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Fünf Freunde Auf Großer Fahrt

Fünf Freunde Auf Großer Fahrt

Titel: Fünf Freunde Auf Großer Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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überlegen wir uns, ob wir Zeit genug haben hinzugehen.
    Wir könnten dort ein wenig herumschnüffeln. Sollte es zu weit sein, gehen wir eben erst morgen hin.«
    »Wie kannst du denn die Entfernungen berechnen?« fragte Dick eifrig.
    »Ist der Schwarze See auf unserer Landkarte überhaup t eingezeichnet?«
    »Schon möglich, wenn er groß genug ist!« antwortete Julian.
    Sie gingen wieder den Hügel hinunter und schlugen den Weg ein, der durch das Moor führte. Sobald Julian sah, daß niemand in der Nähe war, blieb er stehen, faltete eine große Landkarte auseinander und breitete sie auf dem Heidekraut aus.
    »Die Frau hat gesagt, daß die Hohe Eiche mitten im Moor steht«, erinnerte sich Julian.
    »Außerdem wissen wir, daß ein See oder Teich in der Nähe ist.« Die Kinder suchten genau die Karte ab. Plötzlich stieß Georg einen Schrei aus und tippte mit dem Finger auf eine bestimmte Stelle.
    »Schaut, hier in der Mitte vom Moor ist ein See - das muß der Schwarze See sein. Ist auch die Hohe Eiche eingezeichnet?«
    »Nein, das ist wahrscheinlich gar nicht möglich, es ist doch eine Ruine«, erklärte Julian.
    »Ruinen sind nur dann eingezeichnet, wenn sie aus irgend einem Grunde besonders wichtig sind. Diese hier wird es wohl nicht sein, ja, das ist bestimmt der Schwarze See. Was meint ihr, wollen wir einen Abstecher dorthin machen? Ich möchte gerne wissen, wie weit es ist!«
    »Wir können auf der Post nachfragen«, schlug Georg vor.
    »Früher einmal mußte doch ein Briefträger Post hingetragen haben. Er wird es schon wissen! Man kann uns dort auch den genauen Weg zeigen.«
    Sie gingen zurück ins Dorf aufs Postamt, das in einer Gemischt warenhandlung untergebracht war.
    Der alte Postmeister blickte über die Brille hinweg auf die Kinder. »Zum Schwarzen See wollt ihr? Dort ist es jetzt recht traurig, vor ein paar Jahren war es noch so hübsch.«
    »Was ist denn geschehen?« fragte Dick.
    »Das Haus ist abgebrannt«, erzählte der alte Mann.
    »Der Eigentümer war gerade abwesend. Nur ein paar Diener waren im Hause. Eines Nachts stand es in Flammen, niemand weiß, wie und warum - es ist fast bis auf den Erdboden abgebrannt. Man konnte nämlich keine Feuerspritze hinschaffen, weil nur ein schmaler Pfad zum Haus führt.«
    »Ist es nie wieder aufgebaut worden?« erkundigte sich Julian.
    Der Postmeister schüttelte den Kopf.
    »Nein, das lohnte nicht mehr! Der Besitzer ließ es völlig verfallen. Jetzt nisten Eulen und Dohlen dort und verschiedene Tiere finden Unterschlupf in den Ruinen.
    Es wirkt recht unheimlich! Einmal erzählte man, daß Lichter draußen gebrannt haben. Ich bin deshalb hingegangen, aber es war keine Spur von einem Menschen zu sehen.«
    »Könnten Sie uns den Weg zeigen? Wie lange müssen wir denn gehen?« fragte Julian.
    »Warum wollt ihr euch unbedingt eine alte Ruine anschauen?« erkundigte sich der Mann. »Oder wollt ihr gar in dem See baden?«
    »Wir möcht en gerne einmal den Schwarzen See sehen«, erwiderte Julian.
    »Der Name ist so sonderbar! Welcher Weg führt hin, sagten Sie?«
    »Ich habe gar nichts gesagt«, lächelte der Mann.
    »Aber wenn ihr so versessen darauf seid, muß ich es wohl.

     
    Wo habt ihr eure Landkarte?«
    Julian faltete die Karte auseinander. Der alte Mann zog einen Bleistift aus seinem Rock und zeichnete einen Weg ein, der quer durchs Moor führte. Hin und wieder malte er auch Kreuze auf die Karte.
    »Seht ihr diese Kreuze? Sie bedeuten Sumpf. Dort dürft ihr nicht hintreten, ihr stündet sofort bis zu den Knien im Morast!
    Geht nur immer auf diesem Pfad, den ich eingezeichnet habe, dann kommt ihr schnell zum Schwarzen See. Und schaut euch nach Wild um, dort läuft eine ganze Menge davon herum.
    Wenn ihr Glück habt, werdet ihr schöne Tiere sehen!«
    »Vielen Dank«, rief Julian und faltete seine Karte wieder zusammen.
    »Wie lange werden wir wohl gehen?«
    »Mindestens zwei Stunden«, erklärte der Postmeister.
    »Aber geht nicht heute nachmittag los, ihr kämet auf dem Rückweg in die Dunkelheit, das wäre gefährlich bei diesem sumpfigen Weg!«
    »Sie haben recht«, sagte Julian.
    »Nochmals vielen Dank! Übrigens sollten wir heute nacht zelten, das Wetter ist ja wunderschön! Könnten wir bei Ihnen ein oder zwei Planen und ein paar Decken mieten?«
    Die anderen starrten Julian entgeistert an. Draußen zelten?
    Wo denn? Warum denn? Was war denn Julian so plötzlich eingefallen? Julian blinzelte den Kindern zu. Der alte Mann suchte inzwischen in einem alten

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