Fünf Freunde Auf Großer Fahrt
Schrank und zog zwei Planen aus Gummi und vier alte Decken hervor.
»Ich wußte ja, daß ich sie irgendwo versteckt hatte«, erklärte er. »Seid aber vorsichtig und holt euch keinen Schnupfen!«
»Oh, danke, genau das brauchen wir«, rief Julian erfreut.
»Rollt alles schnell zusammen«, befahl er den anderen. »Ich bezahle inzwischen.«
Erstaunt legten Dick, Anne und Georg Decken und Planen zusammen. Wollte Julian draußen beim Schwarzen See zelten?
Dann mußte er ja die Nachricht, die Dick gegeben wurde, für sehr wichtig halten! »Was ist denn los? Weshalb das alles, Julian?« fragte Dick, als sie wieder auf der Straße waren.
Julian sah ein wenig verlegen aus.
»Mir ist es eben plötzlich eingefallen. Ich hatte das Gefühl, daß wir unbedingt zum Schwarzen See gehe n und dort ein wenig herumschnüffeln müßten. - Wir haben ja keine langen Ferien. Ist es da nicht besser, wir nützen die Zeit und packen die Gelegenheit beim Schöpf, um ein zünftiges Abenteuer zu erleben?«
»Eine großartige Idee«, rief Georg. »Wir werden also nicht mehr weiterwandern?«
»Stimmt. Falls wir bei der Hohen Eiche nichts finden sollten, drehen wir natürlich wieder um. Sollte sich aber etwas Verdächtiges zeigen, verfolgen wir die Spur. Und ich sage euch, bei der Hohen Eiche wartet ein Abenteuer auf uns!«
»Vielleicht treffen wir dort Grete«, kicherte Anne.
»Wer weiß«, antwortete Julian.
»Ich habe die größte Lust, der Sache nachzugehen, dem Polizisten zum Trotz, der uns nur verspottet hat. Schließlich ist es ganz gut, wenn außer Grete noch jemand diese Spur verfolgt!«
»Die liebe Grete«, rief Dick.
»Ich bin schon neugierig, wer sie wohl ist!«
»Auf jeden Fall ist sie wichtig genug, daß man sie beobachtet, wenn sie wirklich die Freundin von Zuchthäuslern ist«, meinte Julian ernst.
»Hört euch jetzt meinen Plan an: Wir kaufen uns recht viel zu essen und gehen heute nachmittag zum Schwarzen See, damit wir noch vor Einbruch der Dunkelheit dort ankommen. Wir werden schon irgendwo in der Ruine Unterschlupf finden.
Morgen früh können wir zeitig aufstehen und uns überall umsehen.«
»Klingt das nicht wunderbar?« rief Dick entzückt. »So was gefällt mir! Was meinst du, Tim?«
»Wau«, stimmte Tim zu und schlug mit seinem Schwanz auf Dicks Beine.
»Falls wir aber beim Schwarzen See nichts Lohnendes finden, bringen wir die Sachen, die wir geliehen haben, wieder dem Postmeister zurück und wandern weiter«, erklärte Julian.
»Schlafen müssen wir dort aber draußen, denn wir kommen erst in der Dämmerung an.«
Sie kauften eine Menge Brot, etwas Butter und Streichwurst, auch einen großen Pflaumenkuchen, Schokolade und Kekse.
Julian holte noch eine Flasche mit Orangensaft.
»Bestimmt gibt es dort eine Quelle oder einen Brunnen«, meinte er.
»Wir können den Orangensaft mit Wasser verdünnen. So, jetzt haben wir endlich alles beieinander. Kommt!«
Da ihre Rucksäcke recht schwer waren, kamen sie diesmal nicht so schnell vorwärts. Nur Tim hatte das gleiche Tempo wie früher - aber schließlich mußte er auch nichts anderes tragen als sich selbst! Es war ein schöner Weg quer durchs Moor. Er stieg ein wenig hügelaufwärts, die Kinder hatten hübsche Ausblicke auf die herbstliche Landschaft. Sie sahen wieder Pferde auf der Koppel und eine Gruppe von Rehen, die sofort davonsprangen. Julian paßte genau auf, daß sie den richtigen Weg gingen, der von dem alten Mann auf die Karte eingezeichnet worden war.
»Wahrscheinlich kannte er den Weg so gut, weil er einst Briefträger gewesen ist und Briefe zur Hohen Eiche bringen mußte«, meinte Dick.
»Wir kommen ganz hübsch vorwärts, Jul, den halben Weg haben wir schon hinter uns!«
Die Sonne war bereits untergegangen. Die Kinder gingen schneller, denn jetzt würde es bald dunkel werden.
Glücklicherweise war der Himmel heute klar, das Zwielicht würde also länger andauern als gestern.
»Der Karte nach müßte hier mitten im Moor ein wenig Wald sein«, sagte Julian.
»Wir müssen nach Bäumen Ausschau halten!« Bald zeigte Julian nach rechts.
»Schaut, dort sind Bäume, viele sogar - ein richtiger kleiner Wald!«
»Ist das dort drüben nicht Wasser?« fragte Anne. Sie blieben stehen und schauten in die Richtung. Ob es schon der Schwarze See war? Das Wasser sah zweifellos sehr dunkel aus.
Die Kinder eilten weiter. Jetzt konnte es nicht mehr weit sein.
Tim rannte voraus. Sie liefen einen Pfad hinunter, der in einen schmalen, mit Gras
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