Fünf Freunde 3 - Das Buch zum Film
Köpfe aus dem Wasser reckten. »Macht schon! Er ist dicht hinter euch!«
Dick packte George bei den Armen und versuchte, sie ins Boot zu ziehen. Aber die nasse Oberfläche des Schlauchbootes war glitschig wie Schmierseife und George rutscht ab.
Sie glaubte schon, jeden Moment die scharfen Zähne des Hais spüren zu müssen, aber da wurde sie von Julian von hinten hochgeschoben.
»Los! Los! Los!« Dick umfasste mit Klammergriff ihre Arme und zog mit aller Kraft, und endlich konnte sie seitlich über die Schlauchwand gleiten.
Sofort drehte sie sich um und streckte die Hände nach Julians linkem Arm. Dick packte den rechten und gemeinsam zogen sie ihn im letzten Moment ins Boot.
Der dunkle Schatten schoss haarscharf an ihm vorbei, drehte bei und entfernte sich.
Erschöpft lieÃen sich Julian und George rücklings ins Boot fallen und zogen sich die Taucherbrillen ab.
Heftig nach Luft schnappend, mussten sie Dicks Schimpftiraden über sich ergehen lassen. »Verdammt, ich hab schon gedacht, ihr bemerkt mich überhaupt nicht. Ich hab gebrüllt wie ein Weltmeister und hab mit den Armen im Wasser rumgewedelt. Ich hab schon Panik gehabt, das Vieh frisst mich zuerst. Mann, wenn ich schon als Sicherheitsbeauftragter an Bord bleiben soll, dann müsst ihr auch auf meine Anweisung achten. Verdammt!«
»Verdammt, ja, verdammt knapp war das«, sagte George, als sie endlich wieder zu Atem gekommen war.
Da griff Julian nach einer seiner Flossen und zog sie sich vom FuÃ. »Kann man wohl sagen.«
Von der Flosse war ein Stück abgebissen!
Kapitel 3
Fassungslos starrte Anne auf die abgebissene Schwimmflosse und spürte, wie ihre Hände zitterten. »Das glaub ich jetzt einfach nicht!«
Dabei hatte ihr Strandaufenthalt so schön angefangen. Gemütlich hatte sie im Schatten an der Strandbar gesessen, in einem Magazin geblättert und sich eine Limo servieren lassen, während ihr die angenehm warme Luft über die Haut strich. Ihr blondes, langes Haar wurde von einer Spange mit einer schönen Blüte zusammengehalten. Ja, so hatte sie sich den Urlaub vorgestellt.
Nun gut, das arrogante Auftreten dieser Cassi musste man halt einfach ignorieren. Anne hatte ein bisschen Small Talk mit ihr betreiben wollen und sie auf ihre Stilettos mit den gelben Sohlen angesprochen, weil sie nämlich vermutete, dass sie von einer bestimmten Marke waren. Aber da hatte sie schon eine patzige Antwort bekommen. Natürlich sei das keine billige Kopie! Und dann hatte Cassi Anne auch noch » Kindchen « genannt. So was hatte Anne so gern wie Zahnschmerzen.
Dann allerdings war Timmy irgendwann unruhig geworden. Er war ein Stück Richtung Wassersaum gewandert und hatte zu winseln begonnen. »Timmy, auf dem Boot würde dir nur wieder übel werden. AuÃerdem ist es bestimmt total langweilig«, hatte Anne ihm erklärt.
Aber das hatte Timmy keineswegs beruhigen können, und da hatte Anne gewusst, dass etwas nicht stimmte.
Und jetzt das!
Anne zitterte immer noch. Dieser Urlaub geriet ja schon am ersten Tag zu einem Abenteuer der üblen Sorte. Nicht auszudenken, George und Julian hätten â¦
George legte ihr die Hand auf den Unterarm. »Anne, jetzt beruhige dich.«
»Beruhigen?« Anne dachte, sie hätte nicht richtig gehört. »Ihr wärt fast gefressen worden.« Ihre Stimme kippte vor Empörung beinahe.
»Na ja«, erwiderte Julian kleinlaut. »Also das kann man so nicht sagen â¦Â«
Dick war der Schock noch immer ins Gesicht geschrieben. »Doch, das kann man so sagen.«
Julian warf Dick einen genervten Blick zu. So deutlich hätte er Anne das nun auch nicht auf die Nase binden müssen. Er wusste doch, wie schnell sich ihre Schwester immer Sorgen machte!
Dick verstand. Das hatte er nicht bedacht. Schnell ruderte er zurück. »Ja ⦠aber nur fast. Ich meine, es ist ja noch mal gut gegangen. Wir sind eben doch ein eingespieltes Team.« Dick grinste breit, was ihm schwer genug fiel.
Doch Anne lieà sich nicht so schnell beschwichtigen. Sie war noch immer auÃer sich. »Und das alles nur wegen so einem blöden Wrack!«, schimpfte sie und rang die Hände.
Cassi, die gerade an den Tresen gelehnt in einem Französisch-Wörterbuch blätterte, horchte auf.
»Na ja, und dafür.« George präsentierte den anderen ihr Fundstück, das sie aus dem Wrack mit heraufgeholt hatten, und legte
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