Fünf Freunde Auf Neuen Abenteuern
Vorhaben hindern konnte; wie Georg ihn mit den beiden Malern hatte sprechen sehen. Im Lauf der Erzählung zeigte sich ein immer größeres Erstaunen auf den Gesichtern von Onkel Quentin und Tante Fanny. Sie konnten es einfach nicht fassen, aber sie hatten den Beweis dafür! Die verloren gegangenen Papiere waren wieder in ihrem Besitz. Das war wundervoll. Onkel Quentin drückte sie an sich, als hätte er ein geliebtes Kind wieder gefunden. Er legte sie auch nicht einen einzigen Augenblick aus der Hand.
Als Julian den Teil der Geschichte erzählte, in dem Tim die Männer von den fliehenden Kindern abgehalten hatte, mischte sich Georg ein. »Siehst du, obwohl du mir Tim weggenommen und ihn nach draußen in die Kälte gesperrt hast, war er es, der uns in letzter Minute gerettet hat - und deine Papiere!«, sagte Georg zu ihrem Vater und sah ihn vorwurfsvoll an.
Ihr Vater machte ein zerknirschtes Gesicht. Ihn drückte sein schlechtes Gewissen, weil er Georg und Tim so schwer bestraft hatte. Dass er sich so in diesem Roland hatte täuschen können!
»Arme Georg«, sagte er, »und armer Tim. Es tut mir alles furchtbar Leid.«
Georg trug niemandem etwas nach, wenn der Betreffende zugab, dass er Mist gebaut hatte.
»Es ist schon gut«, sagte sie. »Aber meinst du nicht auch, dass Herr Roland schwer bestraft werden muss?
Ich bin ja auch bestraft worden. Er verdient es aber bestimmt.«
»Darauf kannst du dich verlassen«, versprach ihr Vater. »Er liegt mit einer Erkältung im Bett. Hoffentlich hat er nichts gehört und versucht nicht auszureißen.«
»Er kann nicht«, sagte Georg. »Wir sind doch vollkommen eingeschneit. Du musst aber die Polizei anrufen und sie auffordern herzukommen. Ich bin sicher, dass die beiden Maler versuchen werden, den Geheimgang so bald wie möglich zu untersuchen, um die Papiere zurückzubekommen. Ob wir sie wohl abfangen können, wenn sie hier ankommen?«
»Na und ob!«, meinte Onkel Quentin, während Tante Fanny noch immer damit beschäftigt war, die aufregenden Neuigkeiten zu verarbeiten. »Nun hört mal zu. Ihr scheint halb erfroren zu sein, außerdem seid ihr sicher hungrig, denn es ist beinahe Essenszeit. Geht ins Esszimmer und setzt euch ans Feuer. Johanna soll euch ein gutes warmes Mittagessen bringen. Dann wollen wir uns weiter darüber unterhalten, was zu tun ist.«
Herr Roland merkte nichts von alledem. Er lag im Bett und hustete dann und wann. Georg war nach oben geschlichen und hatte seine Tür verschlossen. Sie wollte verhindern, dass er herumschlich und womöglich alles mithörte.
Nach dem Mittagessen fühlten sie sich warm und zufrieden.
Es war nett, so zusammenzusitzen und sich über ihre Abenteuer zu unterhalten und über ihr weiteres Verhalten Pläne zu schmieden.
»Ich werde selbstverständlich sofort die Polizei anrufen«, sagte Onkel Quentin. »Und heute Nacht lassen wir Tim ins Arbeitszimmer, damit er den beiden Malern einen guten Empfang bereiten kann, wenn sie kommen.«
Herr Roland war sehr verärgert, als er seine Tür versperrt fand, nachdem er sich entschlossen hatte, nach unten zu gehen.
Er trommelte entrüstet mit den Fäusten gegen die Tür.
Georg grinste nur und ging nach oben. Sie hatte den drei anderen Kindern erzählt, dass sie die Tür abgeschlossen hatte.
»Was ist los, Herr Roland?«, fragte sie betont höflich.
»Bist du es, Georg?«, rief der Lehrer.
»Kannst du mal nachsehen, was mit meiner Tür los ist? Ich kann sie nicht öffnen.«
Georg hatte den Schlüssel eingesteckt, nachdem sie die Tür zugeschlossen hatte.
So antwortete sie Herrn Roland: »Das tut mir Leid, Herr Roland, aber es steckt kein Schlüssel im Schloss, ich kann die Tür also leider nicht aufschließen. Aber ich will nachsehen, ob ich den Schlüssel finden kann.«
Herr Roland war ärgerlich und verstört. Er konnte nicht verstehen, warum seine Tür zugeschlossen und der Schlüssel verschwunden war. Er ahnte ja nicht, dass jetzt alle über ihn Bescheid wussten. Onkel Quentin lachte spitzbübisch, als Georg nach unten kam und ihm von der verschlossenen Tür berichtete.
Am Abend gingen alle früh zu Bett, und Tim wurde ins Arbeitszimmer gelassen, um das Loch zu bewachen.
Herr Roland wurde immer wütender und wunderte sich, warum seine Tür nicht aufgeschlossen wurde. Er hatte zwar nach Onkel Quentin gerufen, aber nur Georg war gekommen.
Ihm war das Ganze ein Rätsel. Georg machte die Sache natürlich Spaß. Sie befahl Tim, vor Herrn Rolands Tür zu bellen, und das
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