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Fünf Freunde Erforschen Die Schatzinsel

Fünf Freunde Erforschen Die Schatzinsel

Titel: Fünf Freunde Erforschen Die Schatzinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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zur anderen Inselseite, wo sie das Boot gelassen hatte. Es wurde bereits von großen Wellen umspült. Die zwei Kinder zogen es ganz hoch, fast bis zur Spitze des kleinen Felsens, und banden es an einem Ginsterbusch fest. Der Regen prasselte nur so hernieder, und Georg und Julian waren im Nu durchnäßt. »Ich hoffe, die beiden anderen waren so klug und haben sich in dem vorhin entdeckten Raum mit Dach und Wänden untergestellt«, sagte Georg. Als sie zurückkamen, waren Dick und Anne tatsächlich bereits dort untergeschlüpft. Sie machten einen verfrorenen und verschüchterten Eindruck. Es war sehr dunkel im Raum, weil das Licht nur durch die beiden Fensterschlitze und einen kleinen Türeingang den Weg ins Innere finden konnte.
    »Können wir Licht machen, damit der Aufenthalt etwas freundlicher wird?« fragte Julian, sich umblickend. »Wenn ich nur wüßte, wo wir etwas trockenes Holz finden könnten.«
    Als ob sie die Frage beantworten wollten, schien in diesem Augenblick einige Dohlen, die oben im Sturm kreisten, ihr
    »Chäck-chäck-chäck«.
    »Richtig. Da oben auf dem Boden unter dem Turm - dort, wo die Dohlen nisten - da gibt es genug Stöcke. Sie schleppen sie ja immer in Massen in ihre Nisthöhlen.«
    Julian stürzte hinaus in den Regen und lief zum Turm. Dort holte er einen Armvoll Stöcke und lief eilends zurück.
    »Fein«, sagte Georg. »Wir werden jetzt ein hübsches Feuer damit machen. Hat jemand Papier bei sich, um es anzuzünden, und - Streichhölzer?«
    »Ich habe einige Zündhölzer bei mir«, sagte Julian. »Aber niemand hat Papier.«
    »Ich hab’s!« rief Anne lebhaft. »Die Butterbrote sind doch in Papier eingewickelt. Das machen wir ab, und dann haben wir das schönste Papier zum Feuermachen.«
    »Eine Pfundsidee«, sagte Georg. Sie wickelten die Brote aus und legten sie Vorsichtig auf einen zerbrochenen Stein, den sie zuvor saubergewischt hatten. Dann bauten sie einen kleinen Holzstoß auf, indem sie die Stöcke kreuzweise aufschichteten.
    Jetzt noch das Papier drunter! Und dann angesteckt!
    Die Stöcke fingen sofort Feuer, weil sie sehr alt und trocken waren. Bald knisterte ein lustiges Feuer. Der kleine Ruinenraum war von tanzenden Flammen erhellt. Um so dunkler war es draußen. Die Wolken hingen so tief herunter, daß sie fast die Spitze des Turmes berührten. Dann trieb sie der Wind in rasender Fahrt weg nach Nordosten.
    »Ich habe noch nie erlebt, daß die See so brüllt und tobt«, sagte Anne. »Nein, noch niemals! Das klingt wie Donnergetöse!«
    Bei dem Heulen des Windes und dem Krachen der Wellen konnten die Kinder kaum ihr eigenes Wort verstehen. Sie mußten sich gegenseitig fast anschreien.
    »Jetzt essen wir unser Mittagsbrot!« brüllte Dick, der - wie immer - schrecklich hungrig war. »Solange der Sturm anhält, können wir ja doch nichts anderes machen.«
    »Ja, ich bin auch dafür«, sagte Anne und warf einen sehnsüchtigen Blick nach den Speckbutterbroten. »Es ist ein unheimliches Mahl, ein Picknick am Feuer in diesem dunk len, alten Raum. Ich möchte nur wissen, wie lange es her ist, daß andere Leute hier ihre Mahlzeiten einnahmen. Ich wünschte, ich könnte sie jetzt hier sehen.«
    »Ich lieber nicht«, sagte Dick, der schon etwas verängstigt umherblickte, als ob jeden Augenblick die Menschen aus früheren Jahrhunderten eintreten könnten, um das Essen mit ihnen zu teilen. »Der Tag ist schon aufregend genug, da braucht man sich nicht gerade noch so etwas zu wünschen.«
    Alle vier fühlten sich beträchtlich wohler, als sie die Butterbrote aßen und den Fruchtsaft dazu tranken. Das Feuer brannte höher. Immer mehr Stöcke wurden von den Flammen ergriffen, und eine wohltuende Wärme verbreitete sich, denn durch den Sturm war es inzwischen empfindlich kalt geworden.
    »Wir holen jetzt abwechselnd Stöcke«, sagte Georg. Aber Anne wollte nicht allein gehen. Sie hatte bisher tapfer versucht, ihre Angst vor dem Sturm zu verbergen - aber das ging nun doch über ihre Kräfte.
    Auch Tim schien den Sturm nicht sehr zu lieben. Er saß mit gespitzten Ohren neben Georg und knurrte jedesmal, wenn der Donner rollte. Die Kinder fütterten ihn mit Lek-kerbissen, und er schnappte eifrig danach.
    Tante Fanny hatte jedem vier Biskuits eingepackt. »Ich werde meinen Anteil Tim geben«, sagte Georg. »Ich habe für ihn nichts mitgebracht, und er sieht so hungrig aus.«
    »Nein, das gibt es nicht«, widersprach Julian. »Jeder gibt ihm ein Biskuit, das sind vier für ihn - und jedem von uns

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