertlosem verstecken â¦
»Was redest du da?«, fragte George.
Auch Joe horchte auf und hielt mitten in der Bewegung inne. Sie starrte Dick an. »Dick, du bist genial!«
Ja, genau das hatte er hören wollen. Und das aus Joes Mund! Er fühlte sich geschmeichelt und lächelte Joe an. »Du auch â¦Â«, sagte er leise.
Joe kletterte aus dem Loch und griff nach einem der Kieselsteine. Einen
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