Fuenf Freunde 53 - Fuenf Freunde und der Hexenring
»Vorhin ist einer dort hinten durch eine Bodenklappe runtergeklettert. Ich hab’s genau gesehen.«
»Und er hat dich nicht entdeckt?«, fragte Julius erstaunt.
Georg schüttelte den Kopf. »Das war, bevor ich abgestürzt bin. Ich bin mir sicher, dass Adrian auch hier gewesen ist.«
Sie erinnerte an die Schleifspuren am Tor, die sich in gleicher Form auf dem Rasen vor dem Haus am Waldrand gefunden hatten und offenbar vom Flugdrachen stammten.
Richard verzog den Mund. »Daran hätte er sich doch erinnern müssen.«
Georg tippte sich an die Schläfe. »Überleg mal, woran die da unten angeblich forschen!«
Richard riss die Augen auf. »Du meinst, die haben dieses Präparat an ihm ausprobiert?«
»Genau das glaube ich«, erwiderte Georg. »Er kann sich nicht nur an nichts erinnern, nein, sie haben seine Gedanken richtiggehend manipuliert.«
Julius schlug sich mit der Faust in die hohle Hand. »Solche Halunken!«
Im selben Moment hörten sie ein lautes Rascheln. Die Bodenklappe öffnete sich!
»Seht zu, dass ihr wegkommt!«, zischte Georg. »Es reicht, dass ich in der Falle sitze!«
Richard und Julius überlegten nicht lange und gaben Fersengeld. Gerade noch rechtzeitig, bevor ein Mann seinen Kopf durch die Luke steckte, schafften sie es, sich hinter eine dicke Buche zu flüchten.
Das ist ja der Typ, der mit uns aus dem Bus ausgestiegen ist und mich angerempelt hat!, fuhr es Richard durch den Kopf.
Georg fühlte sich hundeelend, als sie den Mann auf sich zukommen sah. Er hatte sie natürlich sofort entdeckt. Was würde jetzt mit ihr geschehen? Wenn doch wenigstens Tim bei ihr wäre!
Doch zu ihrem großen Erstaunen lächelte der Mann sie freundlich an. Er wirkte überhaupt nicht bedrohlich!
»Na, wen haben wir denn da?«, sagte er und ging in die Hocke. »Hast du dir wehgetan, Junge? Zeig mal, dein Arm blutet ja.«
Eigentlich wollte ihm Georg die Schürfwunde nicht zeigen. Was ging ihn das an! Doch etwas in seiner Art ließ sie den Arm anheben, damit er die Wunde betrachten konnte. Sie hatte es noch nicht geschafft, das Taschentuch um den Arm zu wickeln.
»Au, das sieht aber böse aus.« Der Mann verzog seine Miene. »Tja, so was passiert, wenn man zu übermütig wird beim Klettern.« Dann grinste er. »Glaub mir, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich war als Junge genauso.«
Georg war total verwirrt. War dieser Kerl denn überhaupt nicht sauer auf sie, weil sie in das umzäunte Gebiet eingedrungen war? Er fragte ja nicht mal, was sie hier zu suchen hatte! Ob Adrian doch recht hatte? War hier gar nichts Geheimes zu finden? Verbarg sich hier womöglich schlicht und ergreifend ein Bunker, der für Forstzwecke verwendet wurde? So wie es auf dem Schild stand?
»Ich...«, stammelte Georg und fasste sich an die schmerzende Stirn.
»Oh je, eine Beule hast du ja auch noch«, sagte der Mann mit besorgter Stimme. Dann griff er Georg unter den Arm. »Komm, ich helfe dir auf die Füße. Drinnen habe ich Verbandszeug. Wir wollen ja nicht, dass sich deine Wunde infiziert.«
Mit Schrecken beobachteten Julius und Richard von ihrem Versteck aus, wie Georg bald darauf mit dem Mann durch die Luke im Waldboden verschwand.
»Verdammt, was macht sie denn da!«, schimpfte Julius. »Sie läuft ja geradewegs in die Falle!«
Richard machte eine entschlossene Miene. »Julius, wir müssen jetzt einen klaren Kopf bewahren!«
Nachdem sich die Brüder kurz beraten hatten, sprinteten sie los.
Sie trafen ihre Schwester genau dort, wo sie sie zurückgelassen hatten. Anne hatte zwar versucht, mit Tim ein Stück zurückzugehen, aber der Hund hatte sich geweigert, sich auch nur einen Schritt von der Stelle zu rühren.
Außer Atem berichteten die Jungen, was geschehen war.
»Aber was sollen wir denn jetzt tun?«, rief Anne mit weinerlicher Stimme.
»Wir müssen Hilfe holen«, erklärte Julius. »Richard und ich haben auch schon eine Idee, wie wir das anstellen können. Pass auf, Richard läuft zu Rebecca und Adrian, und du kommst mit mir in den Ort. Ich erkläre dir den Plan unterwegs.«
Doch Tim machte den Freunden zunächst einen Strich durch die Rechnung. Er rührte sich nicht vom Platz.
»Tim, komm jetzt!«, befahl Julius ungeduldig. »Wir haben keine Zeit zu verlieren!«
Aber da war nichts zu machen. Tim wollte zu seinem Frauchen. Die Hochfrequenztöne hielten ihn zwar davon ab weiterzulaufen, aber nachdem er bis hierhergekommen war, weigerte er sich jetzt strikt, wieder umzukehren.
Richard machte eine wegwerfende
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